Unverhoffte Hilfe

Začít od začátku
                                    

Sein Daumen fuhr sanfte Kreise auf meinem Handrücken und brachte mich damit vollkommen aus dem Konzept. Seine Nähe benebelte mich und machte mich ganz schwindelig, so sehr hatte ich ihn vermisst. Er roch so vertraut und vor allem fühlte er sich so vertraut an. Niall hielt meine Hand genauso, wie er es immer tat und es fühlte sich für mich immer noch nach zuhause an.

Nur schwer konnte ich ein Seufzen unterdrücken, als er über meinen Arm strich und mich zart anlächelte. „Hast du gehört? Unserem Kleinen geht es gut." Diesmal lächelten nicht nur seine Lippen, das Lächeln erreichte auch seine Augen.

Mir klappte der Mund auf und ich starrte Niall nur perplex an. Er hatte grade unser Kleiner gesagt, als wäre er sich ganz sicher, dass das Baby sein Kind ist. Ich wollte es so sehr, ich hoffte, dass der kleine Junge wirklich Nialls Sohn war. Natürlich wäre auch Louis ein guter Vater, aber ich liebte Louis nicht, nicht so, wie ich Niall liebte.

Die Ärztin im Raum hatte ich ganz vergessen, bis sie sich leise räusperte und uns so dezent darauf hinwies, dass sie auch noch existierte. Peinlich berührt löste ich meine Augen von Niall und sah stattdessen die junge Frau an, die mir einige Ratschläge in Sachen gesunde Ernährung gab. Ich wusste wie wichtig es für die Entwicklung des Babys war, dass ich alle Nährstoffe und Vitamine zu mir nahm, die es benötigte, aber nochmal eine Liste mit diesen zu bekommen trug zu meiner Beruhigung bei.

Niall lauschte aufmerksam, gab aber keinen Ton von sich. Ich an seiner Stelle wäre auch stumm geblieben, immerhin hatte ich bis vor einem Monat auch keine Ahnung von Schwangerschaft und Komplikationen und allem was dazugehörte gehabt. Erst der kleine Junge, der in mir heranwuchs, hatte mich dazu gebracht, Informationen einzuholen und mich vorzubereiten. Schließlich wollte ich ihm den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen.

„Jetzt sind wir wohl um einiges schlauer", stellte Niall mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen fest, als wir vor der Arztpraxis standen. Langsam nickte ich und sah ihn an, während er eine Hand an meinem unteren Rücken liegen hatte und mich sanft zu seinem Auto schob. „Ich wusste gar nicht, was ich alles beachten muss."

Ich ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder und schwieg. So sehr es mich auch freute, dass Niall dabei war und mich nicht alleine ließ, ich hatte Angst vor dem Moment in dem er bemerken würde, dass er es nicht konnte und ihn diese Unwissenheit zerstörte. Sanft strich ich über meinen Bauch, den ich auch heute so gut es ging versteckte. Ich wollte nicht, dass der Kleine noch vor seiner Geburt in die Öffentlichkeit gezogen wurde. Um das zu verhindern war mein Plan, mich während der Schwangerschaft so gut es ging zu verstecken und ein Gerücht über Gewichtsprobleme meinerseits in die Welt zu setzen.

„Bewegt er sich?" Niall hatte mittlerweile neben mir Platz genommen und sich leicht zu mir gebeugt. Leicht bewegte ich meinen Kopf auf und ab und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. „Darf ich...darf ich mal?" Fragend deutete er auf meinen Bauch, aber seine Worte drangen nicht zu mir durch. Minuten lang saß ich einfach nur da und sah auf Nialls Hand, die über meinem Bauch schwebte.

Nur sehr langsam nickte ich und beobachtete angespannt, wie Niall seine Hand auf meinen gewölbten Leib legte. Er strich behutsam über meinen Bauch und wartete gespannt ab. „Bewegt er sich grade?" Erneut konnte ich nur nicken und schob seine Hand ein kleines Stückchen tiefer. Ich sah Niall wahrscheinlich genauso gespannt an, wie er meinen Bauch fixierte. „Ich fühle nichts." Ein wenig enttäuscht zog er seine Hand zurück und startete dann den Wagen.

„Das kommt noch Niall, spätestens wenn er etwas größer und kräftiger ist." Er lächelte mich kurz von der Seite an und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. Ich wollte nicht, dass wir allzu bald an meiner Wohnung ankamen, denn dann würde er mich wieder alleine lassen.

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