Kapitel 12

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Leicht benommen drehte ich mich auf den Rücken. Grinsend stand Alex über mir. "Shit.", fluchte ich stöhnend. "Also auch wenn ich dich nur aus den Augenwinkel gesehen habe und du zweifellos eine gute Position für eine Konfrontation gewählt hast, vorsichtig sein ist nicht deine Stärke, Prinzesschen.", sagte er selbstgefällig und trat einen Schritt zurück, "Nett wie ich bin, lasse ich dich aufstehen und schlage dich nicht brutal nieder, um mir dein Band zu holen." "Wirklich sehr Ritterlich." Ich stand auf und schüttelte meinen Kopf, um wieder klar denken zu können. "Aber wie kommst du auf die Idee, dass du dir mein Band holst und nicht umgekehrt?" Mit gespielter Traurigkeit kam er auf mich zu: "Ich hatte ja die Hoffnung, dass wir das nicht mit Fäusten regeln müssen, aber wenn es ihnen nicht beliebt, Majestät...." Jetzt reichte es aber! Warum hatte er mich denn nicht da liegenlassen? Alles wäre besser, als mir seine Beleidigungen anzuhören! Mitten im Satz unterbrach ich ihn, indem ich ohne Vorwarnung in die Offensive ging. Überrascht reagierte er und blockte mit seinem Arm einen meiner Schläge ab. Dies nutzte ich, um ihn gegen das Knie zu treten. Dann stauchelte ich, denn auf die Wucht seiner Armblockade war ich nicht vorbereitet und verlor den halt, als er meinen Arm seinerseits nach unten drückte und mich in den Magen boxte. Mir wurde schlecht, aber ich ignorierte es, stattdessen versuchte ich mich aus dem Schwitzkasten, in dem er mich jetzt festhielt zu befreien. Ich trat ihm von hinten in die Kniekehle und er ließ los, dann sprang ich auf seinen Rücken und legte meinen Arm um seine Kehle. Er reagierte blitzschnell mit einer Drehung, aber ich klammerte mich an ihm fest und schlug ihm danach mit der freien Hand auf den Hinterkopf. Er beugte sich reflexartig nach vorne und wir beide fielen vornüber, machten eine Rolle und lagen übereinandern auf dem Boden. Sofort drehte mich Alex nach unten und drückte mich schmerzhaft auf den Kieselsteinboden. Ich versuchte ihn krampfhaft mit beiden Händen von mir zu schubsen, aber er nahm meine Arme und verdrehte sie so, dass sie auch auf dem Boden lagen. "Und jetzt?", keuchte ich, " Wenn du mich loslässt kämpfen wir weiter und wenn du mich festhältst liegen wir hier bis in alle Ewigkeiten." "Es sein denn, du gibst dich geschlagen und händigst mir dein Band aus.", sagte er. "Davon träumst du wohl nachts, was?" "Ja, jede Nacht träume ich, wie wir zwei hier kämpfen und ich dich besiege.", sagte er sarkastisch. Am liebsten hätte ich ihm jetzt meine Faust ins Gesicht gedonnert, aber uuupppsss....da war ja was....er drückte meinen Arm auf den Boden und als er merkte, dass ich ihn relfexartig angespannt hattte grinste er nur. Mir war klar, dass ich irgendwie aus dieser Situation rauskommen musste, deshalb wendete ich einen alten Trick an. Ich entspannte mich, schaute dann erschreckt über seine Schulter und spannte meinen Körper wieder an. "Darauf falle ich nicht rein, versuch es doch bitte ein bisschen eindrucksvoller.", sagte Alex, aber ich registrierte, dass sein Griff um meine Arme sich ein bisschen gelockert hatte. Ich hob mein Knie blitzschnell hoch und rammte es ihm in den Rücken. Als er mich losließ konnte er nur knapp meiner Faust ausweichen, die ich in seine Schulter rammen wollte. Ich schubste ihn von mir runter, aber in diesem kleinen Moment, indem ich dachte ihn besiegt zu haben, zerrte er an meinem Band und von dem Druck auf meinem Bauch wand ich mich daraus. Triumphierend rollte er sich zur Seite als ich mich auf ihn werfen wollte und schlug nach mir. Ich wich seinem Schlag knapp aus und kam, wie er auch auf die Beine. Fast wäre ich gestolperte, aber im letzten Moment hielt ich mich an meinem Band, dass Alex in seiner Hand hielt fest und verhinderte so einen Sturz nach hinten. Stattdessen stolperte ich einen Schritt nach vorne, als Alex anstalten machte wegzurenn. Das heißt, er machte nicht nur anstalten, sondern er rannte weg. Und ich lief ihm hinterher.

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now