Kaltes Leder für gebrochene Herzen

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S T I L E S

Gebrochen war kein Ausdruck, der reichte um meine Gefühlslage, im hier uns jetzt, zu beschreiben.

Es schien wie ein normaler Tag.

Die Sonne schien, doch trotzdem war es kalt und auf der ein oder anderen Autoscheibe fand man Eis vor.

Ein Loft, welche Fenster etwas gefroren waren und Licht, welches durch die großen Fenster schien und den Raum voller Helligkeit flutete.

Doch was war hinter den Scheiben?

Hinter diesen Scheiben befand sich die traurige Wahrheit.

Die Wahrheit, die mehr weg tat als die lange rote Wunde, welche meinen knochigen Arm zierte.

Er war gegangen und hatte mich einfach hier gelassen. Alleine, nur mit dem leerem Loft, dem kaltem Leder seiner schwarzen Jacke und den Erinnerungen.

Die Erinnerungen, die jedes mal wieder so schmerzten...

"Da du zu mir gekommen bist ohne dass ich dich her gebeten habe heißt wohl, dass Scott sich verplappert hat, oder?", war seine einfache Begrüßung als ich die schwere Tür hinter mir geschlossen hatte.

Das ganze Loft war nicht wieder zu erkennen. Vorher waren hier zwar auch nicht wirklich etwas von Möbeln zu erkennen, doch jetzt.. Jetzt war es nur noch eine verlassene Lagerhalle..

"Es stimmt also?", fragte ich und meine Stimme verriet, dass ich geweint hatte.

Ich konnte ein nicken seiner Seits erkennen und das versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz.

"Ich werde dich vermissen.. Bestimmt werde ich das. Wem soll ich denn sonst sagen, dass er mal mehr lächeln soll?", ich versuchte meine Trauer mit Sarkasmus zu decken, doch mit Schrecken stellte ich fest, dass ich sogar das Talent verloren schien.

Kurze Zeit war Stille und man konnte nur unserem Atem lauschen.

"Wieso?", fragte ich jetzt und bekam die ersten Sekunden keine Antwort.

"Ich muss mir meine Welt irgendwie wieder aufbauen und hier funktioniert das nicht..", erklärte er mir und obwohl er mit dem Rücken zu mir stand hörte ich, dass er keine Miene verzog.

Anders bei mir. Mein Gesicht war eine bildliche Abbildung für das Wort Schmerz und mein Herz fühlte sich so an, als trug es die ganze Traurigkeit der Menschen.

"Wir können doch auch hier eine Welt aufbauen. Sogar ein ganzes Universum!", schniefte ich und kam zu ihm. Unschlüssig schwebte meine Hand in der Luft..

Sollte ich?

Bevor ich mich endgültig entscheiden konnte drehte er sich auch schon zu mir.

In seinem Gesicht konnte man nicht viel erkennen. Zu mindestens auf den ersten Blick. Wenn man sich die Zeit nahm und ihn genau betrachtete erkannte man ganz tief in seinen Augen seine Vergangenheit.

Er öffnete den Mund, doch bevor er etwas hätte sagen können unterbrach ich ihn.

Ich holte aus und es klatschte, als meine Handfläche auf seine Wange traf.

Er schloss sie Augen und legte seine Hände an meine Taille.

"Das war dafür, dass du mich hier lässt. Mich einfach alleine hier stehen lässt und du wahrscheinlich einfach verschwinden wirst und ich dich nicht finden werde.", meinte ich und beugte mich jetzt zu ihm.

"Und das", ich legte für einen kurzen Moment meine Lippen auf seine, "Das ist dafür, dass du mir gezeigt hast was es heißt jemanden zu lieben, auch wenn er noch so ein Arschloch sein kann.."

Seine Hände rutschten von meiner Taille und er zog sich seine Jacke aus.

Verwundert sah ich ihn an, doch als er mir sie reichte nahm ich sie an.

"Bitte..", flehte ich jetzt und eine dicke Träne tropfte auf den kalten Boden.

Meine Hoffnung starb jedoch, als er sich umdrehte und einfach aus dem Loft verschwand.

Stunden hatte ich gebraucht um zu verstehen, dass er jetzt weg war.

Tage hatte ich gebraucht, bis der letzte Geruch von Derek aus der Jacke verschwand.

Wochen hatte es gebraucht, dass ich es versuchte zu verstehen..

Monate hatte es gebraucht, bis ich wieder etwas schlief.

Jahre hatte es gebraucht, biss ich verstand weshalb er gegangen war und wieso er nur seine Jacke zurück lies.

Das kalte Leder war einfach perfekt für gebrochene Herzen..


Sterek - OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt