Kapitel 8

32 2 0
                                    

Es war unglaublich.

Emily war nicht das erste Mal mit einem Mann zusammen, natürlich war sie schon mit Männern im Bett gewesen. Doch das hier, das war anders. Noch nie hatte sie mit einem Mann geschlafen, den sie noch nicht wirklich lange kannte. Aber sie wollte das hier so sehr, es spielte keine Rolle mehr wie lange sie Lee bereits kannte.

Sie spürte Lees Arme, die sich um ihren Körper schlangen als er sich erhob und sie mit sich in die Vertikale zog. Mit einem erschrockenen Keuchen schlang sie die Beine um seine Taille. Lees Lippen legten sich wieder auf die ihren bevor sie irgendetwas sagen konnte. Während ihre Zungen einen heftigen, leidenschaftlichen Kampf ausfochten, trug Lee sie in sein Schlafzimmer. Sanft legte er sie aufs Bett, beugte sich über sie und seine Lippen wanderten zu ihrem Hals. Emily schloss seufzend die Augen und vergrub ihre Finger in Lees Haar. Seine Hände wanderten über ihren Körper, hinterliessen eine Gänsehaut und sie erschauderte als sie seine Finger an ihrem nackten Bauch spürte. Lee löste sich von Emily, sah sie an während er ihr Shirt hochschob. Dann richtete er sich auf und zog Emily mit sich, damit er ihr das Oberteil ausziehen konnte. Stumm liess sie es geschehen und liess ihn dabei keinen Moment aus den Augen. Er sah so gut aus! Sie hatte das Gefühl, sich in einem Traum zu befinden, doch alles fühlte sich so real an. Lees Berührungen, seine Lippen auf ihrem Körper, sein Atem, der über ihre Haut strich und sein Geruch. Er roch so gut! Sie liess nun ihrerseits die Lippen über seinen Hals gleiten, hörte seinen Atem, der schneller wurde und konnte ein kleines Grinsen nicht verkneifen als sie spürte, wie sehr ihm ihre Zärtlichkeiten gefielen.

Wenig später waren sie beide ihre Kleider losgeworden. Eng umschlungen lagen sie auf dem Bett, Küsse wurden ausgetauscht, vier Hände gingen auf Wanderschaft, leises stöhnen, kichern, und seufzen waren die einzigen Geräusche, die zu hören waren. Emily hatte das Gefühl, sich vollständig zu verlieren. Sie wusste, Lee war der Mann, den sie liebte, dem sie vertraute und ohne den sie nicht mehr sein wollte.

„Emily", flüsterte Lee und strich mit dem Daumen über ihre erhitzte Wange. „Du bist wunderschön, Emily." Sie sagte nichts, sondern zog ihn wieder zu sich runter und küsste ihn innig. Sie liess ihn ihren Körper mit den Händen und Lippen erkunden und quittierte seine Liebkosungen mit leisem Seufzen oder Stöhnen. Als sie eins wurden, war es für beide, als hätten sie etwas lange Verlorenes wiedergefunden. Sie hatten sich gefunden und sowohl Lee als auch Emily wussten, sie würden sich nicht mehr gehen lassen.

~

Der Duft von Kaffee drang an Emilys Nase und langsam rührte sie sich. Tief und fest hatte sie bis zu diesem Moment geschlafen und jetzt, als sie die Augen aufschlug, spürte sie eine unglaubliche Befriedigung und es war, als ob das Glück, das sie durchströmte, nicht mehr grösser werden könnte. Mit einem wohligen Seufzer kuschelte sich Emily noch einmal in die Laken und schloss die Augen. Sie dachte an die letzte Nacht zurück. Die erste Nacht, die sie mit Lee verbracht hatte. Und die einfach wundervoll gewesen war. Langsam und zärtlich, aber trotzdem leidenschaftlich hatten sie sich geliebt, immer wieder, bis sie erschöpft aneinander gekuschelt eingeschlafen waren.

Nun lag sie jedoch alleine in Lees grossem Bett, doch es störte sie nicht. Sie hörte ihn in der Küche hantieren und dem Kaffeeduft nach zu urteilen machte er Frühstück. Schliesslich rappelte sie sich doch auf und schlang sich das Bettlaken um ihren nackten Körper, bevor sie das Schlafzimmer verliess und in die Küche tapste. Tatsächlich stand Lee bei der Kaffeemaschine und schob gerade die zweite Tasse hin. Als er Emily bemerkte, wandte er sich ihr zu und sofort schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Er war bereits vollständig gekleidet in Jeans und T-Shirt, während Emily eingehüllt in nichts weiter als diesem Laken vor ihm stand. „Guten Morgen", sagte er, beugte sich zu ihr und küsste sie sanft. Er musste sich zusammenreissen, sie sah verführerisch aus mit den zerzausten, blonden Haaren und dem Laken um ihren Körper. Doch Lee hatte nicht mehr viel Zeit um sich seiner Freundin zu widmen. Er musste ins Studio und zum ersten Mal seit geraumer Zeit wünschte er sich, er müsste nicht hingehen, sondern könnte hier bei Emily bleiben. Aber das war nun mal nicht möglich und er wollte auf keinen Fall zu spät kommen und sich dann wieder das Gemecker der Produzenten anhören. Er streichelte Emily zärtlich über die Wange und reichte ihr dann eine Tasse Kaffee. „Ich muss nachher ins Studio, tut mir leid." Er klang wirklich schuldbewusst und Emily wusste nicht genau, ob sie das süss finden oder ein schlechtes Gewissen haben sollte. Schliesslich war es nun soweit gekommen, dass Lee sich quasi zwischen ihr und der Musik entscheiden musste und das war ihr nicht recht. Sie wollte nicht, dass er sich entscheiden musste.

Love At First SightМесто, где живут истории. Откройте их для себя