13. Boone

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Sie war die Tochter des Präsidenten? Wie konnte das bitte möglich sein?
Sie sah so komplett normal aus.

Außerdem schien sie selbst nicht gerade begeistert gewesen zu sein, als sie die Tribüne hoch musste.
Und ihr ständiges Gegrinse und Gelache war sicher auch nur gespielt worden. Irgendetwas war mit dem Mädchen.

Und als der Präsident auch noch Hunter nach oben gerufen hatte, hätte ich am liebsten losgeschrien. So selbstverliebt und eingebildet wie er nach oben kam, hatte ich ihn noch nie gesehen.

Klar war, dass er es mir irgendwie heimzahlen wollte. Sonst hatte er sich jedoch auch nie so aufgeregt, wenn wir mal gestritten hatten. Es hat sich immer alles eingerankt, egal wie viel Zeit dabei verging. Dafür waren wir einfach schon zu lange befreundet.

Spätestens jedoch, wenn jemand von uns beiden in Gefahr war, würde der eine dem anderen verzeihen. Das wusste ich auf jeden Fall. Es war immer so gewesen.

Nachdem uns der Präsident in einen Taum geführt hatte, ließ er uns kurz mit seinen Bodyguards alleine.
Diese zeigten uns schnell unserer Sportkleidung, welche wie angegossen passten. Ich fragte mich echt, woher die unsere Größen hatten.

Danach wärmten wir drei uns etwas auf.

"Bist du noch sauer?", fragte ich irgendwann Hunter, doch er ignorierte mich einfach.

"Ach komm Black. So schlimm war unser Gezoffe doch nicht.", versuchte ich die Situation zu entschärfen.

"Boone. Du weiß genau wie ich es hasse, wenn du mich mit dem Nachamen ansprichst.", sagte er irgenwann und ein Grinsen umschlich meinen Mund.

"Wenn ich dich somit dazu bekomme mich nicht mehr zu ignorieren, dann ist es das wert." Ich lächelte ihn an.

"Siehst du? Das ist wieder das Problem. Wieso kannst du nicht mal an andere denken. Wieso muss ich immer nur schaun, ob bei dir alles in Ordnung ist, wenn du doch kein Stück um unsere Freundschaft bemüht bist? Weißt du, früher war wirklich alles besser. Früher hatten wir noch Gemeinsamkeiten und haben uns nicht wegen jeder Kleinigkeit gestritten."

Ich schaute ihn ungläubig an. "Willst du unsere Freundschaft aufgeben?"

"Mach deine Augen auf Boone. Sie ist schon längst aufgegeben worden. Und das nicht von mir. Du bist es, der alles zerstört. Ich komme immer wieder zu dir, stehe an deiner Seite, egal was ist. Ich höre dir immer zu und passe auf dich auf. Das Einzige was du tust, ist es zu genießen, dass immer jemand für dich da sein wird, egal wie schlimm die Situation werden könnte. Aber ich will da nicht mehr mitmachen. Nicht mehr."

Immer noch sprachlos schaute ich ihm in die Augen. War es wirklich wahr? War ich so ein Mensch.

"Aber ich höre dir doch auch oft genug zu."

"Nicht oft genug.", sagte Hunter leise und drehte sich um, damit er mich nicht mehr ansehen musste.

Ich hatte etwas falsch gemacht. Etwas komplett falsch gemacht.

■14.06.16■
°470 Wörter°

Die Tochter des Präsidenten Where stories live. Discover now