Kapitel 17

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„Hey. Hey, aufwachen, Kumpel." Lee wurde an der Schulter gepackt und gerüttelt. Sofort schlug er die Augen auf und blinzelte gegen das grelle Licht im Zimmer an. „Was? Was ist denn?", murmelte er schlaftrunken und rappelte sich auf. Duncan sass bereits wieder auf der Kante seines Bettes. „Paul hat vorhin angerufen. Wir sollen alle runterkommen in die Lobby. Keine Ahnung was los ist." Lee konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. „Wie spät ist es denn?"

„Halb zwölf mittags", antwortete Duncan, während er rasch in eine seiner Jeans schlüpfte. Lee stöhnte. „Oh Gott, wieso lässt er uns nicht noch ein paar Stunden schlafen? Wir fliegen doch erst heute Abend."

„Komm schon, hör auf zu jammern. Wir müssen uns beeilen. Simon und Antony sind bestimmt schon unten." Duncan gab Lee einen kleinen Schubser. Endlich konnte sich dieser dazu überwinden, aufzustehen. Noch immer müde zog er sich an und ging dann gemeinsam mit Duncan nach unten in die Hotellobby. Was zum Teufel war so wichtig, dass Paul sie nicht ausschlafen liess, obwohl er es ihnen versprochen hatte?

„Na, da kommen die beiden Herren ja." Paul stand in der Lobby, mit vor der Brust verschränkten Armen und wartete bereits auf sie. Simon und Antony sassen in einem der fünf Sessel vor ihm. „Was gibt's denn?" Lee liess sich ebenfalls in einen der Sessel sinken und sah seinen Manager fragend an. Paul seufzte. „Nun, falls ihr heute noch keinen Blick aus dem Fenster geworfen habt, solltet ihr es jetzt mal tun. Ein Sturm kommt auf. Laut der Meteorologen wird er Stadt zwar nicht direkt treffen, aber der JFK-Flughafen hat bereits jetzt einige der Transatlantikflüge gestrichen, respektive verschoben."

„Sag mir bitte nicht, dass wir davon betroffen sind." Lee sah Paul ungläubig an und hoffte zutiefst, dass er verneinen würde. Doch Paul nickte. „Tut mir leid, Jungs. Unser Flug verschiebt sich auf unbestimmte Zeit." Nicht nur Lee war damit ganz und gar nicht einverstanden. Auch die anderen drei waren beinahe ausser sich. „Das gibt's doch wohl nicht! Da freuen wir uns alle darauf, wieder nach Hause zu kommen und dann so etwas!", fluchte der sonst eher ruhige Antony. „Ich habe keine Lust, in diesem Hotel festzusitzen für die nächsten gefühlten hundert Stunden!", grummelte Simon und fuhr sich über seinen kahlen Kopf. Keiner von ihnen hatte Lust darauf, auszuharren.

„Können wir wenigstens noch etwas unternehmen um die Zeit totzuschlagen?" Bedauernd schüttelte Paul den Kopf. Wir müssen bald zum Flughafen, da die dort nicht wissen, wann unser Flieger schlussendlich abhebt. Sie haben den Passagieren geraten, am Flughafen zu warten." Lee entwich ein Stöhnen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Unzählige langweilige Stunden am JFK? So hatte er sich die Rückreise nun wirklich nicht vorgestellt. „Hört auf rumzumeckern, Jungs. Wir können an der ganzen Situation nichts ändern. Also packt euren Kram zusammen und los geht's." Auch Paul war nicht begeistert von diesen Umständen, doch er hatte Recht, das wusste er. Keiner von ihnen konnte etwas daran ändern. Also würden sie einfach ausharren müssen.

Schlecht gelaunt kehrte Lee mit Duncan im Schlepptau ins Zimmer zurück. Er hatte sich so sehr darauf gefreut, Emily in ein paar wenigen Stunden wiederzusehen. Und nun mussten sie wieder warten. Noch länger. Es war zum Haare raufen. „Reg dich doch nicht so auf. Früher oder später sind wir wieder zu Hause", versuchte Duncan, seinen Freund aufzumuntern. Doch es gelang ihm nicht wirklich. „Früher wäre mir aber eindeutig lieber", grummelte Lee während er seine Kleider und die kleinen Mitbringsel, die er für Emily gekauft hatte, regelrecht in seinen Koffer schmiss. „Ich muss sie anrufen", murmelte er und griff nach seinem Handy. Duncan nickte bloss, aber Lee sah es nicht. Eine Minute später hatte Duncan das Zimmer verlassen. Er wollte Lee alleine lassen wenn er mit Emily telefonierte. Sie würde bestimmt enttäuscht sein. Er seufzte leise. Auch er sollte einen Anruf tätigen. Amanda musste auch wissen, dass sich seine Ankunft um einige Stunden verzögern würde.

Es war kurz nach sieben Uhr morgens als Emilys Handy klingelte. Sie schreckte aus ihrem Traum auf und tastete schlaftrunken nach dem kleinen Mobiltelefon, das ununterbrochen vibrierte. „Hallo?", murmelte sie und fragte sich dabei, wer zum Teufel an einem Samstagmorgen so früh bei ihr anrief. „Emily? Ich bin's, Lee." Sofort hellte sich ihr Gesicht auf und sie legte sich mit dem Telefon am Ohr zurück ins Bett. „Hey, baby. Was gibt's denn? Seid ihr schon bald da?" Sie konnte ihn am anderen Ende der Leitung seufzen hören. „Hör zu, ich...wir können im Moment nicht zurückfliegen."

Love At First SightWhere stories live. Discover now