Kapitel 27

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Nichts war so langweilig wie Jack und Harry 1 1/2 Stunden dabei zu zusehen wie sie Chips in sich hineinfressen. Gar nichts. Es war sogar so langweilig, dass ich mir von Katy die Mathehausaufgaben senden ließ und sie sogar freiwillig machte. Dann wurde es den beiden auch langweilig und sie begannen mich mit ihren Sticheleien zu bombardieren. Um es kurz zu machen: Es war nachdem ich Jack die ganzen restlichen Chips in den Nacken gekippt hatte nicht mehr langweilig. Im Gegenteil, den Rest verbrachten wir damit uns anzuschreien, bis unsere Überwachungsdienst zuende war.

"Morgen gehe ich zu Clary und sage ihr du bist zu nichts nütze und das ich gefälligst mit jemand anderem Überwachungsdienst machen will!", sagte Jack auf dem CIA Gelände zum Abschied und schritt wütend mit Harry, der sich köstlich über uns amüsierte, von dannen.

Ich machte mich ebenfalls auf den Weg, aber auf halber Strecke machte mich etwas stutzig. Im Hobbyraum sah man drei Gestalten im Dunkeln wild gestikulieren. Um diese Zeit müsste es eigentlich schon lange leer sein. Und weil es zu meiner unvernünftigen Natur gehört schlich ich mich an das gekippte Fenster heran. Drinnen standen Mr. Y und zwei weitere Personen, auf die das Licht so ungünstig fiel, dass ich sie nicht erkennen konnte.

"Sie sind wieder aktiver geworden. Unsere letzten Informationen sind schon uralt.", sagte Mr. Y. "Antik trifft es wohl eher.", meinte der eine, "Wir müssen jemanden hineinschicken. Besser gesagt: zwei jemande." "Das kannst du knicken. Die zwei an die du denkst wirst du in hundert Jahren nicht zusammen auf einen Einsatz schicken können.", schlaumeierte Mr. Y. Der dritte Mann, der bisher nur stumm an der Wand lehnte sagte: "Aber genau deshalb veranstalten wir das ganze hier. Damit sie ein perfektes Team werden und wir sie für uns einschleusen können." "Der Plan hat nicht geklappt. Sie hassen sich. Sie reden kaum mehr als 5 Sätze pro Tag und in denem ist jedes zweite Wort eine Beleidigung. Alle Lehrer sagen, dass er immer über sie lästert und sie total darauf eingeht." "Wir müssen mehr Druck auf sie ausüben. Das ist der einzige Weg sie dazu zu bringen, miteinander zu arbeiten." "Noch mehr Druck? Fast jeder Lehrer sagt ihnen einmal in der Woche, dass sie sich mehr anstrengen müssen.", empörte sich Mr. Y jetzt. "Ja, aber jeder verdammte Lehrer hier ist auch der Meinung, dass sie sich hassen. Ich wusste, dass es besser gewesen wäre sie bei uns zu behalten, aber jetzt können wir es nicht mehr ändern.", sagte der dritte Mann, "Verdammt ich hätte aus ihr eine Killerin machen können." Der zweite nickte: " Sonst ist sie relativ leicht für unsere Zwecke einzuspannen, aber dieses mal stellt sie sich quer. Lasst uns den Druck auf die beiden erhöhen. Ab jetzt nur noch Partnerarbeit für die beiden und sie sollen ungerecht behandelt werden, dann schließen sie sich vielleicht zusammen und werden das Team, für das wir sie halten."

Mein Instinkt sagte mir währenddessen mich schnell hinter einer Mülltonne zu verstecken und -Gott sei gepriesen- hörte ich auf, denn schon wenig später kamen die drei Männer aus dem Hobbyraum und zwei stiegen in einen Wagen und fuhren davon.

Dieses Gespräch war interessant. Wirklich interessant. Aber so viele Fragen blieben. Über wen redeten sie die ganze Zeit? Ein Junge und ein Mädchen. Sie vermutlich nicht von hier, also ausländisch. War er vielleicht ausländerfeindlich und wollte deswegen nicht mit ihr zusammenarbeiten? Aber das war sehr unwahrscheinlich. Also weshalb und wer waren der Junge und das Mädchen. Vielleicht jemand jüngeres, den ich noch nicht kannte? Das könnte es sein. Eines ist klar, nach diesem Gespräch muss ich mich im CIA mal gründlich umhören und alles auf den Kopf stellen. Und mit wem kann man das besser als mit seinen neuen besten Freunden?

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now