„Und denken Sie daran, dass Sie morgen früh pünktlich zum Unterricht erscheinen", sagte Snape und seine Lippen kräuselten sich. „Sie haben nämlich Zaubertränke und ich dulde keine Verspätungen in meinem Unterricht."
Es stellte sich tatsächlich heraus, dass ich am Montagmorgen zuerst eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Ravenclaws hatte. Ich wollte Snape natürlich nicht die Möglichkeit geben, mich wieder einmal zu bekritteln, weshalb ich extra früh aufstand und als eine der ersten die Große Halle zum Frühstück betrat.
Der Slytherintisch war leer bis auf ein paar der Erstklässler, die ich wage von der Auswahlzeremonie wiedererkannte und einige Sechst- und Siebtklässler, die sich im Flüsterton über etwas, das sich ganz nach UTZ anhörte, unterhielten.
Ich ließ meine Schultasche von der Schulter gleiten und nahm auf einem Platz in der Nähe einer blonden Slytherin-Siebtklässlerin Platz.
Meine Tasche war bis zum Bersten mit Büchern,
Pergamentrollen, Tintenfässchen, Federn und Zaubertrankzutaten gefüllt. Widerwillig zog meinen Stundenplan aus der Tasche. Hogwarts war mit Sicherheit kein Zuckerschlecken und die Tatsache, dass ich vorher eine Schule mit Vorliebe für die dunklen Künste besucht hatte und mir einige Fächer somit eher fremd waren, schien die Sache nicht gerade zu begünstigen.Ich warf einen Blick auf den Stundenplan und schenkte mir eine Tasse Tee ein. Nach der Doppelstunde Zaubertränke folgten jeweils eine Doppelstunde Verwandlung und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Danach gab es Mittagessen und nachmittags standen Arithmantik und Geschichte der Zauberei an, jedoch glücklicherweise einstündig.
Aber damit war es nicht genug. Ich erinnerte mich mit einem mulmigen Gefühl im Magen an die erste Leistungsüberprüfung am folgenden Nachmittag in Dumbledores Büro. Welches Fach sie wohl prüfen würden?
Ich würgte ein wenig Toast hinunter und blätterte eher beiläufig durch die gestrige Ausgabe des Tagespropheten, die irgendein Schüler offensichtlich auf dem Tisch zurückgelassen hatte.
Als die Halle sich immer mehr mit schwatzenden und lachenden Schülern füllte, erhob ich mich, schulterte meine Tasche und verließ die Große Halle.
Ich war auf halbem Weg den Korridor entlang geschritten, als ich hinter mir eine tiefe Stimme meinen Namen rufen hörte.
„Hey, Isabella", rief Jonathan Yaxley und kam auf mich zugeeilt.
Ich drehte ihm den Rücken zu und tat so, als hätte ich sein Rufen nicht gehört. Doch zu spät. Ich hörte schwere Schritte und ein kurzes Schnaufen. Offenbar war er zu mir gerannt.
Ich schloss für einen Moment die Augen, presste die Lippen aufeinander und drehte mich langsam um.Bei meinem Gesichtsaudsdruck erstarrte Yaxley kurz, doch ich machte mir nicht die Mühe, ihn anzulächeln, wie er es vielleicht erwartet hatte, als wir beim Bankett zusammen getanzt hatten. Doch hier war weit und breit niemand, den ich beeindrucken wollte und mein Vater war meinenweilt entfernt. Warum also lächeln?
„Wie geht's?", fragte er etwas außer Atem.
„Gut", erwiderte ich knapp.
Er erwartete offenbar darauf, dass ich etwas sagte, doch ich tat ihm diesen Gefallen nicht. Er rieb sich die Fingerknöchel.
„Also...", begann er. „Nächste Woche ist Hogsmeade-Wochenende und ich... ich wollte dich fragen, ob du vielleicht..." Er zögerte. „Willst du vielleicht... mit mir?"
Ich hob eine Braue. „Du willst wissen, ob ich mit dir nach Hogsmeade gehe?", blaffte ich und erschrak für einen Moment vor meiner eigenen Direktheit. Merlin, das war doch sonst nicht meine Art.
„Ähm... Ich schätze schon", murmelte Yaxley und fuhr sich durch sein dichtes, dunkles Haar.
Ich musterte ihn. Schlecht sah er auf jeden Fall nicht aus und etwas Ablenkung könnte mit Sicherheit nicht schaden, auch wenn ich ihn eigentlich nicht sonderlich konnte. Vielleicht hatte er eine Chance verdient, mir das Gegenteil zu beweisen? Dies war jedenfalls ein besserer Zeitvertreib als wohlmöglich am Samstagnachmittag allein im Schlafsaal zu hocken.
Ich öffnete gerade den Mund um Yaxley zuzusagen, als Snape an uns vorbeigerauscht kam. Er hatte die dunklen Brauen dicht zusammengezogen und zuckte nicht mit der Wimper, als er an uns vorbeischritt. Seine schwarzen Augen schienen ausdruckslos nach vorne zu statten, doch ich war mir sicher, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde zu mir herüber geflackert waren.
Ich schloss den Mund wieder uns strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Isabella?"
Yaxleys Stimme holte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich sah ihm ins Gesicht. Seine Augen waren hellgrün und um seine Pupille zog sich ein intensiver, türkisfarbener Rand. Wie unterschiedlich Augen doch waren und wie verschieden die Menschen hinter der Iris...
Ich lächelte ihn an, doch mit den Gedanken war ich ganz woanders.
„Ja, in Ordnung", sagte ich schließlich freundlich.
Yaxley grinste.„Klasse", sagte er. „Ich muss dann auch wieder... Zauberkunst... Bis Samstag dann, Isabella."
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging mit federnden Schritten den Korridor entlang, der scheinbar zum Zauberkunstklassenzimmer führte.
Ich sah auf die Uhr. Es war fünf vor neun. Ich kam eindeutig zu spät zu Zaubertränke und ich hatte nicht den leisesten Schimmer, wo sich Snapes Klassenzimmer befand...
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Isabella Malfoy
FanfictionIsabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und nach Hogwarts wechseln muss. In den Augen ihres Vaters, der sie Augenblicke zuvor noch auf Händen trägt, hat sie versagt. Mit unerbitterliche...
Ein Date?
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