Kapitel 17

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Er kam locker und völlig entspannt auf mich zu, während ich mich bemühte einen sicheren Stand zu bekommen. Von Nahem sah er gar nicht so schlecht aus. Seine blonden Haare fielen ihm ins Gesicht und er hatte grüne Augen, die mich ein bisschen an Smaragde erinnerten. Alles in einem sah er sogar ziemlich gut aus und ich musste mir kurz ins Gedächtniss rufen, dass er vom CIA war. Nachdem ich wieder in der Wirklichkeit angekommen war stand er vor mir und sprach mich an: "Aha, ich wusste doch, dass ihr durch den Personaleingang kommt." Was selbstgefälligeres fiel ihm nicht ein oder wie? Die Art wie er es sagte ließ keinen Zweifel an seiner Selbstüberzeugung aufkommen. "Er war nicht sonderlich schwer zu knacken.", antwortete ich. Er lachte: "Noch bist du nicht an mir vorbei!" "Nein, aber gleich.", erwiderte ich.

Ich schlug nach ihm, aber er fing meinen Arm ab. Den Fehler ihm gegen sein Schienbein zu treten machte ich nicht nochmal, dazu hatte ich sowieso keine Zeit, weil er mich mit einem Fausthagel bombardierte. Ich fing gekonnt jeden seiner Schläge ab, bis er einen Schlag nach rechts vortäuschte und mich geradeaus in die Magengegend boxte, während ich alle Mühe hatte seine Angriffe auf mich mit der anderen Hand zu stoppen. Ich duckte mich unter einem Schlag weg und ging ebenfalls auf Angriff, indem ich ihm mit der Handkante und aller Kraft die ich hatte gegen das Knie schlug. Er stöhnte auf und ich boxte ihm in den Magen. Ich drängte ihn zur Wand und schlug unablässig auf ihn ein. Er hielt meine linke Hand fest, als ich versuchte ihn nochmal in der Magengegend zu treffen. Mit einem Schlag auf sein Handgelenk mit meiner rechten Handkante befreite ich meine linke Hand, merkte aber nicht, wie sein Knie auf mein Kinn zudonnerte. Der Schmerz traf mich wie aus dem nichts und ließ mich zurücktaumeln. Ich sackte gegen die Wand und er kam nun seinerseits auf mich zu. Blitzschnell packte er meine Handgelenke und drückte mich gegen die Wand. "Siehst du? Du hättest es nicht versuchen sollen, wir sind einfach besser als ihr.", sagte er.

Ich registrierte, dass er mit seinen Füßen ziemlich weit weg von der Wand stand. Er lehnte sich praktisch gegen die Wand bzw meine Arme, die unter seinem Druck sicher zerquetsch worden wäre, hätte ich ihn nicht mit einem gezielten Tritt gegen sein Schienbein zu Fall gebracht und ihm im Fall mit voller Wucht gegen die Schläfe geschlagen. Das würde sicher eine Beule geben, dachte ich und brachte ihn -nur für den Fall- in die die stabile Seitenlage. Man wusste ja nie und ich wollte mir kein zermatschtes Gehirn vorwerfen müssen. Obwohl es bei diesem Typen eigentlich nicht noch schlimmer werden konnte. Ich ging den Flur hinunter und las dabei die Aufschriften auf den Türen von Personaltoilette bis Zutritt für unbefugte verboten war alles dabei. Letztere Türen interessierten mich aber eigentlich mehr, weshalb ich an zwei verschlossenen Türen rüttelte. Bei der dritten hatte ich aber Glück. Sie ließ sich öffnen und dahinter befand sich die Überwachungszentrale. Den Regeln nach musste ich jetzt vom CIA-System auf FBI-System umschalten. Die beiden Systeme nahmen sich nicht viel, nur halt das sie zu unterschiedlichen Organisationen gehörten. Ich setzte mich auf den Stuhl und schaltete auf den Desktop. "Julia, ich brauche das Passwort für die Umschaltung.", sagte ich ins Mikro. "Du bist in der Überwachungszentrale? Warte kurz. Ich habe es hier irgendwo. Ach hier. Es ist: Ei1nS9te55IN.", hörte ich Julias Stimme durch den Lautsprecher. Aber leider konnte ich mich in so einer Situation nicht auf Julias Stimme und die Umgebung gleichzeitig konzentrieren, weshalb ich die Hand auf meiner Schulter erst bemerkte, als es zu spät war.

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