Kapitel 39

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Trotz das meine Familie jetzt alles wusste und mein Herz dabei war irgendwie auf eine Gewisse weise zu heilen, saß ich mit der puren Nervosität und Angst im Klassenraum und spürte sämtliche Blicke auf mir, vor allem die von Nick und seinen Freunden. 

Ich wusste nicht was mich noch erwarten würde, was Valentin und Vincent wirklich tun würden und ob Nick noch irgendeine Rache plante. 

Ich wusste nur, das ich hier schleunigst raus müsste, sonst würde ich ersticken und unter diesen stechenden Blicken erneut zusammen brechen. 

Mein Geschichtslehrer, der nicht mal zu bemerken schien, dass ihm keiner zu hörte, war mir dabei auch keine große Hilfe und erzählte lieber weiter von seinem Großvater, welcher als Soldat damals im Krieg gefallen war und unser Land beschützt hatte. 

Das er dabei komplett von unserem eigentlichen Thema abwich, war ihm wohl entweder nicht bewusst oder total egal. Bei diesem Lehrer wusste man einfach nie. 


Durch ein Klopfen an der Tür unterbrach er schließlich seinen Monolog, rief ein deutlich genervtes ''Herein'' und kurz darauf öffnete sich die Tür und ausgerechnet meine beiden Brüder mit ihrem halben Freundeskreis traten in den Raum. 

Sämtliche Mädchen hörte ich überrascht auf keuchen und dann sofort anfangen zu tuscheln, während die Jungs hingegen mit großen, fürchtenden Augen meine Brüder und dessen Freunde ansahen und wahrscheinlich schon ahnen konnten, wieso sie hier waren. 

,,Vincent und Valentin Collister und der Rest der Bande. Was verschafft mir die Ehre, dass ihr mitten in meiner Unterrichtsstunde stört?'' 

Das Herr Schützendorf zu den Lehrern gehörte, die generell gegen Sport und den ganzen Aufwand waren, war nicht unbekannt und das er dadurch bis auf eine Ausnahme so gut wie jeden Sportler auf dem Kicker hatte, konnte man daraus nur entnehmen. 

,,Schützi. Schön sie wieder zu sehen. Hätten wir gewusst, dass sie gerade unterrichten, wären wir mit noch mehr Leuten aufgetaucht. Jeder möchte doch an ihrem Unterricht teil nehmen und ihren Familiengeschichten lauschen. Es gibt ja auch nichts besseres'' 

Valentin hingegen war diese eine komplette Ausnahme und mit Abstand der Liebling von Herrn Schützendorf. 

Es gab eigentlich keine Sache, die er Valentin nicht durch ließ, so auch der Spitzname Schützi. 

Das lag aber auch nur daran, dass Herrn Schützendorf dachte, dass Valentin geistlich irgendwie nicht ganz gesund war und er aufgrund das jemand aus seiner Familie etwas ähnliches hatte, Mitleid mit Valentin hatte und ihn bei jeder Sache bevorzugte, was Valentin natürlich ausnutze und zu seinem Vorteil machte. 

,,Valentin, haben die Tabletten geholfen die ich dir empfohlen habe?'' Lächelnd aber zugleich besorgt musterte Herrn Schützendorf Valentin, welcher grinsend nickte. 

,,Natürlich, spitzen Tabletten. Ich fühl mich gleich viel lebendiger'' Das er sich deutlich das Lachen verkneifen musste, so wie auch der Rest der Gruppe, schien dem Lehrer wohl nicht auf zu fallen und statt dessen fragte er Valentin weiter, wieso er und die Anderen hier waren. 

,,Wir müssten nur kurz etwas ansprechen und vielleicht den ein oder anderen töten'' Das letzte flüsterte Valentin nur leise und sah dabei bedrohlich zu Nick, welcher gleich auf seinem Stuhl noch ein Stück weiter nach unten sank. 

,,Natürlich, nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Überanstrenge dich nur bloß nicht'' 

Mein Gott, das war ja schon fast lächerlich wie Herrn Schützendorf sich um Valentin sorgte, dabei war dieser Kern gesund und keineswegs an irgendetwas erkrankt. 

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now