Kapitel 1

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*Kurze Info zum zeitlichen geschehen und sonstige Information der Geschichte. Viktor ist mittlerweile 16(Ich hatte das Alter von ihm schon auf 15 umgeändert) und während der Prolog zumindest die erste Begegnung im Januar 2016 statt fand, wird jetzt alles vier Monate später abspielen.

Falls weitere Fragen zu den Altern oder so auftreten sollten könnt ihr gerne nachfragen:)

Viel Spaß beim Kapitel:)

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Müde raffte ich mich letztendlich dann doch nach der dritten Aufforderung meiner Mutter aus meinem Bett und lief unmotiviert wie jeden Morgen auf mein Fenster zu und ließ erst mal die angenehme Frühlingsluft in mein Zimmer.

Der Mai hatte eingeschlagen und mit ihm fingen die Schüler an die Tage zu zählen bis endlich die Sommerferien kommen würden.

Mein Ausweg aus dieser Hölle.

Tief atmete ich diese Prise von Frieden ein und hoffte wenigstens diesen Tag irgendwie ohne neu hinzu gefügtem Schmerz zu überstehen.

Ich wusste nicht was mehr weh tat.

Die Tatsache, dass ich fertig gemacht wurde, weil ich anders war als meine Brüder oder der Fakt, das ich in ein Mädchen verliebt war, die mich für einen klaren Versager hielt und die zu dem seit ein paar Wochen Interesse an Valentin hatte und dieser selbstverständlich auf ihre Flirt Attacken einging und mein Herz immer wieder zum stechen brachte.

Böse konnte ich ihm deswegen nicht sein, wie auch, keiner außer Aayana wusste von diesem Mädchen und diesen komischen Gefühlen, die ich ihr gegenüber hatte.

Keiner kannte die Wahrheit außer Aayana und selbst diese kam gar nicht mehr richtig an mich ran.

Seid sie jetzt seit fast vier Monaten mit Vincent zusammen war und regelrecht durch gängig am strahlen war, blockte ich ihre Sorge und Hilfe ab. Ich wollte sie nicht mit meinem Problemen belasten.

Sie hatte doch genug eigene, trotz das sie jetzt fast schon bei uns wohnte und sie somit ihre Familie so gut wie umgehen konnte.

Ich sah sie trotz allem Abends manchmal auf der Veranda stehen und abwesend in den Himmel starren.

Aus unserer Familie wussten mittlerweile außer Vito und unser Kleinster alle von Aayanas familiären Problemen und das war auch die Ursache dafür gewesen, dass meine Mutter persönlich zu ihr nach Hause gefahren war, als wir natürlich in der Schule waren und mit dem Schlüssel von Aayana sich einfach ihre Sachen genommen und sie in Umzugskartons gepackt hatte.

Mittags standen wir dann in einem befüllten Wohnzimmer voller Kartons und während Aayana komplett mit sich zu ringen schien, was sie von dem allem halten sollte, hatte Vincent währenddessen unsere Mutter regelrecht ab geknutscht und sich tausend mal bedankt.

Anscheinend hatten die beiden etwas gemeinsam ausgeheckt, denn hatte Vincent zufälligerweise seinen Schrank halb leer geräumt und auch so sein Zimmer komplett auf den Kopf gestellt.

Die ersten Wochen wohnten die beiden also zusammen in diesem Zimmer, doch in den Osterferien hatten wir den Dachboden frei geräumt und Aayana dort ihr eigenes Reich geschaffen, was aber noch lange nicht hieß, dass die beiden auch wirklich in getrennten Betten schliefen, denn es kam nur zu oft vor, das wir den jeweils anderem im Bett des anderen fanden.

Die beiden waren halt einfach unzertrennlich und verliebt und keiner schaffte es die beiden zu trennen.

Zwar schlief Aayana noch ab und zu bei sich Zuhause oder hielt sich dort zumindest auf, aber das auch nur in der Zeit wo ihre Mutter Zuhause war.

Von Lucy, die mittlerweile eingesehen hatte das Aayana und Vincent nicht mehr zu trennen waren, bekam sie dann meistens Auskunft wo sich ihre Mutter aufhielt und wann sie Zuhause war.

Besonders verstehen taten sich die zwei Cousinen trotzdem nicht, aber wurde Aayana wenigstens nicht mehr von ihr runter gemacht und konnte in Ruhe einen Schultag überstehen.

Die Stimme meiner Mutter ließ mich kurz tief aus atmen und seufzend wendete ich mich von dem Fenster ab und lief nach einem letzten Blick auf das neu gezeichnete Bild welches sich in meinem Zeichenblock befand aus dem Zimmer.

Immer wieder überraschte es mich wie sehr sich dieses Mädchen in mich vertieft hatte und mich einfach nicht mehr los ließ. Ich sah bildlich noch ihre funkelnden Augen vor mir, spürte ihre Unsicherheit, die sie in jenem ausgestrahlt hatte.

Mein Unterbewusstsein schien immer noch mit dieser Begegnung zu kämpfen und trotz das es jetzt schon vier Monate her war und ich dieses Mädchen nie wieder gesehen hatte, dachte ich jedes mal an sie, wenn ich den Bleistift in der Hand hielt und anfing meiner Leidenschaft nach zu gehen.

Kurz machte ich einen Abstecher im Bad wo ich mich kurz duschte und wahllose Klamotten anzog und lief dann auch schon wieder runter in die Küche wo sich meine ganze Familie, Aayana mit eingeschlossen, befand und am frühstücken war.

,,Na endlich, Dornröschen hat es auch endlich geschafft aus ihrem Erbsenbett sich zu erheben'' ohne Valentin Beachtung zu schenken, ließ ich mich auf die Sitzbank nieder und nahm dankend den Teller von meiner Mutter an.

,,Valentin?'' Angesprochener sah zu Aayana, die leicht kopfschüttelnd ihn ansah.

,,Das sind zwei verschiedene Märchen''

,,Hä?'' nichts checkend sah Valentin sie nur weiter an.

,,Dornröschen schläft nicht auf Erbsen''

,,Papalapap. Natürlich tut sie das bis dann dieser Prinz da kommt und sie wach küsst''

Über diesen Jungen konnte man manchmal echt nur den Kopf schütteln, aber trotzdem lachen weil er einfach er selbst war. Zwar sorgte er manchmal echt für Ärger, aber trotzdem schloss man ihn einfach ins Herz, vielleicht einfach, weil er er selbst war.

Mich hingegen mochte keiner wirklich und ich selbst war ich erst recht hin.

Verstecken tat ich mich, verstecken hinter einer Lüge und einer Fassade, die irgendwann fallen würde und dann, dann würde alles ans Licht kommen und es würde schmerzen, so sehr schmerzen, dass ich brechen würde.

Leicht zuckte ich auf als ich einen sanften Stoß an meinem Schienbein spürte und sah dann hoch zu Aayana, die mich sanft anlächelte, sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob und mir dann diesen Blick zu warf, den ich deuten aber nicht glauben konnte.

'Alles wird gut, bald wird alles besser Viktor.'

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Das erste Kapitel der Geschichte

Wie fandet ihr es?

Ich hoffe es hat euch gefallen:)

Zeichnung mitten ins HerzOnde histórias criam vida. Descubra agora