Kapitel 38

16.6K 1K 499
                                    

 Aayanas POV:


Mit einem leicht aufgedrehten Vito an der Hand und einem strahlenden Vitus auf dem Arm trat ich in das Haus der Collister ein und deutete Vito schnell an seine Schuhe aus zu ziehen. 

Von weitem hörte ich die Anderen schon reden und lachen, und sogleich stahl sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen. 

Viktor hatte es geschafft. Er hatte endlich den Mut gefunden ihnen alles zu erzählen und endlich verstanden, dass seine Familie ihn liebte und er dafür kein Fußballer sein musste, sondern einfach er selbst. 

,,Komm Aayana'' Vito schnappte sich meine Hand und zog mich in Richtung Wohnzimmer, wo wir die Anderen alle auf den Sofas sitzen sahen. Vito ließ meine Hand los und rannte sogleich auf seine Mutter zu. 

,,Mama, Mama. Aayana hat mich aus der Schule abgeholt und dann haben wir Vitus abgeholt. Und dann hat sie uns noch ein Eis gekauft und dann sind wir noch auf dem Spielplatz gegangen'' kichernd sprang Vito seiner Mutter auf den Schoß, die ihn überrascht ansah und dann einmal durch knuddelte. 

,,Na mein Baby. So wie du strahlst hattest du wohl einen schönen Mittag'' 

 ,,Ja mit Aayana ist alles schön'' grinsend ließ ich Vitus auf seiner Decke nieder, welcher sich aber direkt wieder aufrappelte und Halt an meinem Bein suchte. Es war immer wieder überraschend mit an zu sehen, wie schnell er wuchs und Fortschritte machte. 

,,Na das freut mich aber. Und übrigens nochmal danke Aayana fürs abholen. Das hättest du wirklich nicht tun müssen'' 

Doch das hätte ich sehr wohl. Es hatte sich irgendwie richtig angefühlt, Maria jetzt nicht aus dieser Familien Atmosphäre zu reißen, immerhin brauchte Viktor jetzt seine Familie und auch ihr sah man deutlich an wie sehr sie das ganze mit genommen hatte und wie ungern sie Viktor jetzt von der Seite weichen wollte. 

Sowieso wollte ich die fünf einfach mal alleine und unter sich lassen und da bot sich die Situation mit Vitus und Vito nur perfekt an. 


Auf Marias Aussage winkte ich nur leicht ab, nahm Vitus, welcher quengelnd an meinem Hosenbein zupfte wieder auf den Arm und setzte mich zu Vincent auf die Couch. Dieser lächelte mich leicht an, küsste mich kurz und strich seinem Bruder über die Haare, welcher ihn mit großen Augen ansah. 

Auch wenn Vincent lächelte sah ich ihm deutlich an, dass er fertig war und ihn das ganze wohl doch mehr mitgenommen hatte als ich selber geahnt hatte. Ich konnte sein schlechtes Gewissen bis hier her spüren und wusste genau, dass es wahrscheinlich auch nicht so leicht verschwinden würde. 

Genauso würde wahrscheinlich die Wut auf Nick und die anderen Jungs nicht so leicht verblassen und Vincent und Valentin würden ihre ganzen Drohungen noch wahr machen. Verständlich wäre es aus jeden Fall. 

So wütend und fassungslos hatte ich die beiden ältesten Collister Brüder sowieso noch nie erlebt und das Valentin seinen Arm um Viktors Schulter gelegt hatte und ihm gerade irgendetwas auf seinem Handy zeigte, bewies mir nur, dass selbst Valentin die Nähe zu seinem kleinen Bruder suchte und wahrscheinlich all die vergangenen Monate heim suchte und gut machen wollte, in denen er Viktor aus Spaß mit irgendetwas geärgert und aufgezogen hatte und dabei Viktor unbeabsichtigt verletzt hatte. 

Kurz beobachtete ich die beiden, ließ das Lächeln auf meinen Lippen größer werden als ich die beiden lachen und grinsen sah und setzte kurzer Hand Vitus auf Vincent Schoß und lief langsam zu den beiden. 

Etwas gab es nämlich noch, was Viktor seiner Familie erzählen musste. 

Etwas, was den Stolz wahrscheinlich nur wachsen lassen würde. 

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now