45. Sofia

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"Guten Tag. Mein Name ist Kol Jackson. Aber nennt mich Mr. Jackson. Ich bin der neue Vertretungslehrer in Sport, da euer eigentlicher Sportlehrer für längere Zeit ins Krankenhaus muss.", sprach uns ein gut aussehender Mann in der Sporthalle an.

Sport hatte ich mit Hunter, Alaska, Nate und auch mit Jax zusammen. Ich zählte ihn dazu, da ich schon fast sagen kann, dass wir in irgendeiner weise Freunde waren. Sierra, Mace, Tristian und Boone hatten zur selben Zeit Chemieunterricht.

"Oh Gott. Er sieht so gut aus.", flüsterte mir Alaska zu. Ich musste kichern und nickte ihr zustimmend zu.

"Du hast recht. Aber er ist viel zu alt für uns.", mahnte ich sie. Nicht, dass sie noch irgendetwas vor hatte. Wer weiß, so gut kannte ich sie ja doch noch nicht.

"Wer ist zu alt?", mischte sich Nate in unser kurzes Gespräch ein.

"Der neue Sportlehrer.", grinste Alaska, worauf Nate angewidert sein Gesicht verzog.

"Habt ihr nichts besseres zu tun, als wilde Fantasien über den neuen Sportlehrer auszutauschen?"

Nun verzog auch ich mein Gesicht. "Ih, nein. Als ob ich was mit einem Lehrer anfangen würde."

"Aber einen älteren Mann würdest du nehmen?", lachte Alaska.

Ich verdrehte meine Augen. "Nein würde ich auch nicht."

"So, da wir nun vollzählig sind, können wir anfangen. Auf dem Lehrplan steht Krafttraining, aber ich würde sagen, dass wir uns erst einmal aufwärmen." Dann klatschte er in die Hände und zeigte uns, dass wir uns in einem Kreis aufstellen sollen. Krafttraining? Na ganz toll. Ich war kein Stückchen stark oder annähernd kräftig.

"Macht der jetzt mit oder was?", brummte Jax neben mir argwöhnisch.

"Ja, ist doch nicht schlimm oder?" Verwirrt schaute ich ihn an.

"Nein, wieso sollte es auch?" Sprach er ironisch und verdrehte die Augen als er Mr. Jacksons Position nachmachte.

"Meine Güte Jax, reg dich mal nicht so auf. Er ist doch ganz in Ordnung." Ich machte, wie Mr. Jackson, Kniebeugen.

"So, jetzt würde ich euch bitten, dass jeweils zwei zusammen gehen. Dann nimmt sich jeder ein Blatt," er hielt einen Stapel Blätter in die Höhe, "und baut eine Station auf."

Ich war davon ausgegangen, dass ich mit Hunter machen würde, aber Jax kam mir zuvor und wollte ein Team bilden.

"Ist das in Ordnung Hunter?" Wollte ich leise wissen. Ohne etwas zu sagen, nickte er und ging wieder zu seinem Partner.

Nachdem wir alles aufgebaut hatten, mussten wir der Reihe nach alle Stationen durchmachen. Eigentlich war es sogar ganz witzig, weil Jax und ich mehr Unfug gemacht hatten, als die Aufgaben.

Nach dem Sportunterricht hatte ich eigentlich Schule aus, aber da sich Hunter und Boone noch bei Baseball eingetragen hatten, blieb ich länger dort. Neben Baseball wurde auch Lacrosse gespielt. Ich war ein wenig verwundert, dass man in so einer Gegend wie dieser Lacrosse spielte, aber im Prinzip war es mir dann doch egal. Bei beiden Sportarten schaute ich mehr oder weniger zu. Es waren einfach nicht meine Arten von Sport zu machen. Nach längerem hinschauen merkte ich auch, dass Nate Lacrosse spielte. Nate war ein netter Junge und irgendwie erinnerte er mich auch ein wenig an mich selbst. Ich meine von seiner Art und seinem Verhalten her. Ich würde jedoch niemals etwas mit ihm anfangen können. Dafür war er mir irgendwie zu ähnlich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar sagen, dass wir Geschwister waren. Rein vom Auftreten her. Ich weiß nicht genau, woher dieser plötzliche Wandel kam, aber der Gedanke war eben da. Natürlich war es verrückt so etwas zu denken, aber irgendwie fände ich es auch ganz cool einen Bruder zu haben. Aber ich wusste, dass es nie in die Richtung gehen würde, da er mir erzählt hatte wann er Geburtstag hat. Und das genau 2 Monate vor mir. Also in etwa 2 Wochen. Dann würde er 18 Jahre alt werden.

"Sofia? Bist du soweit?" Ganz in meinen Gedanken versunken, merkte ich nicht einmal, wie meine Bodyguards sich mir genähert hatten.

"Ähm, ja klar. Einen Moment." Ich packte schnell meine Sachen zusammen und lief langsam die Tribüne zu Hunter und Boone nach unten.

Zusammen fuhren wir wieder ins Weiße Haus. Dort angekommen, gingen wir direkt in Richtung Küche, da wir alle ziemlichen Hunger hatten.

"Richard? Könntest du uns etwas zu essen machen?" Ich setzte mich auf den Tresen und wartete ab, was unser Koch antworten würde. Hunter und Boone taten es mir gleich.

"Natürlich Sofia. Pancakes?"

Ich strahlte. "Oh ja. Bitte."

Meine Bodyguards nickten zustimmend. Ich merkte, dass die beiden viel weniger redeten, wenn noch andere Menschen dabei waren. Sie waren doch nicht schüchtern? Ich grinste bei dem Gedanken. Nein Niemals.

Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir in mein Zimmer und machten einfach nichts. Und mit nichts meine ich faul auf meinem Bett herumliegen und PayTV schauen.

Es war langweilig heute.

Wirklich zu langweilig.

Mit dem Gedanken morgen das erste Mal in dem Café arbeiten zu dürfen, schlief ich schließlich ein.

In der Nacht wachte ich dann jedoch öfter auf, als mir lieb war. Ich konnte einfach nicht lange schlafen. Es war nicht die Aufregung, dass wusste ich.

Irgendwann gegen 7 Uhr morgens wachte ich wieder auf, blieb dann jedoch wach und schaute wieder PayTV bis die Jungs wach wurden. Zusammen, nachdem wir uns fertig gemacht hatten, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Dort verabschiedete sich Hunter von mir und Boone, um in sein Sportgeschäft zu gehen.

Boone und ich wurden von Gray, der Angestellten mit welcher wir am Montag geredet hatten, in das Café eingeführt. Sie erklärte uns alles und wie wir es machen mussten. Es war ganz in Ordnung, ein bisschen anstrengend, aber ansonsten eine akzteptable Arbeit. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Mace die dritte übrig gebliebene Stelle bekommen hatte. Ich wusste nicht, wieso er unbedingt einen Job haben wollte, weil seine Eltern doch so viel Geld hatten. Aber im Grunde war es so auch viel lustiger und angenehmer.

Als wir gegen Nachmittag fertig waren, verabschiedeten wir uns von Mace und holten Hunter danach bei seinem Geschäft ab.

Wir holten uns alle noch zwei Kugeln Eis, ehe wir und in Richtung Auto bewegten.

"Warst du schon einmal im Central Park?", grinste mich Boone fragend im Auto an.

Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Nein, wieso?"

"Dann werden wir mal dort hin fahren.", lächelte er mich an und ich musste grinsen.

"Das hört sich toll an. Ich wollte sowieso schon immer mal den Central Park sehen. Aber ist dass nicht ein weiter Weg? Und kommen wir in New York überhaupt durch die Straßen? So viele Autos die da fahren."

"Ja, dass passt schon irgendwie."

"Mach mal die Musik an.", forderte mich Hunter nach ein paar Minuten von hinten auf.

Ich nahm sein Handy entgegen und schloss es mit dem AUX-Kabel des Autos an. Dann schaltete ich auf Zufall und wartete was kommen würde.

Lucifer von XOV strömte durch die Anlage.

Nachdem wir einige Stunden, inclusive Stau in NYC, gefahren waren, kamen wir endlich an. Boone parkte seinen Audi in einer Tiefgarage. Ich hatte zwar noch nicht viel gesehen, aber es hatte sich jetzt schon gelohnt, so lange fahren zu müssen.

Im Central Park war es trotz dieser späten Zeit nicht still. Es waren viele Menschen dort. Die einen lasen ein Buch und die anderen trieben Sport. Und wir, wir liefen am zweitgrößten See, namens the Lake, entlang, redeten und alberten herum. Es war einfach großartig.

Einmal verarschte Boone sogar ein älteres Ehepaar und Hunter flog fast, über eine Wurzel, auf die Schnauze.

Außerdem machten wir noch einige Fotos und hielten auch einmal an einer schönen Stelle an. Dort legten wir uns auf eine große Wiese und schauten in den Himmel. Hunter hatte leise Musik an gemacht und nach kurzer Zeit konnte man schon die ersten Sterne sehen. Es war wunderschön.

■23.06.16■
°1289 Wörter°

Die Tochter des Präsidenten Where stories live. Discover now