Auf Messers schneide

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Geistesabwesend stützte ich meinen Kopf auf eine Hand und schaute durch den Saal, wo mein Blick zufällig an dem König hängen blieb.

Dieser erwiderte meinen Blick und knabberte an einem Apfel und lächelte mich sanft an.

Obwohl wir uns nun wirklich noch nicht lange kannten. Wusste er anscheinend, wann es mir schlecht ging und wann mich etwas störte oder verletzte.

Silver piekte mich leicht in die Seite, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ich drehte meinen Kopf halb zu ihr herum.

„Sag mal, ist das in deinem Ausschnitt etwa ein Knutschfleck?!", fragte sie mich leise quietschend.

Doch anstatt ihr zu antworten, zupfte ich mit rotem Kopf an meinem Kleid herum und warf dem fleißigen König einen Wütenden Blick zu.

„Ach du meine Güte, ich fasse es einfach nicht!"

Quietschte meine Schwester weiter und versuchte nicht völlig auszuflippen und mit den Händen in der Luft rum zu wedeln wie eine verrückte.

Inzwischen hatte ich mein Dekolleté soweit bedeckte das gerade noch der Anfang meiner Schlüsselbeine rausschaute.

Schließlich wusste ich nicht wie groß das Ausmaß, von heute Morgen war.

Verunsichert nagte ich an meiner Unterlippe und schaute zu Silver rüber. Welche sich eine Hand vor den Mund gehalten hatte, damit nicht jeder ihr breites Grinsen sah.

„Du kleines Luder, du!"

Kopfschüttelnd machte ich mich in meinem Stuhl so klein wie nur irgend möglich und fächerte mir unauffällig Luft zu.

Ich brauche jetzt diesen verdammten Spaziergang!

Immer noch an meiner Unterlippe nagend ließ ich mein Weinglas kreisen, damit meine Hände wenigstens etwas zu tun hatten.

Plötzlich stand Thranduil auf und beendete das Essen, mit der Begründung, dass er jetzt noch eine dringende Besprechung habe.

Verwirrt stand die Gesellschaft auf und verteilte sich im Schloss um sich irgendeine Beschäftigung zu suchen.

Ich jedoch, griff ohne lange zu warten, nach Silvers Arm und zerrte sie mit in den Schlossgarten.


Gerade als wir am Waldrand waren, wo uns sicher niemand hören konnte, platzte es aus ihr heraus.

„Du hast mit ihm geschlafen, du hast verdammt noch mal mit dem König geschlafen!", rief sie aufgewühlt aus, raufte sich ihre Haare und ruinierte somit ihre Frisur.

Verlegen, aber auch glücklich nickte ich und schaute sie direkt an.

Das brachte sie jedoch dazu, nur noch lauter zu quietschen und um mich herum zu hüpfen.

„Aber Silver ich warne dich, wehe du verplapperst dich Galadriel gegenüber, was die Sache angeht. Mutter würde ausrasten und wer weiß was mit mir machen, wenn sie das rausfände."

„Ich dachte vor deiner Tür standen zwei Wachen."

„Ja und später noch eine Dienerin.", korrigierte ich sie und fuhr mir durch die Haare.

„Hm, ich gebe dem ganzen 2 Wochen, dann weiß es das ganze Schloss.", meinte sie sich grüblerisch am Kinn kratzend.

„Danke.", erwiderte ich missmutig und zog eine Augenbraue hoch.


Wir liefen noch eine Weile durch die Gegend und redeten über dies und das, als wir plötzlich Kampfgeschrei hörten.

Der Tod in BlondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt