1.the real hard Life

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1984...



,,Honey!", hörte ich plötzlich meinen Namen im Hintergund schon förmlich schreien, aber nicht in einen freundlichen und ruhigen Ton, so wie man es von der Menschheit heutzutage eher gewöhnt war, sondern in einem strengen und schrillen Ton, wo man sich gewünscht hätte, man wäre taub geboren.



Schnell öffnete ich die Augen, was mir jedoch zunächst etwas schwierig fiel aufgrund meines Halbschlafes und setzte mich aufrecht hin. Statt meinen wundervollen Traum zu sehen, wo ich einfach nur auf einer wunderschönen weichen Wiese gelegen und die Vögel beobachtet hatte, erblickte ich nur einen weißen langweiligen und öden Hörsaal. War ja klar, dass es wieder nur ein Traum und ich in Wirklichkeit an dem schlimmsten Ort der Welt war - im College.





Ich sah verschlafen nach vorne und ( ich wünschte ich hätte es nicht getan ) sah unsere Professorin, die mich böse anfunkelte mit verschränkten Armen. Ihr strenger Blick passte perfekt zu ihren Dutt, der aber irgendwie etwas verpeilt wirkte. Es kam Einen so vor als würde sie gleich mit den Lehrstock zuschlagen, den sie gereizt in ihren Händen hielt. Gott sei Dank saß ich in diesen Raum in der dritten Reihe. Wenn ich vorne sitzen würde, wäre alles anders. Sehr viel anders und auch gleichzeitig sehr viel schlimmer.







Ich versuchte irgendwie zu begreifen um was es ginge. Ich sah dass der Monitor das Bild eines Delfins an die weiße Wand strahlte, aber mehr auch nicht. Ich wusste nicht ob ich eine Aufgabe bearbeiten oder eine Frage gestellt wurde, die ich beantworten sollte - ich hatte ja am Anfang garnicht mal wirklich gewusst wo ich war und da sollte ich jetzt wissen was ich machen sollte ? Ich konnte froh sein das ich überhaupt meinen Namen noch wusste bei diesen ganzen Durcheinander. Honey Jou Smith.





,,Ließ das hier vor",flüsterte Jenny, meine Banknachbarin, mir schnell von der Seite zu und schob mir ihr Lehrbuch unter die Nase. Sie zeigte auf einen kleinen Textabschnitt, der bei ihr mit Textmaker neongelb makiert war. Der neuste Schrei auf den Markt waren zur Zeit einfach Neonfarben.





Ich brauchte erst einige Sekunden um wirklich zu begreifen was ich tun sollte. Alle anderen Studenten sahen mich nur komisch an inklusive der Lehrerin, die noch strenger guckte. Eigentlich sah sie immer alle so an. Besonders mich warum auch immer, aber heute war es besonders schlimm.





,,Delfine schlafen, indem sie immer eine Gehirnhälfte einschlafen lassen und mit der anderen wach bleiben. Dadurch wird die Atmung aufrechterhalten. Außerdem bleibt ein Auge beim Schlafen immer geöffnet, sodass Umgebung und mögliche Angreifer wahrgenommen werden können. In den Schlafphasen ist die Mobilität der Delfine eingeschränkt" ,las ich vor und sah auf. Am liebsten würde ich heute garnicht mehr nach vorne sehen um mir diesen Anblick zu ersparen, aber ich wollte nicht noch mehr Ärger riskieren mit der alten Schachtel.




,,Es wäre ja nett wenn du auch dein eigenes Buch verwenden und mal aufpassen würdest. Und Jenny, wenn du das noch einmal machst bekommst du eine sechs und du erst Recht, Honey Smith",schrie sie förmlich durch den gesamten Raum wie eine Ziege und wendete sich nach ein paar Sekunden wieder ihren Unterricht zu.





Ich nickte meiner Banknachbarin und gleichzeitig bester Freundin nur dankbar zu, die nur unauffällig anfing zu lachen. Ja, ich war eine kleine Träumerin und das war schon lange kein Geheimnis mehr.




,,War es schön ?",fragte sie neugierig mit einen breiten Grinsen. Sie wusste genau wo ich mit meinen Gedanken gewesen war. Diese Situation war nicht zum ersten Mal gerade passiert.




Remember His Time Where stories live. Discover now