17. Sofia

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"Oh Gott, was kommt jetzt noch? Bitte sag mir, dass sich mein Vater keinen Mist hat einfallen lassen.", murmelte ich aufgebracht in meine Hände.

"Wie mans nimmt.", meinte Boone daraufhin und zuckte kurz mit seinem rechten Mundwinkel.

"Sag schon."

"Hunter ist jetzt auch dein Bodyguard."

"Was!?", sprach ich aufgebracht. Wie konnte mein Vater mir das bitte nur antun? Einer ist okey. Aber zwei?

"Du verarschst mich doch oder?" Ungläubig blickte ich ihn an.

"Nein. Dein Vater meinte, dass zwei Bodyguards sicherer sind als nur einer. Damit so etwas wie gestern Abend, nicht noch einmal passieren kann."

"Das heißt ihr beide werdet immer da sein, wo auch ich bin?" Verzweifelt blickte ich ihm in die Augen.

"Sieht so aus."

Na toll. Meine Freiheit ist hiermit am Arsch.

"Na klasse.", brummte ich und verdrehte die Augen.

Alles ist am Arsch. Wie soll ich jetzt jemals von hier wegkommen? Einen Bodyguard hätte ich sicher überlisten können. Aber Zwei? Das würde niemals klappen.

"Du wolltest keinen Bodyguard, hab ich recht?", fragte er mich und blickte auf den Boden.

"Ganz genau. Aber weißt du, im Nachhinein dachte ich mir, einer geht eigentlich doch. Falls wirklich mal was passieren sollte. Außerdem könnten wir dann sogar gute Freunde werden. Immerhin sind wir im Prinzip die ganze Zeit zusammen. Egal wo ich bin bist du eben auch. Aber jetzt? Gleich zwei auf einmal? Das ist doch verrückt. Wie soll ich dann noch Freunde finden, wenn zu jeder Zeit zwei gut aussehende Kerle rechts und links von mir herlaufen? Das ist doch absurd. Keiner würde sich trauen mich anzusprechen. So hatte ich mir meine Freiheit nicht vorgestellt. Ich wurde schon immer bewacht und nichts wird sich ändern. Hat sich mein Vater wieder mal toll ausgedacht."

"Ich verstehe dich vollkommen. Aber wir werden, wenn du es nicht möchtest auch nicht immer bei dir sein. Wir können dich auch von der Ferne beschützen, wenn du willst. Wir dürfen nur nicht außer Reichweite sein. Außerdem können wir es sicher auch mal so regeln, dass nur einer von uns beiden bei dir ist."

Ich nickte. "Ja, dass hört sich schon besser an. Die Freiheit soll mir immerhin auch ein bisschen gegönnt sein." Das war ein Plan. Naja, kein ausgefeilter aber ein aufbauender.

"Ja, da hast du recht." Er lachte kurz auf. "Aber was meintest du damit, dass du schon immer bewacht wurdest? Ich dachte, dass du bis vor einem Jahr bei deiner Mutter gelebt hast und auch normal zur Schule gegangen bist."

"Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir mal. Vielleicht, wenn wir mal richtig gut miteinander auskommen."

"Kommen wir dass nicht jetzt schon?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Noch nicht ganz. Du musst wissen, das ich so schnell niemandem vertraue. Wirklich niemandem. Nur meiner Angestellten Kessy. Sie ist die einzige Familie die ich wirklich habe. Ich kenne sie schon seit ich denken kann."

Er starrte mir in die Augen. Ich konnte Verwirrung in ihnen sehen. "Ich hoffe, dass du irgendwann dazu bereit bist, mir dein Vertrauen zu schenken."

"Ja, dass hoffe ich auch. Aber es wird seine Zeit dauern."

"Apropo, wir sind vom Thema abgekommen. Du solltest dich umziehen und duschen. Dann können wir zu den Anderen gehen. Dein Vater wollte das ich solange bei dir bleibe bist du wach bist und Fragen hast."

"Okey, gut."

Langsam richtete ich mich wieder auf und lief zu meinem Kleiderschrank. Dann holte ich meine Kleidung und lief zu meinem Badezimmer.

"Du brauchst nicht zu warten, wenn du nicht möchtest.", meinte ich noch zu ihm, doch er verneinte es nur und sagte, dass er hier warten müsse und dass es ihm nichts ausmache.

Damit verschwand ich in meinem Badezimmer um mich fertig zu machen.

Ich ließ das warme Wasser auf meinen Körper prasseln und entspannte mich. Es tat gut endlich mal wieder einen freien Kopf zu bekommen.

Als ich meine Haare und meinen Körper gewaschen hatte, trocknete ich mich ab und zog meine neuen Sachen an. Dann putzte ich noch meine Zähne und kämmte meine Haare durch.

20 Minuten später trat ich aus dem Bad aus und in mein Zimmer ein, wo ich auch Boone vorfand. Er saß immer noch auf meinem Bett, nur mit einer meiner Zeitschriften in der Hand.

"Fertig.", sagte ich grinsend.

"Gut. Dann können wir ja runter gehen." Mit einem Schwung stand er auf und ging zur Türe.

Ich nickte und lief dann hinter Boone her.

■15.06.16■
°731 Wörter°

Die Tochter des Präsidenten Where stories live. Discover now