43. Zombiewalk

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...




Und wieder drehte ich mich zum geschätzten 10 Mal in dieser einen verdammten Minute auf die andere Seite des Doppelbettes.
Und wieder schloss ich die schweren Augenlieder und kuschelte mich in die weiche Decke des Hotels ein.
Und wieder öffnete ich meine Augen nach ein paar Sekunden, starrte wie ein Zombie in die Dunkelheit und dachte über mein verrücktes und sinnloses Leben nach.





Seit drei Stunden lag ich nun wach und mit brummenden Kopf in meinen Bett und versuchte endlich mal einzuschlafen, doch es klappte einfach nicht. Es lag nicht daran, dass die betrunkenen Gestalten laut stark durch den Flur taumelnden und schrien als sein sie noch bei Party der Held. Es lag eher an Morgen, was auf mich zu kommen würde und dass sich alles wieder um 180° Grad verändern würde.
Ich hatte noch keine Idee wie ich wieder zurück nach Hause kommen sollte. Ich könnte eine Freundin fragen, aber niemand fährt doch fast 2 Stunden freiwillig nur um mich abzuholen, oder ? Gut, vielleicht könnte ich mal nach fragen, aber ich denke 95% der Befragten werden "Nein" oder "Ich habe keine Zeit tut mir leid" sagen.
Jenny, meine beste Freundin, wird lernen müssen, weil sie zur Zeit in der Prüfunsphase war. Lou, meine Mitarbeiterin, hatte mich schon zum Carsting gefahren und musste arbeiten. Max hat weder Auto noch Führerschein und Harry hat verlernt wie man ein Handy benutzt und das er eine Freundin hatte. Ich besaß einen tollen Freundschafskreis.



Meine letzte Chance wäre wirklich vielleicht Kevin, aber wirklich nur meine Letzte. Ich würde morgen Früh erstmal rum telefonieren in meinen Vertrautenkreis und dann erst entscheiden ob ich Kevin nahm oder nicht. Zur Not würde ich halt 3 Tage durchlaufen müssen. Auch nicht schlecht. Sport sollte ja gut tun war aber auch gleichzeitig Mord.
Wieder hörte ich jemanden von Flur lautstark und betrunken Thriller sang vor Langeweile. Kurz musste ich grinsen da man garnicht meinen könnte dass es das Lied des berühmten Popstars war. Es war total schief gesungen und der Text stimmte auch garnicht. Es wurde nur halt immer lautstark "Thriller" gerufen. Eine neue Version des Liedes.



Doch auch das machte mir besonders Sorgen. Ab Morgen würde ich das hier alles nicht mehr haben. Kein gemütliches Bett und heiße Dusche mehr. Kein nettes Team. Keine lustige Ola und verrücken Luca, kein Mr.Landis und das Schlimmste von allem. Kein Michael Jackson mehr.
Bei den Gedanken alleine bekam ich weitere und gleichzeitig stärkere Kopfschmerzen dazu. Wie soll ich denn ohne ihn weiter leben können? Er hatte mein Leben auf den Kopf gestellt. Er hat mich glücklich gemacht wie kein anderer vorher es getan hat. Seine wunderschönen Teddyaugen.
Sein herzförmiges Gesicht.
Seine dunkle aber einzigartige Hautfarbe, die manchmal etwas schimmerte in den Licht der Außenwelt.
Seine pechschwarzen und lockigen Haare.
Sein zuckersüßes Lächeln. Alles wird von eine Minute auf die Andere weg sein und nie wieder kommen.
Nie werde ich nochmal so ein wunderschönes Gefühl aus Wärme, Glück und Geborgenheit in meinen ganzen Körper spüren können. Nie mehr werde ich ihn in die Augen sehen können oder ihn vor mir stehen haben.



Ein paar Mal werde ich ihn bestimmt im Fernsehen sehen oder im Radio hören, aber er war so weit weg von mir. Ich meine er war ein Superstar und zählt zur Zeit zu den Bekanntesten Sängern, die es auf der Welt gab. Aber genau das ist das Problem. Wäre er nicht so berühmt wäre alles viel einfacher. Dann würde ich ihn vielleicht auch mehr ansprechen oder mich nicht zurück halten. Vielleicht auch den Kontakt versuchen zuhalten zwischen uns Beiden. Ich stand mir selber einfach im Weg.
Nicht mal zu einen Konzert könnte ich gehen, weil es Preislich einfach zu teuer für mich wäre. Ich sah es schon in der Zukunft das ich dann einfach nur auf einen überfüllen Parkplatz stand und ihn zuhören würde. Aber auch das würde reichen für mich ihn einfach nur zuzuhören und zu wissen er war in der Nähe. Seine Stimme war so einmalig und wunderschön...



Mit einen genervten Stöhen setzte ich mich auf und strich mir durch meine Haare, die immer noch gewellt waren von den Abend. Morgen früh werde ich auf jedenfall ein letztes Mal hier heiß Duschen und ordentlich frühstücken eh ich wieder Zuhause eine Eisdusche inklusive leeren Kühlschrank bekam. Die schlechten alten Zeiten kamen zurück in mein Leben, aber was soll es. So war es nun mal im Leben einer Honey Smith.



Wieder hörte ich jemanden an meinen Zimmer vorbei laufen und fragte mich auf einmal ob Mr.Landis noch wach sei. Je schneller er meine Kontonummer hat um so besser. Ich sagte es ungern, aber ich brauchte so schnell wie möglich das Geld und vielleicht sah ich ihn ja morgen garnicht mehr. Das wäre sehr schlecht und warum fällt mir so etwas ein, wenn eine angetrunkene Person vorbei läuft ?
Um mein Glück zu versuchen und nicht nur die ganze Zeit wie eine Hobbylose da zu sitzen stand ich schlussendlich auf und schlenderte zu der Zimmetür. Im vorbei gehen schnappte ich mir den kleinen zusammengefalteten Zettel, der genau neben dem Wasserglas von vorhin stand und zog meine Turnschuhe an. Schnell nahm ich mir noch den Schlüssel und ging dann auf den dunkeln Flur, der nicht einmal beleuchtet war, auf der Hoffnung das Mr.Landis noch wach war. Ich meinte was sollte ich sonst machen wie eine Irre in der Nacht hier rum zuwandern. Ich konnte eh nicht schlafen.


Sofort zog mir der starke Geruch von Schweiß und Alkohol in meine Lungen und schloss in Überschallgeschwindigkeit die Tür hinter mir. Der Duft sollte auf keinen Fall in mein Zimmer kommen. Ich sterbe ja darin dann und eigentlich wollte ich meinen Bruder noch auf Wiedersehen sagen bevor ich starb. Ich hatte mir das geschworen als ich 5 Jahre alt war und werde es dann auch tun wenn es so weit war, aber bis dahin sollen bitte noch sehr viele tolle Jahre vergehen.



Langsam schlenderte ich die Treppen hoch und hoffte das mir niemand begegnete. Betrunkene Menschen waren kein Spielzeug. Ganz im Gegenteil. Jenny wurde einmal fast von einen betrunkenen alten Mann vergewaltigt. Seit dem halte ich sehr großen Abstand von solchen Menschen und trinke Alkohol von ganz selten bis nie. Warum sollte ich auch ? Feiern gehe ich eh sogut wie nie und am nächsten Tag Kater und die ganzen anderen Dinge konnte ich mir ersparen.





Ein paar Treppenstufen noch und schon war meine Wanderschaft beendet. In dieser letzten und fünften Etage hatte ich keine Angst, das mir jemand begenet der angetrunken war da sich hier nur zwei Suiten befanden und dort Menschen wohnten, die sich nicht umbedingt betrinken würden. Und wenn, ich dachte nicht das Beide so betrunken waren, das man Angst haben müsste. Es wird schon nichts passieren.
Ich ging den kleinen, aber stockdunkelen Gang entlang bis ich an der ersten edlen Tür ankam. Da ich wusste wer in welcher Suite war, war es kein Problem für mich die Richtige zu finden.




Ich späte durch das Schlüsselloch mit einen Auge doch es war genau so finster wie auf den Flur hier. Ich nahm an der Regisseur machte schon seinen Schönheitsschlaf. Aber 3 Uhr in der Nacht war das auch erlaubt. Nicht jeder schleicht um diese Zeit hellwach herum wie Ich...

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