Epilog

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Lächelnd fuhr ich meinem vier Jährigen Sohn Levin durch seine dunkel braunen Haare und beobachtete ihn dabei wie er mit angestrengtem Gesicht versuchte das von mir gezeichnete Auto Haargenau aus zu malen.

,,Papa du lenkst mich ab'' leicht lachte ich auf als er mich strafend mit seinen hell blauen Augen, die er eindeutig von seiner Mutter geerbt hatte ansah und dann auf die Stelle zeigte, wo er abgerutscht war und die Linie übermalt hatte.

,,Jetzt sieht das voll doof aus'' Wenn mein Sohn eins war, dann ein kleiner Perfektionist.

Weiterhin trotzdem lächelnd beugte ich mich so gut es mit Levin auf meinem Schoß ging nach vorne und schnappte mir den Radiergummi und radierte schnell den vermalten Strich weg.

,,Siehst du, alles wieder gut'' Levin grinste mich überglücklich an und machte sich gleich wieder daran, weiter zu malen.

,,Papa guck mal'' sofort drehte ich mich zu Linus um, welcher auf mich zu gerannt kam und sich neben mich stellte.

Kurzer Hand setzte ich Levin mehr auf mein linkes Bein und nahm dann seinen zwei Minuten jüngeren Zwillingsbruder Linus auf mein anderes Bein.

Dieser hielt mir stolz ein Blatt Papier vor die Nase, welches ich mir gleich genauer ansah und sofort unsere große Familie ausmachte und damit meinte ich wirklich unsere große, denn während Aayana und Vincent schon ihr fünftes Kind erwarteten, waren meine anderen Brüder auch nicht unbedingt unfleißig die letzten Jahre gewesen und davon mal abgesehen hatten Venus und ich auch drei kerngesunde Jungs.

Dass unser Vater sein Gen an uns weiter vererbt hatte war uns mittlerweile allen klar, doch stören tat es mich keinesfalls. Ich liebte meine Söhne und würde sie nie hergeben wollen.

,,Das hast du toll gemacht'' Mein Sohn kicherte nur leicht und kuschelte sich dann an meine Brust und beobachtete einfach Levin beim malen.

Die Zwillinge konnten zumindest vom Aussehen her nicht unterschiedlicher sein, denn während Levin meine braunen Haare und Venus Augen bekommen hatte, hatte Linus zumindest einen etwas deutlicheren Rotstich seiner Mutter geerbt und hatte außerdem meine dunklen Augen bekommen.

Vom Charakter jedoch her waren sie sich zum Teil so ähnlich, dass es schon gruselig wurde, wenn sie plötzlich wussten, was der andere meinte oder dachte.

,,Wir sind wieder da'' Die Engelsgleiche Stimme von Venus, die mittlerweile seit fast neun Jahren meine Frau war, hallte durch unser kleines Haus, nicht weit von meinem Elternhaus entfernt, und ließ gleich die Zwillinge von meinem Schoß aufspringen und zu Venus rennen, die mit unserem stolz grinsenden Sohn Leo an der Hand ins Wohnzimmer trat.

Das alle unsere Söhne den gleichen Anfangsbuchstaben hatten, war eher Zufall gewesen, denn während wir Leos Namen erst nach einem kleinen Schicksalschlag im Krankenhaus besprochen hatten, hatten Mike und Steffen die Namen der Zwillinge sich aussuchen dürfen, und dass die ausgerechnet auch zwei Namen nehmen würden mit L war entweder von ihnen beabsichtigt oder Zufall gewesen. So genau wollten die beiden uns das nie erzählen.


Gleich umarmten die Zwillinge die Beine ihrer Mutter während unser Ältester zu mir rannte und sich in meine Arme warf.

,,Na mein Großer'' leicht fuhr ich ihm durch seine etwas helleren braunen Haare und küsste kurz seine Stirn.

,,Hallo Papa''

,,Na wie war dein erster richtiger Schultag?''

Leo war gestern erst eingeschult worden und war diese Einschulung mehr als chaotisch gewesen, denn hatten plötzlich alle meiner Brüder entschieden zu kommen und gleich alle ihre Söhne mit zu bringen.

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now