Kapitel 9:

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Ich kann überhaupt nicht mehr schlafen, dusche stattdessen und nehme ein richtiges Frühstück zu mir, denn ich weiß, dass ich so etwas Lange nicht mehr zu mir nehmen werde. Meine Mutter ahnt nichts von dem und ich versuche es so gut wie möglich es vor ihr zu verheimlichen, obwohl ich weiß, dass sie sowas hasst. Ich will Steve anrufen, doch warte damit, bis ich völlig fertig bin und als ich ihn um etwa 10:13 Uhr anrufen, klingt er fast noch müder, als vor zwei Stunden.

„Ich habe mit Stark geredet. Heute Mittag so gegen 13:00 Uhr sollen wir da sein. Ich mach mich auf dem schnellsten Weg. Wirst du da sein?"

Ich halte inne, drücke mein Handy fester ans Ohr, aber glauben will ich es nicht. Ich werde wieder nach New York zurückkehren und diesmal den Stark Tower fertig sehen. Er ist seit etwa zwei Monaten fertig und ich habe ihn noch nicht gesehen, nicht mal im Fernseher, deswegen bin ich ziemlich überrascht.

Freya, wirst du da sein"

„Äh... Ja, ja ich komme." Ich bin völlig von der Reihe und verliere den Faden der ganzen Sache.

„Gut, wir sehen uns."

„Warte... Werden die anderen auch da sein?"

„Ja."

„Ok."

Ohne weitere Worte legt er auf und in meinem Ohr dröhnt der unendliche Ton des Telefons, die erst aufhören, wenn ich mich wieder beruhigen kann. Ich werde immer so nervös, wenn ich an New York denke und wünsche mir, dass ich diese Erinnerungen vor einem Jahr verschwinden, aber das werden sie wohl nie. Ich schaue mich im Spiegel und kämme mein kurzes Haar, das glatt über meine Schultern hängt. Meine helle Jeanshose und das weiße Hemd lässt mich wie eine College-Studentin aussehen. Ich nehme tief Luft, gehe in den Flur, wo ich an der Zimmertür meines Mutter klopfe.

„Ja?"

Ich öffne die Tür und sehe, wie sie aufsteht und sich vor mir umzieht. „Guten Morgen."

„Hallo, Schatz. Ist etwas?"

Sie schaut mich Gott sei Dank nicht an, sondern quetscht sich in ihre Hose. Ich lehne mich gegen die Tür und versuche es ihr so leicht, wie nur möglich, zu beichten.

„Mom, ich muss heute weg."

„Wohin denn?"

„New York."

Sie lässt augenblicklich alles los und blickt zu mir herüber. „Was? Wieso?"

Ich starre versuche die richtigen Worte zu finden. „Ich habe Steve heute Morgen angerufen, weil... weil..."

„Weil?" Sie starrt mich fragend an.

„Ich hatte eine seltsame Vision, diesmal anders, als sonst."

Sie kommt auf mich zu. „Was hast du denn gesehen?"

„Niemanden, den ich kenne, deswegen gehe ich heute nach New York zu Stark.", antworte ich ihr mit sanfter Stimme.

„Zu Tony Stark?"

„Ja, Mom, aber das wird nicht zu einer weiteren Schlacht eskalieren, okay? Es war Steves Idee und wir gehen heute dahin."

„Und was ist mit morgen? Du hast Geburtstag!"

Das habe ich ja komplett vergessen. „Tut mir leid."

Es ist lange leise und wir machen nichts, außer uns in die Augen zu schauen. Doch dann schüttelt sie lachend den Kopf, als stünde kurz vorm weinen.

„Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann, obwohl ich wünsche, dass ich die Kraft dazu hätte. Wenn es um die Avengers geht, ist mir nicht gut dabei. Auch wenn sie die Welt retten, sind sie auch der Grund, wieso ich jetzt jeden Tag in völliger Angst leben muss und ich selbst versuche sie so weit wie nur möglich von dir fernzuhalten, doch erst jetzt bemerke ich, dass ich dazu ebenfalls keine Kraft habe. Eigentlich wie jeden Mal."

„Mom, was redest du denn da? Die Avengers haben getan, was getan werden musste. Es gab keinen anderen Ausweg."

„Das sagen alle, bis alles mit dem Schmerz eintritt. Glaub' mir, ich weiß wovon ich rede." Sie steht auf starr da und schaut mich an. „Pass auf dich auf."

Sie sieht mich an, als wäre sie nicht mehr meine Mutter, sondern ein wildfremder Mensch.

Freya: Age of UltronHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin