36. Kapitel

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-Amira PoV-

Ich brauchte gut eine Stunde bis ich ENDLICH einen Tierartzt fand, der heute geöffnet hatte. Warum war es bitte an einem FREITAG so scheiße schwer einen Tierartzt zu finden, der geöffnet hatte? Ich wusste es nicht. Jedenfalls kam ich gegen zehn wieder nach unten. Sammy und Daisy schauten mich beide fröhlich und gleichzeitig fragend an. Ich ignorierte ihre Blicke und beobachtete das Kätzchen, welches zufrieden aus einer Schüssel seine milch trank. Ich lächelte. Durch das Waschen, war das Fell der Kätzin, ja es war eine Sie, seidig und glänzte. Sie hatte ein extrem wuscheliges Fell. Ihr graues Fell hatte an der Schnauze, Pfoten, sowie auch am Schwanz dunkel graue Stellen. "Wow....",war das einzige was ich raus bekam. Sie sah wunderschön aus. Sie stoppte in ihrem Tun und drehte sich um. Ihre eisblauen Augen fixierten mich. Und wieder musste ich an Taddl denken.

Sie miaute fröhlich und sprang in kleinen Sprüngen auf mich zu. Ich ging in die Hocke, ehe sie sich schnurrend an mich schmiegte. Auch Sammy und Daisy fingen an zu grinsen. "Sibierische Langhaarkatze... Ich habe gegooglet!",meinte Sammy nach einer Weile. "Weißt du schon wie du sie nennen willst? ",fragte Daisy mich. Ich wendete meinen Blick von der Katze und schaute Daisy an, ehe ich meinen Blick wieder der kleinen Katze zuwendete, welche sich schnurrend vor mich gelegt hatte. Ja, ich hatte einen Namen... "Felia",sagte ich nur. Ich liebte diesen Namen. Schon immer. Meine alten Barbiepuppen hießen so, mein Kuscheltier und selbst ich hatte diesen Namen noch lange als Benutzernamen genutzt. Sammy und Daisy nickten zustimmend.

"Mit wem hast du telefoniert?",fragte Daisy. Meine gute Stimmung verschwand sofort. Ich schaute meine beiden Freundinnen an. "Morgen Abend bin ich auf einem Konzert...",fing ich an. Sammy und Daisy schauten mich beide fragend an. "Außerdem bekommen wir Besuch, fragt mich nicht wie lang denn... Ich habe absolut keine Ahnung... Auch den Namen der Band vom Konzert kenne ich nicht..." "WER besucht uns?",fragte Sammy verwirrt. "Brigitte hat angerufen und meinte das meine liebe Stiefschwester Lucie für ein paar Tage, wahrscheinlich, zu uns kommt, um morgen Abend auf ein Konzert zu gehen. Ich werde mit kommen. Ich hoffe für sie, das SIE die Tickets dafür besorgt hat. Sonst wird es für uns kein Konzert geben...",erklärte ich meinen Freundinnen. Anhand ihren entsetzten Blicken schloss ich das sie der selben Meinung waren wie ich: DAS... war eine absolute Scheißidee...

Gegen Abend, hörten wir wie ein Auto auf unsere Auffahrt fuhr. "Sie ist da...",mit diesen Worten schob ich Felia von meinem Schoß und stand auf. Auch Sammy und Daisy erhebten sich murrend und zogen, so wie ich Jacken und Schuhe an. Den Rest des Tages hatten wir nicht besonders viel gemacht. Ich hatte den Tierartzt angerufen und mit ihm einen Termin für morgen Nachmittag Zwei Uhr ausgemacht. Sonst hatten wir heute einen sehr gechillten Tag. Wir haben uns alle mit Felia angefreundet und dennoch war ich anscheinend der erste Besitzer der kleinen Langhaarkatze.

Wir öffneten die Tür und winkten dem Taxifahrer noch zum Abschied. Dann fuhr dieser weg und ließ ein kleines blondes Mädchen zurück, welches schüchtern, den Kopf gesenkt auf der Auffahrt stand. Plötzlich wurde ich unsicher. Meine Stiefschwester stand gerade vor mir. Die, die ich zwölf Jahre nie gesehen hatte, die mich ihr ganzes Leben noch nie gesehen hatte... Die die mir meine Mutter nahm und die die doch nichts dafür konnte. Die die eine bessere Kindheit hatte als ich, die die bis vor zwei Jahren noch nicht einmal wusste das es mich gab, wobei für mich das selbe galt. Die die so wie ich von unserer Mutter weggegeben wurde... Grundlos... Wahrscheinlich war meiner Mutter ja noch nicht einmal bewusst, das sie uns grundlos weggegeben hatte... Sie war einmal Alkoholikerin.... Anscheinend jetzt wieder. Anhand dessen, das sie heute morgen ein wenig lallte, schloss ich das sie wieder getrunken hatte... Um f*cking neun Uhr Morgens!

"Lucie?",meine Stimme klang unsicher... brüchig. Und zum ersten Mal sah ich sie richtig. Das Licht unserer Auffahrt war nicht besonders hell, aber als sie ihren Kopf hob konnte ich sie das erste Mal sehen. Sie hatte Augenringe. Aber sie sah gut aus. Sie hatte blonde lange wellige Haare, und ebenfalls diese dunkelgrünen Augen... So wie ich und meine Mutt.. Brigitte... Mir liefen langsam Tränen über die Wangen. Mein Blick wanderte weiter. Sie trug eine schwarze Winterjacke und hatte eine dunkle Jeans an.

"Amira?",fragte sie ebenfalls mit schwacher Stimme. Ich lief auf sie zu, nein ich rannte auf sie zu. "Ja....",weinte ich. Ja, ich weinte. Warum auch immer. Ich umarmte sie und sie umarmte mich. Wir beide schluchzten. Sie krallte sich an meinem Rücken fest. Das erste Mal konnte ich sie sehen... Meine Schwester.... Meine Stiefschwester... Zum ersten Mal... Ich war gerade so überweltigt.... Gestern hatte ich solch einen Hass auf sie... Seit zwei Jahren schon! Ich war neidisch. Sie hatte alles! Einen liebenden Vater, eine Mutter... eine Kindheit... Aber erst jetzt begriff ich, nach zwei Jahren, das sie dafür absolut nichts konnte. Das meine Wut, mein Hass vollkommen sinnlos war....

Wir trennten  uns und schauten uns wortlos an. Wir hatten beide ein Tränenüberlaufendes Gesicht. Ich musste leicht lächeln. Wie sehr sie mir doch ähnelte, wie sehr sie meiner Mutter ähnelte... "Du... Du warst nie da... ",schluchzte sie. "Mein ganzes Leben warst du nie da....", sie schaute mir mit ihren tiefgrünen Augen in die Augen. "Ich war ein Einzelkind..." Sie fing wieder an zu weinen. "Nein... Ich wusste bis vor zwei Jahren noch nicht einmal das es dich gibt... ",schluchzte ich. "Mama meinte du magst mich nicht.... Deshalb willst du nichts mit mir zu tun haben..." Sofort wurde ich wieder wütend. Wie konnte sie nur?! Wie konnte meine ehemalige Mutter nur so lügen?! "ich wusste wirklich nicht von dir.. die ganzen zehn Jahre ließ sie mich in dem Glauben, sie muss ganztag arbeiten! Nur um dann plötzlich damit anzukommen..." "Es tut mir Leid...",schluchzte sie. "Wegen mir hattest du keine Kindheit... Wegen mir musstest du leiden... Wegen mir...",ich unterbrach sie. "Nein, es tut MIR Leid.. Ich hätte mich bei dir melden sollen!" Wir beide umarmten uns wieder.

"Ähm... Leute? Das ist ja wirklich süß und so... Aber wir sind auch noch da...",riss uns Sammys Stimme auseinander. "Stimmt," schmunzelte ich und stellte mich neben Lucie. "Lucie? Das sind Sammy und Daisy meine Freundinnen...",stellte ich sie vor. Lucie musste lächeln. "Hi...",sagte sie wieder schüchtern und reichte den beiden die Hand. Ich folgte ihr zu Sammy und Daisy, ehe Sammy sich räusperte und mit einem Kopfnicken nach vorne versuchte uns etwas zu sagen. Sofort schauten wir in die von ihr gezeigte Richtung. Ein Mensch, dick verhüllt lief die Straße entlang. Wahrscheinlich ein Mann, das sagte mir seine Größe. "Auf drei sagen wir alle zusammen 'Hallo',okay?",sie schmunzelte und nickte uns schelmisch zu. Wir stimmten zu und warteten bis der Mann direkt vor unserer Auffahrt stand, ehe wir alle zusammen 'hallo!' riefen. der Mann schaute kurz iritiert zu uns und sagte dann ebenfalls:"Hallo.",lief aber dann unbeirrt weiter. Sammy und Daisy  fingen an zu lachen. Ich allerdings starrte ihm hinterher.

So eine Stimme.... Hatte ich schon mal gehört... Oder? Sie war so tief... ultra tief... Taddl? Nein... das ist doch unmöglich! Auch Lucie starrte ihm hinterher. "Ist was? ",fragte Daisy verwirrt. "Nein... Nein... Alles Okay...",sagten Lucie und ich synchron. Wir beide schauten uns an, ehe wir in ein lautes Lachen ausbrachen. "kommt, lasst reingehen! Es wird kalt!"

---------------------Next Day-------------------

Wir betraten die Halle. Lucie war ultra aufgeregt. Es hatte sich gestern rausgestellt, das diese Band Dat Adam hieß... Ich hatte absolut keine Ahnung wer sie waren. Zu meinem Glück hatte Lucie sogar Backstage Karten bekommen... Mich interessierte das alles nicht wirklich... Wir hatten einen Platz ganz vorne bekommen. Allerdings direkt an der rechten Seitenwand der Halle. Ich lehnte mich an die Wand und steckte Kopfhörer ein. Mein Handy hatte ich in meiner Hand. Die Band interessierte mich kein Stück. Ich machte mir Musik an und stellte diese so laut, das ich die Hintergrundgeräusche nur noch ganz leise wahrnahm. In der Zwischenzeit hatte auch die Band angefangen zu spielen. Ich konzentrierte mich allerdings nur auf mein Handy und auf meinen Display. das Konzert war nur noch eine Nebensache...

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So, Leuts!

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Eure Wolfsmond132

Never Say Never(Taddl ff)[in Bearbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt