»Chapter ➃➆

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Mittwoch, den 17. Juli 2013

S A N  F R A N S I S C O – U S A

Louis' POV

Eine Woche war es her, als ich Eleanor zuletzt gesehen hatte. Wir hatten seitdem weder telefoniert, noch miteinander geschrieben. Wir waren uns einig gewesen, jedem etwas Freiraum zu geben, aber wie für lange hatte ich keinen blassen Schimmer.

Zudem begleitete mich das bekannte Gefühl, welches ich vor knapp zwei Jahren in mir rumgetragen hatte.

Leere.

Betrübnis.

Unwissenheit.

Und weitere Gefühle, die mich verzweifeln ließen.

Es schien, als wäre ich durch die Zeit zurückgereist und käme der Welt deprimierend vor. Ich wusste selbst nicht mehr genau, wieso ich mich damals so isoliert hatte. Vermutlich lag es an der Tatsache, dass ich ein anderes Leben kennengelernt hatte, was für mich Neuland gewesen war.

Mittlerweile hatte ich mich an dieses Leben gewohnt, jedoch veränderte sich die Sicht, nachdem ich von der Wahrheit allen Verträgen erfahren hatte. Es war schwer, jetzt das Leben aus derselben Sicht zu sehen, wenn geliebte Menschen sich als Kollegen entpuppten.

Enttäuschung.

Ich konnte nicht glauben, dass Eleanor eigentlich meine Kollegin war, die gleichzeitig auch meine Freundin war – oder gewesen war? Die Lage zwischen uns war kompliziert. Viele Gefühle hatten sich vermischt, sodass ich sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Wut befand sich bestimmt darunter. Es machte mich wütend, dass sie nie den Mut zusammengekratzt hatte, um mir die Wahrheit zu sagen.

Ebenfalls umgedreht.

Jedoch war Eleanor nur in dieser Situation geraten wegen Harry und mir. Eigentlich wusste ich nicht, wieso ich mir Gedanken über das Ganze machte, denn schlussendlich würde sich nichts an der jetzigen Situation ändern.

Ich starrte auf mein vollgekritzeltes Blatt Papier und hatte überlegt, wie ich meine Gefühle am besten ordnen konnte. Viele Artisten taten das, um zum Beispiel ihren Kummer auszuarbeiten. Und schon schweifte mein Gedanke zu Taylor, die schon damit Erfahrung gesammelt hatte. Ob sie bereits einen oder mehrere Songs über Harry geschrieben hatte?

Was ich nicht ignorieren konnte, dass Eleanor sozusagen mein Vertrauen ausgebeutet hatte. Ich hatte ihr vertraut, doch sie hatte auch mir vertraut. Ich hatte viele Fragen auf Lager, die mir niemand bisher beantworten konnte. Ich könnte Harry fragen, aber wir beide hielten ebenfalls Abstand. Im Grunde war ich derjenige, der sich von jedem distanziert hatte. Ich sprach kaum mit jemandem, nur auf der Bühne war ich der alte, bekannte Louis, den jeder kannte.

Die Jungs hatten bestimmt allmählich gemerkt, dass die Atmosphäre zwischen mir und Harry anders als vorher war. Wir verhielten uns nicht mehr wie beste Freunde, eher wie Kollegen, was wir letztendlich auch waren. Obwohl wir am Anfang des Jahres uns versprochen hatten – falls es in einer Beziehung den Bach runterging – würden die anderen benachrichtig werden.

Aber ich tat es nicht. Ich konnte ihnen nicht sagen, dass Eleanor, bevor sie uns kannte, bereits unter Vertrag unseres Managements stand. Sogar Harry hatte ihnen bis heute nicht von der Wahrheit der PR-Beziehung mit Taylor erzählt. Wir hatten einfach Angst, wie die Jungs reagieren würden, in welcher Lage wir beide mit dem Management verwickelt waren. Manchmal war Harry kurz davor gewesen, ihnen von unserem Vertrag zu sagen, doch er war nie dazugekommen.

The ContractWhere stories live. Discover now