Kapitel 6

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,,Viki...Viki du musst aufstehen...'' Ich grummelte nur leise vor mich hin und verzog leicht das Gesicht.

,,Viki Mama sagt es gibt essen und du musst kommen, sonst dürfen wir nicht essen. Man Viki''

Trotz des Pochen in meinem Kopf und dem Bedürfnis einfach liegen zu bleiben, setzte ich mich langsam auf und sah mit zusammen gekniffenen Augen zu Vito, welcher vor mir hockte und mich glücklich anlächelte.

,,Ich hab schrecklichen Hunger und du musst jetzt kommen'' ich seufzte nur leicht und ließ mich von Vito aus dem Raum ziehen. Mein Kopf pochte weiter und mein Rücken knackste mehrere male unangenehm, was mein kleiner Bruder aber gar nicht zu bemerken schien.

Von ihm wurde ich letztendlich fast schon in die Küche geschubst wo sich auch schon alle befanden und am Tisch saßen.

Die Blicke richteten sich gleich auf uns und im selben Moment schob sich Valentin auch schon den Löffel in den Mund.

Aayana neben ihm schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte mich dann selber müde an. Wahrscheinlich wurde sie gerade auch erst geweckt und wusste dem entsprechend wie ich mich fühlte, nach dem man gerade unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde.

Zögerlich und nicht gerade mit Appetit im Bauch setzte ich mich auf meinen Stuhl und nahm leise dankend den Teller an den meine Mutter mir lächelnd hin hielt.

Schweigend schaffte ich es irgendwie einen Bissen runter zu bekommen ohne gleich wieder zu würgen.

Alles in mir wollte nur noch schlafen, einfach sich von der Außenwelt abkapseln um ja, vielleicht sogar zu lächeln und glücklich zu sein.

Einfach um ein Leben zu führen, was nicht nur schmerzte und mir Ängste und Sorgen bereitete.

Vielleicht machte mich die Tatsache, dass ich am liebsten abhauen wollte zu einem Weichei der es nicht mal schaffte sich mit ein paar Problemen aus einander zu setzen, doch war ich sowieso schon ein mickriger Versager und da wäre der Titel eines Weicheis nichts weiteres.

Vielleicht einfach nur eine weitere Bestätigung, das es aussichtslos war der Wahrheit zu entfliehen.

,,Aayana'' glucksend strahlte Vito Aayana an die lächelnd nickte.

,,Viktor ist auf dem Boden eingeschlafen. Da sah voll lustig aus''

Na vielen dank auch.

Die Blicke richteten sich auf mich doch besonders achten tat ich nur auf den von Vincent. Mit seinen klaren grünen Augen sah er mich an und spürte ich in diesem Moment förmlich wie ihm klar wurde, dass ich kraftlos eingesackt war nach unserem Gespräch weil ich nicht mit dem Gedanken klar kam, das ich meinem Bruder wirklich so wenig vertraute und ich ihm damit wahrscheinlich mehr weh tat als ich beabsichtigte, aber mal ehrlich.

Was war in meinem Leben schon beabsichtigt?

Es passierte doch einfach alles von alleine.

Nichts war von mir bestimmt worden.

Nicht meine Desinteresse an Fußball, meine Leidenschaft zu der Kunst, diese Verbindung zu Venus.

Gar nichts war im Moment bestimmt oder beabsichtigt von mir außer vielleicht diese wöchentliche Aufhalte am Brunnen doch auch dieser Wille sie unbedingt kennen zu lernen, kam irgendwo aus mir einfach heraus und war nicht ab zu schalten, gar aus zu halten.

Es war ungewohnt, merkwürdig und fast schon gruselig, denn ich kannte das alles einfach nicht.

Kannte keine Möglichkeit Venus aus meine Gedanken zu verbannen, diesen Willen zu zerstören, sie einfach wieder zu vergessen so schwer es auch war allein dies zu denken, denn allein der Gedanke daran sie vergessen zu müssen ließ mein Herz krampfhaft zusammen ziehen.

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now