Kapitel 49

16.8K 1.2K 404
                                    

Mein Herz schlug weiter unregelmäßig vor sich hin während ich versuchte nicht all zu sehr Venus an zu starren, die unmittelbar gegenüber von mir saß und sich leise mit Aayana unterhielt. 

Die vier Jungs hatten sich zum reden etwas weiter weg gesetzt und schienen mittlerweile das eher ernste Thema gewechselt zu haben, denn hörte man sie immer wieder los lachen. 

Valentin neben mir aß weiter vor sich hin und erzählte mir immer wieder von irgendwelchen Fußballergebnissen, die mich kaum interessierten. Valentin war zwar dies mehr als bewusst, doch meinte er auch nur, dass er jemanden zum zu quatschen brauchte und da ich anscheinend auch alleine war, bot ich mich wohl perfekt dafür an. 

Vito, welcher wohl im Moment in seiner großen Bruder Rolle aufblühte, schubste Vitus in der Babyschaukel an und versuchte ihm wohl währenddessen zu erklären wie man schaukelte. 

Im selben Moment wo Valentin anfing mir von seinem Lieblingsspieler zu erzählen, stand Venus auf und lief ohne mich eines Blickes zu würdigen ins Hausinnere. 

Kurz sah ich mich um und stand, nach dem ich von Aayana einen aufmunternden Blick zu geworfen bekommen hatte, auf und folgte Venus mit schnellen Schritten. 

Diese saß mittlerweile mit dem Gesicht in den Händen vergraben im Wohnzimmer und schien mich erst zu bemerken, als ich mich leise räusperte. 

Gleich sprang sie nämlich auf und sah sich etwas unbeholfen und verzweifelt um. 

,,Wir müssen reden Venus, bitte'' 

 ,,Viktor, wann anders okay? Ich glaube nicht, dass für so ein Gespräch dieser Tag geeignet ist'' 

 ,,Bitte Venus, nur fünf Minuten'' verzweifelt sah ich sie an, doch wich sie perfekt meinem Blick aus und drängelte sich schließlich an mir vorbei. 

,,Wann anders Viktor. Der Tag ist wirklich dazu nicht geeignet'' 

 ,,Ach und was stimmte gestern nicht? Wieso hat der gestrige Tag nicht gepasst, so dass dein Vater mich sogar anlügen musste'' Venus Blick schwankte leicht während ich meine Arme verschränkte, doch schließlich schüttelte Venus nur den Kopf und lief wieder nach draußen. 

Leise seufzte ich auf, versuchte irgendwie Mut zu packen und folgte ihr dann letztendlich mit schnellen Schritten. 

Wir mussten jetzt reden, von mir aus brauchte sie mir auch nur zu hören und selber nichts sagen, aber ich musste das jetzt endlich los werden, sonst würde ich keine Ruhe mehr bekommen. 

,,Verdammt Venus, wir reden jetzt'' Vom Mut gepackt hielt ich Venus nach dem sie raus in den Garten gelaufen war am Arm fest und ließ sie überrascht in der Bewegung inne halten, ehe sie sich fassungslos zu mir herum drehte. 

,,Verdammt Viktor, wie oft noch, heute nicht'' 

 ,,Ja und nächste Woche heißt es dann auch wieder, heute nicht oder was? Denkst du echt ich bin so blöd, dass ich nicht merke, dass du mir aus dem Weg gehst. Du kannst mir ja nicht mal mehr in die Augen sehen'' Venus schwieg und verschränkte nur stur die Arme vor der Brust. 

,,Ich versteh einfach nicht, was du so dringend besprechen willst. Es ist doch so gut wie alles gesagt'' 

Nichts wurde gesagt, außer falsche Gewissheiten und Wahrheiten. 

,,Venus bitte...'' 

 ,,Gott Viktor, ich kann nicht, ich kann jetzt nicht mit dir reden, zumindest noch nicht'' 

,,Und wieso bist du dann gekommen?'' Denn ehrlich gesagt hatte ich ihr Kommen als eine Aufforderung zum Aussprechen gedeutet. 

,,Ich dachte ich könnte es schon, doch es geht nicht Viktor. Du hast es doch selber schon gemerkt, ich kann dir nicht mal richtig in die Augen sehen'' Venus sah mich verzweifelt und mit dem Schmerz in den Augen stehend an und ließ mein Herz sich leicht zusammen ziehen. 

Zeichnung mitten ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt