Die Tücken der Schatten

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Kapitel 2: Die Tücken der Schatten     

Wir waren den ganzen Tag durch geritten. Wenn das so weiter ging, würden wir ja wahrscheinlich wirklich noch rechtzeitig zum Fest erscheinen.

Nachdem wir so lange geritten waren, waren die Pferde erschöpft und wir ebenfalls. Daher nahmen wir die nächst beste geschützte Lichtung die wir finden konnten, bevor wir müde auf das Gras fielen und sofort einschliefen.

Die Sonne ging gerade auf, als ich plötzlich aufwachte. Jedoch nicht von einer Vision, nein irgendetwas hatte mich geweckt.

Sofort saß ich in der Hocke und hatte einen Dolch gezückt, mein Blick wanderte zu Silver, welche friedlich neben mir schlief. Unruhig ließ ich meinen Blick über die Lichtung wandern, denn mein Gefühl sagte mir, dass wir nicht alleine waren.

Sicherheitshalber rüttelte ich meine Schwester wach, die mich nur verschlafen und verwirrt anblickte.

„Was ist?!", grummelte sie, schnell bedeutete ich ihr still zu sein. Zum Glück verstand sie und war ebenfalls auf der Hut.

Fragend schaute sie mich an, als wollte sie mich fragen was denn los sei. Ihre Frage aber beantwortete sich von selbst, als von den Büschen ein Rascheln und ein Knacken ertönte. Schon im nächsten Moment hatte sie ebenfalls einen Dolch gezogen und stand geschmeidig auf.

Mit schnellen leisen Schritten, schlich ich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Nach kurzer Überlegung, streckte ich meinen Arm aus und schaute meine Schwester warnend an. Diese nickte mir zu und ging in Kampfposition.

Schon im nächsten Moment riss ich das Gebüsch beiseite und hob den Dolch, bereit jederzeit zu zu stechen.

Doch da war niemand, zumindest jetzt nicht mehr. Ich gab Silver Entwarnung und bückte mich, um das platt getretene Gras genauer unter die Lupe nehmen zu können.

„Das sind Ork Spuren!", kam es von Silver, die sich neben mich hingekniet hatte.

„Ja, aber warum haben sie nicht angegriffen?", es war mir ein Rätsel, das war nicht ihre Art.

„Komm, machen wir dass wir hier wegkommen!"

Zustimmend nickte Silver und half mir die Pferde zu satteln. 

Als wir fertig waren, ritten wir sofort los und machten uns weiter auf den Weg zum Düsterwald. Mit wachsamen Augen suchte ich immer wieder die Umgebung ab. Denn innerlich rechnete ich jederzeit damit, dass wir in einen Hinterhalt gerieten. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wieso uns Orks beobachten sollten.

„Sag mal, hattest du wieder eine Vision?", kam es plötzlich von Silver, die links neben mir her trabte.

„Nein, ich mach mir nur Sorgen um die Orks, die uns beobachtet haben. Das ist nicht normal, vor allem weil wir nicht in ihrem Gebiet übernachtet haben", erklärte ich und kaute nachdenklich auf meiner Lippe herum.

„Mach dir keine Sorgen, und selbst wenn sie angegriffen hätten, wir sind zu mächtig, als dass wir uns von einem Dutzend Orks unterkriegen lassen würden.", versuchte sie mich zu beruhigen. Was auch einigermaßen klappte, doch ich wollte auf Nummer sicher gehen.

Ich stieß einen kurzen, aber lauten, Pfiff aus.

„Denkst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist?", fragte Silver verunsichert.

„Ich weiß, dass dir die Schatten unangenehm sind, aber sie sind gute Späher und außerdem müssen wir Mutter noch berichten, dass wir kommen", argumentierte ich.

Der Tod in BlondDove le storie prendono vita. Scoprilo ora