One last

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S T I L E S

Genervt hörte ich Frau Blake zu, wie sie versuchte uns die Englische Wirtschaft in den Kopf zu prügeln. Ich konnte sie nicht ausstehen. Wieso weiß ich selber nicht, aber sie hat diese Ausstrahlung..

Leicht zuckte ich zusammen, als auf einmal die Tür aufsprang und ein schwer atmender Derek in der Tür stand.

"Em.. Entschuldigen sie.. Wenn sie Teil dieser Klasse sind, sind sie aber sehr spät dran.. Die Schule hat schon am Montag angefangen.", meinte sie spitz und Derek musterte sie leicht belustigt und leicht genervt.

"Nein. Ich habe mein Abi schon!", keifte er zurück und fing sich so einen abschätzenden Blick von Frau Blake ein.

"Ich müsste einmal ganz dringend mit Stiles reden.", versuchte er es nun mit einer etwas freundlicheren Stimme.

"Tut mir Leid, aber sie können nicht einfach in eine fremde Klasse rein platzen und einen meiner Schüler entziehen!", verteidigte sie sich und deutete auf mich.

"Es ist wichtig!", versuchte er es erneut und sah sie schon fast flehend an.

"Muss das sein?", fragte sie und atmete aus, als würde sie jeden Moment nachgeben.

"Frau Blake.. Wenn sie schon einen flehenden Blick von Derek bekommen, da er mit Stiles reden möchte muss es wirklich wichtig sein! Außerdem würde er so oder so mit ihm reden. Wenn sie es nicht erlauben würde er einfach los reden und glauben sie mir, das wollen sie nicht!", unterstütze Scott jetzt Derek und bekam ein dankbaren Blick dafür zurück.

"Na gut.. Aber beeilen sie sich!", scheuchte sie mich jetzt raus und leicht verwirrt folgte ich Derek auf den Flur.

"Also Grumpy, was gibt es so dringendes, was du mir sagen musst. Ich würde so schnell wie möglich gerne zurück in den Unterricht und dem spannendem Thema folgen.", grinste ich sarkastisch und lachte dabei leicht auf.

Derek verzog keine Miene und fing an sein Anlass zu schildern.

"Du musst hier weg!", vier Wörter. Vierzehn Buchstaben, die mich noch mehr verwirrten als der Unterricht, welchem ich bis eben noch versucht habe zu folgen.

"Was, wieso?", fragte ich deswegen dumpf nach und verschränkte die Arme.

"Mach es einfach. Stieg in deinen alten klapprigen Jeep und fahr so weit weg du kannst. Am besten immer nach Osten. Irgendwann müsstest du in einem kleinen Dort ankommen, wo du dich verstecken kannst.", langsam hatte ich wirklich das Gefühl, dass er mich verarschen wollte.

"Nein Derek. Ich werde nicht einfach von hier weg fahren. Wieso sollte ich auch?", fing ich leicht an zu lachen und stemmte meine Hände in meine Hüften.

"Stiles.. bitte.", flüsterte er jetzt und seine Stimme klang schon fast verzweifelt.

Da ich aber immer noch keine Anstalten machte seiner Bitte nach zu gehen seufzte er einmal auf und seine Augen wurden nasser.

"Stiles. Ich flehe dich an! Fahr weg, verschwinde von hier! Du bist nicht mehr sicher hier, ich kann dich nicht länger beschützen! Sie haben mich gefunden und werden mich verletzen. Sie wollen sich rechen und dass funktioniert nur, wenn sie dich haben. Wenn du aber abhaust werden sie mir nichts tun.. Das wichtigste aber, sie werden dir nichts tun. Tu mir nur diesen einen Gefallen.. Bitte! Du musst ja nicht ewig dort bleiben. Wenn sie hier sind werde ich sie verjagen und dich wieder holen. Aber für den Moment musst du dich verstecken!", versuchte er mir zu erklären und eine kleine Träne floss aus seinem Auge.

Völlig perplex starte ich auf die kleine Träne und verfolgte sie, bis sie von seinem Kinn tropfte.

"Derek. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht einfach fahren, nur weil du es mir sagst. Ich kann nicht einfach abhauen und alles stehen und liegen lassen. Was versichert mir, dass du mich nicht einfach nur verarscht?", klärte ich ihn mit meinen Gedanken auf und lief wieder zur Klassentür.

"Stiles.. bitte.", er hielt mich an der Hand zurück und drehte mich wieder zu sich.

"Ich kann nicht..", flüsterte ich.

Schnell wischte ich seine Tränen weg, bevor ich mich los riss, die Tür öffnete, mich stumm auf meinen Platz setzte und Derek einfach so stehen lies.

"Hey Stiles.. Was ist da draußen passiert, was wollte Derek?", fragte Scott, doch ich ignorierte ihn einfach.

Frau Blake ignorierte ich auch, obwohl ich ja eigentlich immer im Unterricht aufpasste. Meine Gedanken schweiften zu Derek, welcher nun auf dem Parkplatz stand und, immer noch weinend, zu mir in den Klassenraum blickte. Scott bemerkte ihn wohl auch, da er plötzlich sehr verwundert zu mir sah und wohl hoffte von mir Antworten zu bekommen.

Wie aus dem nichts kamen plötzlich drei dunkle Gestalten auf Derek zu und fingen an mit ihm zu streiten. Derek war wütend und gleichzeitig tropften die Tränen von seinen Wangen. Plötzlich drehte sich einer der Gestalten zu mir und ich blickte in zwei rote Punkte, die anstatt der Augen in ihrem Gesicht platziert waren.

Die Gestalt wirkte kalt und es breitete sich eine Gänsehaut auf meiner Haut aus.

Plötzlich waren die Gestalten weg und Derek wirkte panisch. Er sah erneut zu mir und formte mit seinen Lippen ein 'Lauf weg'. Immer noch reagierte ich nicht, obwohl ich dieses mal gerne etwas hätte tun wollen. Ich war einfach wie erfroren.

Das einzigste, was ich noch mit bekam war, dass die Gestalten auf einmal neben mir standen.

Der Unterricht verlief normal, anscheinend sah keiner außer ich die Gestalten.

Das letzte, was ich spürte war ein tiefer Schmerz und der Metallstab, welcher sich von hinten durch meine Brust drückte. Alles wurde still und manche Mädchen fingen an zu schreien.

Ich sah zu Derek, welcher mich aus roten verweinten Augen ansah und sein Blikc verriet mir so viel wie 'Wieso hast du mir nicht geglaubt?'.

Scott sah erschrocken und blass zu mir, als ich das Gleichgewicht verlor und mit meinem Oberkörper auf den Boden traf.

Das letzte, was ich sah, waren die Gestalten, welche ganz seelenruhig den Klassenraum verließen. Immer noch schien sie keiner zu bemerken.

Ein letztes Keuchen.
Ein letzter Atemzug.
Ein letzter Herzschlag.

Sterek - OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt