Kapitel 37

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Nervös und mit der puren Angst saß ich auf dem Sofa, knete nervös meine verschwitzten Handflächen und versuchte nicht in Panik zu verfallen.

Ich wusste, dass es jetzt keinen Ausweg mehr gab und ich wohl wirklich mit der Wahrheit raus rücken musste.

Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, doch hatte ich die kleine Hoffnung, das sie zumindest auf den Teil mit dem Mobbing alle so reagieren würden wie Vincent darauf, dass mich Nick eigentlich schlagen wollte.

Wie sie auf den anderen Teil reagieren würden, wollte ich mir nicht ausmalen, doch hoffte ich einfach, das Aayana und Venus recht hatten und meine Familie es verstehen und akzeptieren würde.

Das hoffte ich wirklich, denn sonst wüsste ich ehrlich gesagt auch nicht, wie es mit mir weiter gehen sollte.

Ich hatte doch nur meine Familie.

Wie sollte ich nur Ansatzweise weiter leben mit der Gewissheit, dass sie mich dafür hassten, das ich nicht so war wie sie und eine ganz andere Leidenschaft verfolgte.

Wie sollte ich je wieder sorgenfrei atmen ohne zu wissen, dass sie nicht akzeptierten wie ich war, dass ich lieber zeichnete statt Fußball zu spielen.

,,Hallo Viktor? Sprichst du jetzt auch mal?'' Valentin sah mich leicht genervt aber auch neugierig an und schmiss sich im nächsten Moment zu Aayana auf die Couch und bekam dafür direkt einen mahnenden Blick von Vincent. Dieser sah wieder zu mir und deutete mir an, endlich zu sprechen.

,,Vielleicht solltet ihr euch lieber auch setzen'' sprach ich erst zu meinen Eltern und während mein Vater sich auf seinen Sessel setzte, blieb meine Mutter abwartend stehen und hob nur die Augenbraue.

,,So schlimm wird es schon nicht sein und wenn werde ich sowieso direkt wieder auf springen'' leise seufzte ich auf, atmete noch einmal tief ein und aus und fixierte dann meine zitternden Hände.

,,Ich werde sagen wir mal seit einiger Zeit von den Leuten, hauptsächlich von den Jungs aus meiner Klasse gemobbt''

Meine Stimme zitterte, klang schwach und brach zu ende ab. Meinen Blick hielt ich weiter nach unten gerichtet, zu sehr Angst hatte ich davor in ihre Gesichter zu sehen und wohl möglich ihre Reaktion daraus ablesen zu können.

Es blieb still und bis auf mein zittriges ausatmen war nichts zu hören.

,,Kannst du das nochmal sagen?'' Valentins ungläubige Stimme erklang und ließ mich kurz auf zucken.

,,Ich werde sagen wir mal hauptsächlich von den Jungs aus meiner Klasse gemobbt, geärgert, keine Ahnung wie man es nennen soll''

,,Ich glaube ich muss mich doch setzen'' Aus dem Augenwinkel sah ich wie meine Mutter sich auf die Lehne von dem Sessel setzte und sich mit undefinierbaren Gesichtsausdruck durch die Haare fuhr.

,,Wieso Viktor?''

,,Was meinst du?'' nervös sah ich zögerlich zu Vincent, welcher mich mit angespannter Miene betrachtete.

,,Wieso wirst du gemobbt?''

,,Könnt ihr euch das nicht denken?''

,,Ehrlich gesagt, nein. Ich versteh hier ehrlich gesagt gar nichts'' Valentin fuhr sich durch die Haare und stützte ich mit den Ellbogen auf seinen Knien ab.

,,Ihr habt mich doch Fußball spielen sehen''

,,Was hat das denn damit zu tun? Nur weil du kein Fußball spielen kannst, wirst du gemobbt oder was?''

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now