»Chapter ➂➀

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Donnerstag, den 19. April 2012

Eleanor's POV

Ich war durcheinander und verzweifelt.

Nachdem Louis mich gestern Abend verlassen hatte, hatte ich meine Haare geföhnt und später ein T-Shirt von Louis angezogen. Im Bett hatte ich ein paar Mal an seinem Shirt gerochen, bis ich mich dazu durchgerungen hatte, um meinen niedergeschlagenen Freund anzuschreiben.

Seit Louis weg gewesen war, waren meine Augen wieder trocken gewesen, denn ich durfte für den nächsten Tag nicht verheult aussehen. Ich wollte ungern eine Auseinandersetzung mit dem Management haben.

Am liebsten hätte ich die ganze Nacht geweint, doch ich sollte meinen Job nicht aufs Spiel setzen.

Am nächsten Morgen stand ich vor dem Spiegel im hell beleuchteten Badezimmer und bedeckte meine Augenringe mit Hilfe von Concealer.

Obwohl Liam mir eine Nachricht geschrieben hatte, dass Louis bei ihm übernachten würde, war es keine ruhige Nacht gewesen, aber ich bekam doch noch genügend Schlaf, um nicht heute wie die Hexe aus dem Disney Film Schneewittchen auszusehen. Mein Mund formte sich zu einem kleinen Lächeln, als ich mich an unser erstes Date zurückerinnerte.

,,Hoffentlich hast du Hunger", grinste Louis, als er die Parklücke entkam.

,,Wir gehen doch nicht in ein Nobelrestaurant? Weißt du, wie ich überhaupt aussehe? Meine Kleidung passt nicht mal zur festgelegten Kleiderordnung und ich gleiche wie die Hexe aus Schneewittchen." Ein Schmunzeln breitete sich auf seine Lippen aus. ,,Du bist lustig. Wenn du die Hexe aus dem Disneyfilm Schneewittchen meinst, bist du nicht hässlich, denn bevor die Frau schrumpelig wurde, besaß sie ein Porzellangesicht."

,,Für ein Mann, der Schneewittchen angeschaut hat, ist es ein akzeptabler Kompliment, jedoch bezweifle ich, dass du mich mit der jüngeren Version der Hexe verglichen hast", erwiderte ich schnippisch. Er schnaubte lachend und blickte mich kurz an, ehe sein Gesicht wieder auf die Straße gerichtet war.

,,Ich gebe zu, dass du heute nicht das ideale Porzellangesicht besitzt, aber es heißt nicht, dass du hässlich bist. Nicht jeder kann täglich perfekt aussehen wie ich."

Ein Klopfen an der Tür lockte mich wieder in die Realität. Ich warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel, ehe ich die Tür öffnete.

,,Louis."

,,Morgen, ich gehe kurz unter die Dusche, dann können wir gehen." Er ging schnurstracks an mir vorbei, vermied Blickkontakt und ließ mich verdattert im Flur stehen. Natürlich war er noch aufgewühlt wegen der unerklärten Sache. Einerseits konnte ich ihn verstehen, anderseits hatte er mich gestern gar nicht ausreden gelassen.

Ein Funken Wut brachte mich dazu, eine Hand zu einer Faust zu ballen. Ich schloss die Tür zu und in diesem Moment verschwand Louis im Badezimmer. Später saß ich mit einem Buch auf der breiten Couch und wartete, bis Louis fertig war.


,,Vergiss nicht. Ihr müsst glücklich aussehen." Mr Meyer sah uns seriös an, woraufhin Louis und ich nickten.

Vor knapp einer Woche hatte ich vom Management eine E-Mail erhalten, in der stand, welche Regeln ich heute beachten sollte. Wie zum Beispiel keine geschwollenen Augen und minimale Augenringe. Dann gab es weitere Punkten, die sich auf mein Aussehen und mein Verhalten bezogen.

The ContractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt