Kapitel 23

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Ich lief hinter Jack her und versuchte mir alle Informationen über das CIA einzuprägen. Es war allerdings nicht so schwer, denn es unterschied sich kaum von uns. Die Essenszeiten waren die gleichen, die Gebäude waren gleich aufgeteilt und selbst hier gab es einen Wald, wie bei uns. Die einzige Schwierigkeit war, dass die Gebäudekomplexe hier offenbar nicht so angeordnet waren wie bei uns. Zum Beispiel befand sich das Haupthaus direkt links neben dem Eingangstor, während es sich bei uns rechts hinter den Hobbyräumen befand. Aber ansonsten blieb die klischehafte Desorientierung aus.

"Hier ist dein Zimmer. Du musst nur zum Nachmittagsunterricht kommen, bis zum Mittagessen hast du also Freizeit.", sagte Jack gerade zu mir. "Was habe ich denn Nachmittags für ein Fach?", wollte ich wissen.

"Kampfunterricht. Heute theoretischen."

Also unterschied sich der Stundenplan auch nicht wirklich von unserem. Gut zu wissen. Ich konnte also von der gleichen Regelung was Kampfunterricht betraf ausgehen. "Also wenn du noch was brauchst sag es jetzt gleich. Ich habe keinen Bock wegen irgendeiner dummen Frage gestört zu werden." Jack warf mir einen giftigen Blick zu und machte sich dann auf dem Weg zum Unterricht. Ich verschwand in meinem neuen Zimmer.

Es war von der Größe her genauso wie meins und von der Ausstattung her auch. Schrank, Bett, Schreibtisch und ein eigenes Bad. Gleich links neben der Tür war der Schrank und dahinter Stand ein Bett. Es sah ziemlich gemütlich aus. Hinten rechts war das Badezimmer und daneben eine Fenster und ein Schreibtisch. Mitten drin stand mein zahlreiches Gepäck. Die Tasche, der Koffer, mein Rucksack und meine Schultasche. Ja, es war ziemlich viel, aber im Rucksack befanden sich nur Schulsachen und in der Schultasche einige persönliche Gegenstände. In die Tasche und in den kleinen Rollkoffer hatte ich Klamotten und meine kleinen nützlichen Agentspielzeuge gepackt. Ich hatte alle meine Klamotten eingepackt, schließlich sollte ich bis zu den Sommerferien hierbleiben und bis dahin war es immerhin ein bisschen mehr als ein Vierteljahr. Den Rest des Vormittags verbrachte ich mit dem Auspacken meines Krempels. Dann machte ich mich seufzend auf den Weg zum Mittagessen. Der Speisesaal befand sich im Haupthaus und da ich in meinem blauen FBI-Shirt auffallen würde, wie ein bunter Hund in einem schwarz-weiß Film machte ich mich auf jede Menge neugierige und abwertende Blicke gefasst. Dummerweise kamen gerade alle vom Unterricht und brachten ihre Taschen weg, weshalb ich schon, bevor ich überhaupt die Tür verschlossen hatte, getuschel hörte. Ich wollte mich gerade schnurstracks auf den Weg machen, aber ich stieß mit jemandem zusammen. Genauer gesagt: Sie lief gegen mich und ihre offene Schultasche fiel zu Boden zusammen mit mir und ihr.

"Sorry, tut mir echt leid, aber ich habe es super eilig. Ich muss noch schnell Hausaufgaben für den Unterricht machen, die ich vergessen habe und hab- oh!", begann sie sich zu entschuldigen, als ihr mein T-Shirt ins Auge sprang. "Du bist die neue vom FBI! So ein Zufall.", sagte sie und zu meiner Überraschung fing sie breit an zu grinsen. "Du bist die, die Jack zusammengeschlagen hat. Toll dich kennen zu lernen. Ich bin Katy."

Verduzt schüttelte ich ihre Hand: "Maglen. Hi."

"Also, wo du schonmal mit mir zusammen gerannt bist kannst du mir auch gleich helfen meine Hausaufgaben zu machen - quasi als Entschuldigung- und im Gegenzug helfe ich dir alles zu finden.", grinste sie mich an und ich wollte gerade dazu ansetzen ihr zu sagen, dass sie mich umgerannt hatte und ich schon so ziemlich alles kannte, aber dazu kam ich nicht mehr, denn sie zog mich schon in ihr Zimmer, stellte ihre Tasche ab und begann in einer Tour zu quasseln. Nebenbei kritzelte sie ungefähr eine halbe Seite mit Tinte voll und legte das Blatt dann in eine Mappe. "Das ist ja so witzig, dass ausgerechnet wir uns treffen, ich wollte schon immer wissen, ob es bei euch besser aussehende Typen als bei uns gibt. Und dieses Machogehabe erst. Mannohman. Lucy wird sich freuen dich kennenzulernen, sie wohnt eine Etage unter uns und ist meine Freundin. Sie wollte schon immer wissen ob eure T-Shirts wirklich dieses schöne Königsblau - wie ich es ihr gesagt habe- oder ein helles hässliches Himmelblau haben, wie es erzählt wird. Echt krass."

Während sie die Tür hinter sich schloss, sich bei mir unterharkte und mich dann durch die Flure führte müsste ich grinsen. Ich mochte diese Quasselstrippe jetzt schon.

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now