Kapitel 15:

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Iron Man lässt mich auf einem Balkon vom Gebäude zwei Meter runterfallen, wobei ich mich über den Boden rolle und meine Angreifer dann entweder den Kopf umdrehe oder ihnen einen spitzen Eiszapfen in die Brust ramme.

„Jarvis, bin ich... gleich da?", fragt Tony. „Erkennst du eine Quelle für den Schutzschild?"

„Es gibt eine Partikelwelle unterhalb des Nordturms."

„Toll. Ich bieg es da mal rein. Wenn's klappt, komm ich dich holen, Freya."

„G-gut!", schreie ich und muss mich gegen zehn weitere Soldaten durchschlagen.

Ich renne durch einen Innenhof, bilde wieder einige Eiswände, wobei diesmal niemand nahe genug ist, um aufgespießt zu werden. Die Drohnen auf den Türmen schießen die Eiswände aber kaputt, sodass diese in tausend Eiskristalle zersplittern und ich muss einen Streifschuss abstecken, wobei ich laut aufschreie und das Blut aus meinem Arm sickert.

„Freya!", höre ich Steve.

„A-alles in Ordnung. Nur ein kleiner Streifschuss.", murmele ich und erblicke den Typ, dem ich das zu verdanken habe. „Verdammtes Arschloch!", schreie ich und schieße einen langen spitzen Eiszapfen in seine Richtung, der durch deinen Bauch geht und ihn schlussendlich vom Turm wirft.

„Keine Kraftausdrücke, Freya!"

„Tut mir leid!"

Ich konzentriere mich auf Thor und Steve, die immer noch im Wald sind, währendem Natascha mit Clint über durch den Wald humpelt und ihn zum Quinjet führt, der versteckt unterhalb eines Hügels ist und dort niemand findet.

„Und das Talent?", fragt Thor, nachdem er mit dem Hammer auf den Boden schlägt und eine Druckwelle jeden Gegner mitreißt.

„Unsichtbar. So was habe ich bei keinem Gegner gesehen.", antwortet Steve und beide schauen sich nicht mal in die Augen, währendem sie reden, sondern halten nach diesem Gegner Ausschau, der jede Sekunde wiederauftauchen kann. „Genau genommen ja immer noch nicht."

„Clint hat's ziemlich erwischt. Wir müssen ihn hier rausbringen.", kommt Natascha dazwischen.

„Ich bringe Barton mit Natascha zum Jet. Je eher wir hier weg sind, desto besser. Du, Freya und Stark sichert das Zepter.", befehlt Thor.

„Geht klar."

„Und keine Kraftausdrücke mehr, verflucht nochmal!", sagt Tony und ich könnte schwören, dass ich Steves Seufzten von der Luft aus hunderte Meter gehört habe, ohne das Funkgerät.

„Das werde ich mir wohl ewig anhören dürfen..."

In dem Moment schießt Iron Man eine Rakete unterhalb des Nordturms und ich erblicke an den Wänden, dass das Kraftfeld ausgeschaltet wurde.

„Die Zugbrücke ist unten, Freunde.", sagt Tony, kommt auf mich zugeflogen und ergreift wieder meine Hand, sodass ich über das Gebäude fliege. „Wohin?"

Ich nehme meine außergewöhnliche Kraft wieder in den Sinn und durchsuche in der Vergangenheit nach, wo sich Strucker den Zepter hingesetzt hat. Ich erblicke ihn, wie er den Soldaten befehlt den Zepter in einem Geheimraum auf der westlichen Seite des Gebäudes versteckt.

„Westliche Seite in einem Computer- oder Laborraum."

Keine Sekunde ist vergangen und er wechselt die Richtung, wobei ich mit meinen Füßen über die Luft herumwedelt und ich Angst bekomme, dass er mich noch ausersehen fallen lässt. Diesmal lässt mich Tony zehn Meter herunterfallen und ich komme wie eine Katze mit den Füßen auf, eine Delle macht sich im Boden breit. Ich stelle mich außerhalb der Wand neben der Tür und Tony stürmt den Raum. Die Soldaten dort drin schießen direkt auf ihn ein, doch sein Anzug ist kugelsicher.

„Leute, wir können doch über alles reden.", murmelt Tony gelassen und schießt jedem menschlichen Ziel eine Kugel in die Beine. „Nettes Gespräch."

„Nein, war's nicht!", schreit jemand und alle stöhnen vor Schmerz auf.

Ich schreite in den Raum ein, gehe neben den schwer verletzen Soldaten vorbei und wir gelangen in den Computerraum, wo Tony gerade einen Mann erschießt und dann aus seinem Anzug kommt.

„Sicherungsmodus.", sagt er und der Anzug aktiviert sich wieder und haltet sich Schussbereit, wenn jemand uns überraschen will.

„Okay, Jarvis. Du weißt ja, ich will alles. Und schick es auch an Helen ins Hauptquartier." Tony ist damit beschäftigt auf den Computer herum zu tippen und ladet alle geheime Informationen auf seinen Stick hoch. „Freya, wohin?", fragt er, währendem er immer noch mit dem Computer beschäftigt ist.

„Dorthin!", sage ich und deute auf die Wand.

„Die leere Wand? Was soll denn da bit-."

Tony unterbricht seinen eigenen Satz, als ich auf die Wand zugehe und an diese drücke. Es ist eine Geheimtür.

„Wie wusstest du das?"

„Ich habe 'ne hundert Jahre alte Vision gesehen, wo sie das Gebäude hier gebaut haben. Und noch vor Caps Zeit gab es Geheimtüren."

„Wer glaubt das denn?", lacht Tony und tippt weiter. „Könnte 'ne Weile hier dauern."

„Ich mach das schon.", sage ich sofort.

Ich finde es widerlich, dass sie denken, dass ich nie alleine was machen darf. Seitdem ich mit dem Winter Soldier auf dem Helicarrier gekämpft habe und Steve gesagt habe, dass ich das schaffen werde, wollen sie alle mich nicht mehr alleine irgendwo gehen lassen. Steve sagte ihnen, dass ich schließlich mit schweren Schuss- und Schnittwunden davongekommen bin und mehr als eine Woche im Krankenhaus weilen durfte. Der Blick von Tony ist diesmal schmerzlich, er sieht mich an, als wäre ich die Tochter, die er nie hatte und sich wirkliche Sorgen um mich macht.

„Ich schaff das.", sage ich.

„Das hab' ich schon mal gehört.", sagt Steve, ohne zu wissen, wo ich gerade bin.

„Und dann wunderst du dich, wieso gerade ich Kraftausdrücke benutze."

Freya: Age of UltronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt