57.Take a Taxi

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,,Sorry Kevin, aber ich muss los. Danke das du mir helfen wollstest aber es nicht konntest. Wir sehen uns Montag, wahrscheinlich", rief ich abwesend durch die ganze Wohnung, da meine Gedanken eh zur Zeit ganz wo anders lagen.
Wie kam ich zu Luca noch heute ?
Wo wohnte er ?
War hier ein Taxi in der Nähe?
Wo ist mein Handy schon wieder?







Alle diese Fragen bildeten sich gerade hinter einander in meinen Kopf und versuchten verzweifelt eine Antwort zu finden wärend ich nebenbei meine Jacke ordentlich anzog und die Taschen abtastete um zu wissen wo ich mein Handy jetzt hingelegt hatte. Ich hatte doch gerade noch telefoniert. Wo war es nur wieder hin ? Ohne Handy verschwand ich hier nicht.





,,Ähm w-wo m-must du denn h-h-hin so p-plötzlich ?",fragte Kevin stotternd. Er murmelte es so leise, dass ich dachte er führte Selbstgespräche.






,,Ist egal. Ich muss weg",sagte ich gestresst und drehte mich suchend einmal um mich selber.






Dank des bekannten Klingelton wenn eine Naricht ertönt konnte ich es akustisch ordnen. Schnell ging ich zurück in das enge und bunte Wohnzimmer der Mongs, wo mich die weiße Tapette mit rosa Rosen schon fast ansprang. Mein Handy hatte ich auf den Sofa liegen lassen, auf welchen ich gesessen habe.
Ich packte es mit einer Hand und wärend ich mich zurück in den Flur, durch die Küche quetschte, schaute ich was ich für eine Naricht erhalten hatte. Es war von Luca, der mir glücklicherweise die Adresse geschickt hatte wo er wohnte. Wenigstens einer von uns Beiden denkt daran. Nach den wichtigsten Informationen frage ich komischer Weise nie nach. Das hatten wir ja schon gemerkt.





Wärend ich meine Sneaker versuchte ohne Blickkontakt anzuziehen tippte ich nervös die Naricht auf den Handy ein um ihn zu sagen das ich kommen würde. Gott sei dank kannte ich die Gegend. Sie lag an den wohl bekanntesten Strand in ganz Los Angeles. Dem Venice Beach. Dort zu leben muss auch schön sein, aber teuer. Doch als Regisseur konnte man sich so etwas leisten.




,,Tschüß", schrie ich nur durch die ganze Wohnung und knallte nur die Tür zu. Natürlich ganz ausversehen.







Schnell rannte ich die Treppem runter zum Eingang des Gebäudes und ging in den eisigen Sturm raus. Kaum hatte ich einen Fuß draußen spürte ich aber schon die eisige Kälte und Gänsehaut bildete sich an meinen ganzen Körper. Ich wollte nicht raus. Ich hatte mich gerade erst aufgewärmt. Zwar war es in der Wohnung sehr durcheinander gewesen, aber es war schön warm gewesen. Das musste ich zugeben.
Das war aber auch der einzige Vorteil den Wohnung gehabt hatte. Jeder Raum war aufgeheizt und da die Zimmer nicht sehr groß waren wurde es sehr schnell warm. Trotzdem war es dort oben nicht aufgeräumt gewesen. Überall waren Dinge und es lagen Sachen rum. Ich dachte schon das diese Familie ein kleiner Messi war. Aber es gab schlimmer.






Trotzdem musste ich jetzt irgendwie zu Luca kommen, weil sonst könnte ich nie mit Michael telefonieren und ihn nie das Geld zurück zahlen und das war zur Zeit eines meiner größten Probleme.
Zum Glück hatte ich die Nummer irgendwann mal vom ( wie ich es nenne ) Taxiverein in meinen Handy gespeichert. Ich wusste nie wirklich warum ich das getan hatte, aber ich wusste eines Tages würde ich ein Taxi benötigen. Dieser Tag schien jetzt gekommen zu sein. Schnell suchte ich die Nummer aus meinen Handy raus, rief an und bekam zu hören das es 5 Minuten dauern würde, weil gerade eins in der Nähe war.






Nervös legte ich das Gerät wieder zurück in die Jackentasche und wartete ungeduldig auf das gelbe Fahrzeug. Etwas aufgeregt war ich schon, aber gleichzeitig freute ich mich riesig darauf meinen alten Freund Luca wieder zu sehen. Ich mochte ihn wirklich gern und hätte ich ein Gehirn, was mal funktionieren würde, dann hätte ich ihn bestimmt auch mal geschrieben oder sogar telefoniert mit ihn.
Aber dann hätte ich auch jetzt nicht die ganzen Sorgen und Probleme. Ich musste den Abend so vertieft in Michael seine Anwesenheit gewesen sein, dass ich in allen Ernst vergessen hatte nach einer Nummer oder Adresse zu fragen. Nur du Honey bekamst so etwas hin. So dumm wie du konnte wirklich keiner sein...







Nach ein paar Minuten und seltsamen Gedanken an Michael und Erdbeerkuchen ( warum auch immer ) kam das grelle gelbe Taxi um die Kurve gefahren und fuhr in die Straße ein. Der Wind hatte mit der Zeit etwas nach gelassen, aber bewölkt war es immer noch wie zuvor.
Da wollte ich einmal zum Venice Beache und dann war so ein Wetter. Ich hatte doch gesagt, dass dieses Wetter zum heutigen Tag überhaupt nicht passte. Immer wenn ich den halben Tag drine war scheint die Sonne, aber wenn ich Mal unterwegs war stürmt, regnet es oder es war bewölkt als ob jede Sekunde die Welt unter gehen könnte. Die Natur mochte mich einfach nicht.






Ich stieg auf den Hintersitz des Fahrzeuges ein und fühlte mich von der ersten Sekunde an wohl. Es war gemütlich und warm. Am liebsten wäre ich sofort eingeschlafen. Doch ich musste wach bleiben. Schließlich musste ich noch Luca beim aufräumen helfen. Er war so faul und fand immer einen Weg das er nicht arbeiten muss.
Eine knappe dreiviertel Stunde müsste ich jetzt fahren um dort anzukommen. Das wird mir wieder Geld kosten, aber was sollte ich sonst tun ? Alle meine 'Freunde' waren im Urlaub oder würden sich nicht um mich kümmern und Bus dauert mir zu lange. Kevin hätte ich fragen können, aber ich war schon einmal bei ihn mit gefahren und so wie er sprach, fuhr er auch.




Also würde ich schon investieren können um wenigstens einmal meinen verrückten Freund Luca zu sehen und Michael seine Stimme zu hören. Ich hoffte so das er dann auch ran gehen würde. Was war wenn er sich nicht Zuhause befand oder keine Lust hatte zu telefonieren ? Es war mir so wichtig mit ihn zu reden.
Nicht nur wegen dem Geld sondern auch um seine warmherzige Art und Stimme wieder zu hören und in meinen Herzen dieses wunderbare Gefühl zu spüren...

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