Was soll schon passieren?

480 21 6
                                    


Kapitel 42: Was soll schon passieren?

„Ist das alles?"

Kritisch beäugte der Nemeische Löwe seine Salatschale, nur um mir dann einen empörten Blick zuzuwerfen.

Augen rollend setzte ich mich im Schneidersitz wieder an unsere Feuerstelle und biss geräuschvoll in meine Möhre.

„Jep!"

Schnaufend schwoll seine Brust an und seine Tatzen patschten hilflos immer wieder auf das Gras.

Wie ein kleines Kind, was versuchte, seine Empörung in Worte zu fassen.

Es war ein wirklich witziger Anblick.

„Wenn es dir nicht reicht, jag dir selbst was."

Seine großen roten Augen, glotzten mich schockiert an und sein Maul klappte auf.

„Eine so stolze und erhabene Kreatur wie ich, hat es nicht nötig sich mit solchen Lappalien, wie Jagen zu beschäftigen!"

Wir gafften ihn verblüfft an.

„Hey, Katze!", rief ich ihm zu. „Wie alt bist du eigentlich?"

„Katze! Also, dass ist ja wohl die Höhe. Was ist das für ein Umgangston hier? Ich bin ein Nemeischer Löwe, merk es dir Elb!"

Schnaufend stand er auf und schüttelte sich, so dass er in seiner vollen Pracht vor uns stand.

"Und meine Erhabenheit, ist stolze 50 Jahre alt.", er legte eine bedeutungsvolle Pause ein.

Wohl damit wir Zeit hatten, unsere „Ohh's" und „Ahh's" zum besten zu geben.

„Na also, dass erklärt so einiges.", murmelte ich leise und nickte verstehend.

Das Riesenbaby, war keine Katze sondern ein Babykätzchen.

Kilian prustete und versuchte es, mit nur wenig Erfolg, wie ein Husten wirken zu lassen.

Für eine Weile war es still, jeder war damit beschäftigt sein Essen zu essen oder seinen Gedanken nach zu hängen.

In der Zeit ging ich im Kopf noch einmal die Route durch, welche wir zurück nach Carrock nehmen würden.

Wenn wir uns nicht dämlicher anstellten, als wir waren und alles nach Plan lief, würde es keine beschwerliche Reise werden.

Was sollte denn schon schlimmsten Falls passieren, nicht wahr?

„Also gut, packen wir zusammen. Unsere Reise fängt gerader erst an und ich will noch heute aus dem Emyn Muil Gebirge raus."

Mit diesen Worten stand ich auf und löschte das Feuer.

„Ach ja. Hey Katze, wenn dir unser Spitzname nicht gefällt, wie wäre es wenn du uns dann deinen Namen nennst?"

„Oh, wie schön das du fragst."

„Und es geht wieder los." murrte Farith und verzog leidend das Gesicht.

„Man ruft mich unter dem Namen Avos! Erzittert vor seinem beeindruckendem Klang!", dramatisch stampfte er mit seiner rechten Tatze auf und schmiss sich in Pose.

„Avos also, okay.", jetzt schon nervlich erschöpft drehte ich mich zu meiner Truppe. „Na dann, aufsitzen alle man! Wir reiten los."

Geübt, schwangen sich alle auf ihre Pferde und gaben ihnen die Sporen.

„Hey, ist das alles? Ihr könnt doch nicht einfach kommentarlos weiter reisen! Wo bleibt meine Lobpreisung? Die Huldigung?!"

Schockiert lief er uns ein paar Schritte nach, nur um in unserm aufgewirbeltem Staub husten zurück zu bleiben.

Der Tod in BlondWhere stories live. Discover now