Kapitel 7

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Das mich keiner aus meiner Klasse besonders mochte, geschweige denn irgendwie etwas mit mir anfangen konnte sowohl auf freundschaftlicher als auch auf Partnerschaftlichen Ebene, wurde mir spätestens in so einem Moment wieder bewusst, wo um mich herum alle in die zwei Teams gewählt wurden und ich als einziger übrig blieb. 

Selbst die unsportlichsten Schüler wurden vor mir gewählt und sah es auch nicht so aus, als würde ich noch in ein Team kommen, denn kaum war ich als einziger übrig, fingen die beiden vor rüber gehenden Team Kapitänen an darüber zu diskutieren in welches Team ich kommen sollte. 

Die Schüler um sie herum beobachteten alle ziemlich amüsiert die hitzige Diskussion, wer mich, den Versager und so nannten sie mich wirklich, ins Team kriegen sollte und während unser Lehrer langsam die Nase voll hatte, schrumpfte ich immer mehr in mir zusammen und hoffte in so einem Moment mehr denn je einfach mich auflösen zu können, nicht zu existieren um diesen bitteren, tief eingreifenden Schmerz nicht zu fühlen. 

,,Meine Güte, jetzt stellt euch nicht so an. Viktor kommt in das Team von Nick und das ist jetzt beschlossene Sache denn sonst kommen wir ja nie zum spielen.'' 

Während Nick regelrecht die Augen aus fielen und er schon zum demonstrieren ansetzte, lachte Mark nur gefällig darüber das ich nicht bei ihm im Team gelandet war. 

Mit Nick hatte ich letztendlich fast selber Mitleid als er wütend ein paar Beleidigungen durch die Halle fluchte und mich dabei versuchte mit seinen Wut funkelnden Augen zu erdolchen. 

Tut mir leid, dass ich nun mal kein Talent hatte was Fußball anging. Tut mir leid, dass ich nun mal ich war.

,,Versager du kommst auf die Bank.'' eilig nickte ich nur, denn gab ich mich als Ersatzspieler mehr als zufrieden. 

,,Deine Nichtsnutzigkeit kann nämlich keiner gebrauchen.'' 

Ohne seinen schmerzlichen Kommentar wahr zu nehmen oder das Gekichere von Carolin und ihren Freundinnen, lief ich mit hastigen Schritten auf die Bank zu und atmete kurz erleichtert aus. 

Hier war ich gut aufgehoben, hier konnte ich nicht dafür sorgen, andere wegen meiner Talentlosigkeit verlieren zu lassen oder mich in Gewisser Weise zu blamieren, denn das würde ich wirklich. Ich war einfach nicht gut in diesem Sport und das würde ich auch nie, so bitter diese Tatsache nun mal war.

Nach dem Anpfiff von unserem Lehrer fingen meine Mitschüler an zu spielen und unmotiviert und psychisch verletzt ich nun mal trotz der Kommentare war, sah ich ihnen nur zu und war durch aus Neidisch wie viel Spaß sie hatten. 

Wieso hatte das Schicksal sich ausgerechnet mich aus gesucht? 

Mich, der in einer Fußball verrückten und besessenen Familie geboren war und lebte. 

Wieso ausgerechnet gab es mir nicht dieses Talent und die Leidenschaft sondern eine Leidenschaft mit der niemand was anfangen konnte und die mich zu einem Versager machte. 

Einem Versager, der mit jedem Tag immer mehr die Energie verliert und sich Einsam und nicht Willkommen in diesem Leben fühlt.


Die Minuten zogen an mir vorbei und bis auf ein Freistoß passierte nichts besonderes in diesem Spiel. Hauptsächlich spielten sowieso nur die Jungs, während die Mädchen teilnahmslos auf dem Spielfeld standen und den Jungs schmachtend hinter her sahen. 

Carolin hörte ich leider bis hier her mit ihrer Freundin über Valentin reden, der sie anscheinend heute nach einem Treffen gefragt hatte. 

Ich wusste ehrlich gesagt nicht ob ich mich darüber freuen sollte, das Valentin endlich vielleicht sein Mädchen gefunden hatte oder traurig sein sollte, das es ausgerechnet das Mädchen war in das ich unwillkürlich verliebt war.

Zeichnung mitten ins HerzWhere stories live. Discover now