Kapitel 15

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Ich sah ihn ungläubig an. Das konnte doch nicht sein ernst sein. "Ich bin darüber genauso erfreut wie du.", gab Alex wenig hilfreich seinen Kommentar zu der Situation dazu. "Ihr werdet zusammen arbeiten. Ich will diesen Supermarkt endlich bei uns haben und wenn ihr das nicht akzeptieren wollt und lieber euren Kleinkinderstreit ausfechten möchtet, bitte da ist du Tür.", sagte Jim. Er schaute uns nacheinander an. Wir rührten uns nicht von der Stelle, auch nicht unter seinem absolut tödlichem Blick, mit dem er uns beide fixierte. "Gut, wenn das jetzt geklärt ist erläutert Julia die weitere Strategie. Sie wird das ganze über die Headsets koordinieren, während ich an der Technik rumbastele. Soweit alles klar? Gut, dann macht euch fertig. Julia, fängst du bitte an?", gab Jim im Generaltonfall Anweisungen. Julia ging in die Mitte des Raums und fing an die Strategie zu erklären: " Also Luke und Damien sind Geschwister sie stürmen diesen Eingang zu den Lagerräuemen zu zweit, da dort laut unseren Plänen die meisten Agenten positiniert sind. Gabriel und Kessie sind Geschwister, ihr geht zusammen einkaufen und trefft auf Leon, der ein Freund von Gabriel ist und schon fast fertig ist. Er geht also früher rein und vor euch beiden raus. Ihr stürmt den Hintereingang er ist da. Kessie mogelt sich irgendwie durch die Lieferantentür und Gabriel und Leon durch die Einfahrt oder den Hintereingang, ist in diesem Fall ja das Gleiche. Alex und Maglen ihr seid auch Geschwister. Nach eher nicht so langen Überlegungen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ihr euch streitet und Maglen dann durch den Personaleingang an der Kasse verschwindet, während Alex diesen Eingang zu den Lagerräumen übernimmt. Über die Lager müsstet ihr in die Kommandozentrale kommen. Wir vermuten sie nah am Einkaufszentrum und eher nicht in Richtung Lager. Soweit alles noch fragen?" Wir schüttelten die Köpfe. Während Julias Erläuterungen hatten wir die Lautsprecher an unsere Ohren angebracht und die kleinen, fast unsichbaren Mikrofone versteckt an und in unsere Kleidung geheftet. Am einfachsten hatte es Kessie, die ein Plüscheinhorn mitnehmen durfte, da sie ja eine kleine Schwester sein sollte. Katergorie Quengelkind. Sie hatte das Mikrofon an ihrem Einhorn befestigt. Mitlerweile waren alle fertig und wir machten uns auf den Weg.

"Leon geh rein. Halt stopp Team 2 noch nicht reingehen. Gebt ihm ein bisschen Zeit. Team 3 bereitmachen." Alex und ich standen an der Ecke und beobachteten das Geschehen. Aus den Augenwinkel sah ich den schwarzen Bus, aus dem Julia uns befehle erteilte. "Auf mein Zeichen. Seid ihr bereit? Gut los.", hörten wir ihre Anweisungen, " Team 1 und 3 reingehen. Jetzt. Der Rest von Team 2 bereitmachen." Wir setzten uns in Bewegung und gingen auf den Supermarkt zu. Ich sah Luke und Damien durch die Tür gehen. Alex ging ganz schön schnell, aber er sollte ja auch den genervten großen Bruder verkörpern. Die pefekte Rolle für ihn. Ich folgte ihm durch die Drehtür, während Julia in meinem Ohr Anweisungen an Team 2 gab. Alex schaute auf den Einkaufzettel. "Okay, mal sehen. Also hier steht: Milch, Eier, Käse, Wurst, Joghurt in klammern vegetarisch, Brot, Toast, Müsli, Müsliriegel, Kaffe in Klammern Fairtrade, Reis wofür braucht Mum den denn? Kaugummis, TicTacs, Schokolade, Tiefkühlpizza, Vanillezucker, Chips, Obst und Gemüse und Saft. Uff. Ganz schön viel!", las er vor und ging in Richtung Milchprodukte. Dabei ignorierte er das nicht- zusammen-passen der Sachen auf dem Einkaufszettel vollkommen. "Sollten wir die Milch nicht zum Schluss kaufen? Wir müssen sie sonst die ganze Zeit schleppen?", fragte ich scheinheilig. Alex seufzte und ging in die andere Richtung. Natürlich musste ich den Stoffbeutel tragen, indem wir die Lebensmittel transportierten. Wir kauften noch eine Weile weiter ein, als ich ein Gespräch von Team 1 hörte. Eine unbekannte Stimme fragte: " Kanntet ihr diesen Typen davorne? Er sieht genauso aus wie du." Verdammt! Das musste ein Agent sein! "Ähm also nee...", antwortete Luke. "Ich hätte schwören können, dass ihr Zwillinge seid!", beteuerte die Stimme. "Jaaa, also...laufen nicht überall Doppelgänger rum?", stotterte Luke. Ich hörte Julias Stimme in meinem Ohr: "Luke, werde ihn irgendwie los, der Rest geht zu den Positionen. Beeilung." Sie hätte es gar nicht sagen müssen, denn Alex und ich simulierten schon bevor sie sprach unseren Streit. Die anderen machten sicher auch schon den nächsten Schritt, denn es war offensichtlich: Wir hatten einen Fehler gemacht.

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now