»Chapter ➃➄

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Mittwoch, den 10. Juli 2013

Nachdem Louis und ich nach der Hochzeit zwei Tage in Doncaster verbracht hatten, machten wir einen Abstecher zu meiner Wohnung und später konnte ich zum ersten Mal Louis' Revier begutachten.

,,Es wird nur fünf Minuten dauern." Ich betrat die Wohnung und ging sofort ins Schlafzimmer. Louis folgte mir schlürfend und plumpste sich auf das Bett.

,,Aber im Auto rumsitzen ist öde." Ich rollte mit den Augen und öffnete den Kleiderschrank, aus dem ich eine Tasche nahm. Ich erwiderte nichts, da es stimmte, jedoch mochte ich es aus einem bestimmten Grund nicht, dass er jetzt hier lag, und schmiss die Tasche neben ihm.

Außerdem sah Louis total ausgelaugt aus. Er sollte sich ausruhen, weil er morgen nach Amerika fliegen würde, um die Tour fortzusetzen. Jedoch hatte unser Peter Pan sich gestern Abend gedacht, einen Regentanz mit Daisy zu veranstalten, während ich mit seinen anderen Schwestern für das Abendessen gekocht hatte.

Heute morgen war Daisy mit einer Erkältung aufgewacht und Louis glich nach einem Geist mit geröteter Nase und dunklen Schatten unter seinen Augen.

Ich warf die nötigsten Kleider in die Tasche, die ich für eine Übernachtung brauchte. ,,Ich gehe noch kurz die Pflanzen gießen, dann können wir wieder los", gab ich Louis Bescheid und eilte in die Küche.

Wie ich geahnt hatte, hatte Max meine Post sorgfältig auf den Küchentisch gelegt. Nebenbei merkte ich, dass Max meine persönliche Putzfrau gespielt hatte, da die Küche schmutzfrei war.

Ich warf einen flüchtigen Blick auf den Stapel und entdeckte umgehend den großen, bekannten Umschlag unter dem kleinen Berg der Briefe. Ich wandte mich ab und griff nach einer Gießkanne, die ich mit Wasser füllte.

Während ich die Blumen im Schlafzimmer mit frischem Wasser versorgte, beschäftigte Louis sich mit seinem Handy und rieb sich manchmal seine Augen.

Nachdem ich alles erledigt hatte, kehrte ich zurück ins Zimmer und wollte sagen, dass wir loskonnten, doch dann klopfte jemand an der Tür. Seufzend machte ich die Tür auf und setzte unverzüglich ein nettes Lächeln auf, als ich Mrs Martin, meine Nachbarin, zum Gesicht bekam.

,,Hallo, Eleanor. Wie geht's dir?" Die ältere Frau lächelte mich warmherzig an und ich musste wohl den Smalltalk fortführen. Sie fragte nach, wie Jays Hochzeit war und überreichte mir dabei eine Dose selbstgemachte Cookies, was sie jede zweite Woche tat.

Mrs Martin war sehr freundlich und besaß ein großzügiges Herz. Ich mochte sie und ihre Cookies sehr und sie erinnerte mich ein wenig an Grandma, die ich vermisste.

,,Guten Tag, Loreen", grüßte Louis Mrs Martin leicht hustend und grinste sie noch brav an. ,,Soll ich deine Tasche schon ins Auto bringen?" Ich nickte und plauderte eine Weile mit Mrs Martin, bis ihr Kätzchen Mister Orangenhut aus ihrer offener Wohnung tigerte.

,,Mister Orangenhut!" Ich lachte und eben sputete Louis mit meiner Tasche die Treppen hinunter. ,,Ich muss jetzt gehen, Loreen. Vielen Dank für die Cookies und bis irgendwann." Louis hatte bereits meine Wohnung abgeschlossen, sodass ich sofort die Treppen nahm.

,,Mister Orangenhut, ein sehr außergewöhnlicher Name", kicherte Louis amüsiert und ich fuhr los. Louis war für einen Moment unser Navi und beschrieb mir den Weg. Die Fahrt dauerte nicht lange und ich freute mich sehr, endlich den Schlüssel zu benutzen.

The ContractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt