Kapitel 18

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Mein erster Impuls war natürlich gleich nach der Hand zu schlagen und brutal nach meinem Feind zu treten, während ich ihm kräftig eins auf die Nase gab. Hätte ich so gehandelt wie es mir beigebracht worden ist, wäre mir dieses Malheur vermutlich nicht passiert, aber leider hatte ich nicht so gehandelt.
"Spinnst du? Musst du immer gleich zuschlagen!", schimpfte mich mein großer Bruder aus. "Jetzt guck nicht wie ein verwirrtes Huhn! Gib mir lieber mal die Tücher."
Ich schaute ihn verdutzt an. Leon stand vor mir und hielt sich seine blutende Nase. Als er merkte, dass ich nicht aus meiner verdutzten Starre erwachen würde, griff er neben den Computer und schnappte ich eine Packung Taschentücher.
"Sorry?!", fragte ich ihn.
"Jaja, ist schon gut, war ja nur meine absolut gutaussehende Nase, die jetzt leider ein wenig ramponiert ist." Er winkte ab. Dann deutete er auf den Computer: "Sieh lieber zu, dass du das System umschaltest."
"Maglen was ist los?", meldete sich Julia, "Wen hast du blutig geschlagen?"
"Nur mich Julia, aber keine Sorge, ich sehe trotzdem immer noch gut aus."
Ich konnte förmlich spüren, wie Julia ihre Augen verdrehte, erstens weil ich (mal wieder) jemanden geschlagen hatte und zweitens, weil ihr Leons Getue auf die Nerven ging. Um ihrem Ärger (Und dem von Jim!) zu entgehen drehte ich mich schnell zudem Bildschirm gab das Passwort ein. Im stillen dankte ich der Hacker-Abteilung für ihre gelungene Arbeit. In Windeseile hatte ich das System umgeschaltet und Jim hatte sich in die Headsets des CIAs gehackt.
"An alle CIAs aus dem Supermarkt 35021 hier ist das FBI. Wir haben den Supermarkt! Macht euch jetzt gefälligst schnell vom Acker, wenn ihr nicht bewusstlos geschlagen werden wollt. " Ein piepen ertönte in der Leitung. Jim hatte auf FBI umgestellt :"So Leute, gute Arbeit! Morgen Nachmittag gib's richtig was zu feiern! Aber jetzt räumt erstmal alles auf und bleibt bis Ladenschluss im Laden. Ist nicht mehr lange. Dann auf getrennten Wegen zurück zum FBI. Gruppe 2 kann mit uns fahren, wir warten hier. Bis dann!"

Ich seufzte. Aufräumen. Bewusstlose Gegner vor die Tür setzen, die Lage checken und danach bis Ladenschluss da bleiben und den Angestellten grob den Wechsel erklären. Sie verstanden es sowieso nicht, aber sie hatten zugestimmt niemandem von unseren kleinen Spielchen zu erzählen.
Leon seufzte ebenfalls:" Also gut, ich kann den im Flur übernehmen, du bleibst hier und überwachst alles."
Ich nickte, nahm die Chips, die neben dem PC standen und machte es mir gemütlich. Lange konnte es ja nicht mehr dauern!

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now