31. Eine freundliche Erzfeindin?

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,,So und was darf am Schluss natürlich nicht fehlen ? Haarspray ",rief Tanja voller Freude durch den engen und etwas kalten Raum und spürte eine große Wolke von Haarspray in meine Richtung worauf ein wildes Husten von mir erklang.

Da wir heute Ausnahmsweise mal nicht so viel Zeitdruck hatten kam Tanja auch ohne Hilfe von Anderen ganz gut zurecht. Wenn ich ehrlich war fand ich es heute sogar etwas besser aussah als gestern. Die Farben kamen mehr zur Geltung und die Narben sahen noch realistischer aus als vorher. Makeupartisten konnten ein wahres Meisterwerk schaffen und das nur mit der Hilfe einiger Farben und Pinsel.

Seit 1 Stunde saß sie an den Make up nun dran. Für andere eine Ewigkeit, aber für mich war es beeindruckend wie sie mich von einen normalen harmlosen Stadtmädchen in eine
gruseliges Zombiegirl verwandelte. Ich rechnete solchen Leuten ihr Talent hoch an und hatte Respekt vor ihnen.
Mein altbekanntes Zombieotfit hatte ich wieder angezogen und fühlte mich schon pudelwohl in den zu großen und alten Klamotten aus der Kleiderkammer. Ich fühlte mich wie Zuhause vor den Fernsehen ; einfach in gemütlichen Klamotten vor den kleinen Kasten sitzen und Vampirfilme ansehen. Ein perfekter Freitagabend für mich allein...

,,So wir sind fertig", erwiederte Tanja, stellte die Dose mit Gift gefüllt hin und klatschte vor Freude in die Hände. Ich begutachtete mich im Spiegel und war selber mit den Werk sehr zufrieden. Ich war eigentlich schon an diesen verrückten und gruseligen Look gewöhnt in den letzten Tagen, aber ich fand ihn echt cool.

,,Dankeschön",sagte ich und stand auf um sie zu umarmen. Meine Schüchternheit war wieder wie weg geblasen und ich fühlte mich einfach wohl in meiner Haut. Ich hattw in letzter Zeit echt Stimmungsschwankungen was eigentlich nicht so gut war.

,,Kein Problem, aber heute nimmst du die Kontaktlinsen ! Gestern kamst du noch drum rum, aber heute nicht mehr",lachte sie und hielt mir die kleine blaue Schachtel vor die Nase. Sofort schlugen alle Alarmglocken bei mir Alarm. Niemals werde ich diese komischen Dinger in meinen ganzen Leben tragen.

,,Ähm Tanja ich muss ganz schnell los weil sonst komme ich wieder zu spät zu den Dreharbeiten. Wir sehen uns nachher",rief ich ihr schnell zu und rannte aus den kleinen und für mich persönlich viel zu engen Raum.

Eigentlich verabschiede ich mich nie so von Personen. Schon garnicht wenn ich sie kaum kannte oder sie sehr viel für mich getan habe. Nur in äußersten Notfällen oder wenn ich es Eilig habe verabschiede ich mich so spontan und abwesend von jemanden, aber für mich war das gerade ein Notfall.

Auf keinen Fall wollte ich diese Dinger namens 'Kontaktlinsen' tragen. Besonders nicht farbige. Ich habe so viel schlechtes darüber gehört und ich hatte schonmal farbige zum Karneval getragen. Sie stören die ganze Zeit nur und Ich hatte die ganze Zeit über nur trändende Augen gehabt. Außerdem werden die Augen mit der Zeit langsam müde. Ich wollte sie ungern ein zweites Mal tragen. Besonders nicht wenn Michael dabei war.

Langsam verlangsamte ich meine Schrittfolge und ging in einen normalen Menschschlichen Schritttempo auf den großen, aber leeren Parkplatz zu. Die ganze Zeit über dachte ich daran wie ich mit Ola klar kommen sollte. Ich hatte Angst das ich wieder schlechte Laune bekommen würde und sie daran leiden müssts. Sie ist eigentlich noch nie wirklich fies zu mir gewesen oder hat irgendwas gemeines zu mir gesagt, geschweige denn mir getan.
Trotzdem kam immer wieder diese Eifersucht in mir hoch und gleichzeitig ein nicht schönes und unanenehmes Gefühl. Immer durfte sie in seiner Nähe sein, ihn berühren oder ganz nah bei ihn sein ; Mit ihn reden und sogar die Hauptrolle neben ihn spielen. Sie hat einfach alles was ich nicht hatte. Sie war wunderschön, nicht schüchtern, witzig und nicht arm so wie ich. Sie hat einfach ein besseres Leben als ich oder war die Eifersucht wirklich nur wegen Michael ?

Remember His Time Where stories live. Discover now