»Chapter ➉

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Dienstag, den 6. September 2011

,,Ellie! Aufstehen! Wir wollen nicht, dass du am zweiten Tag in der Uni mit Verspätung aufkreuzt!", weckte mich eine unerträgliche Stimme, die man um sieben Uhr nicht hören wollte.

,,Verdammt, Eleanor! Du musst noch zu deiner Wohnung, um dich frisch zu machen und deine Sachen zu holen." Kaum waren die Worte ausgesprochen, spürte ich, wie jemand wild an der Decke zerrte. Doch ich besaß noch die Kraft, die Decke festzuhalten, was ein schlechter Einfall gewesen war, da ich durch die brutale Zerrung auf den harten Boden fiel.

,,Sicherlich bist du jetzt wach. Also, zieh deine Schuhe an. Alana wird dich hinfahren."

,,Kann ich nicht den zweiten Tag schwänzen?", nuschelte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Haaren.

,,Denk nicht mal daran, Calder! Als dein bester Freund ist dies ein Befehl, also Hopp Hopp." Um das Aufstehen zu vereinfachen, klatschte Max motiviert in seine Hände. Seufzend befreite ich mein Gesicht von meinen schlappen Locken und blickte sofort in Max' schlecht gelaunte Miene.

Ein weiterer Grund, weshalb wir uns keine Wohnung teilten; ich war der Morgenmuffel, Max hingegen war ein nerviger Frühaufsteher.

,,Morgen", murmelte ich zu Dylan, der gerade in der Küche Kaffee zubereitete, als ich an diesem Raum vorbeilatschte. Ich könnte jetzt auch einen Kaffee gebrauchen.

Nachdem ich Max von dem Date erzählt hatte, hatten wir uns bis zwei Uhr morgens Sherlock Holmes angeschaut. Einmal war ich eingeschlafen, weshalb Max mich mit aller Kraft aufgeweckt hatte. Wegen seinem gewalttätigen Boxen schmerzte auch noch mein rechter Arm. Es würde später ein Problem sein, da ich dieses lebenswichtige Glied in der Uni und nachher im Café benötigte. Gähnend band ich meinen zweiten Schuh zu und streckte mich noch einmal, bevor ich meine Jacke anzog.

,,Da hat wohl jemand mit Maxi seine Lieblingsserie angeschaut", kicherte eine fremde Stimme. Mit einem ermüdeten Blick entdeckte ich ein Mädchen in meinem Alter.

,,Hi, ich bin Alana. Max' und Dylans Mitbewohnerin", stellte sie sich vor, ,,Du kannst mich aber auch Lani nennen."

,,Eleanor, aber die meisten nennen mich El." Ich lächelte sie schwach an und streckte wie ein alter, rostiger Roboter meinen Arm aus.

,,Schöner Name, passt zu dir!", lachte sie und lud mich in eine Umarmung ein, was sie automatisch sympathisch für mich machte.

,,Warum steht ihr noch hier? Bewegt eure fetten Ärsche", jammerte Max und stand im Türrahmen der Küche.

,,Chill dich, Maxi", sagte Lani halb genervt und ich musste leicht schmunzeln.

Im Auto nutzte ich die Stille aus und schloss für eine Weile meine bleichschweren Lider. Sofort erschien Louis mit seinen strahlenden, blaugrauen Augen. Seine schmalen Lippen bewegten sich und vor ihnen schwebte mein geklautes Chicken Nugget. Ich schüttelte kurz den Kopf und knallte aus Versehen gegen die Fensterscheibe. 

,,Autsch, jetzt sind wir sicher, dass du hellwach bist", kicherte Lani und ich wurde vor Peinlichkeit rot im Gesicht.

,,Ich werde dich in 30 Minuten abholen", gab Lani mir Bescheid und düste los. Mit einem verwirrten Blick nahm ich meinen Hausschlüssel aus meiner Handtasche heraus und betrat das Hochhaus. Unverzüglich nahm ich mir eine warme Dusche und genoss das lauwarme Wasser auf meiner Haut.

Während meine neue Kaffeemaschine (welche ich vor einer Woche gekauft hatte) mein Energiedrink zubereitete, umhüllte ich mich mit passenden Klamotten und schmiss einen Block und einen Stift in eine Tasche. Ich goss den heißen Kaffee in eine Thermoskanne und kostete etwas vom Getränk, dabei fingen meine Lippen zu brennen. Wenigstens würde der Kaffee für eine Weile warm sein. Nachdem ich in meine bequemen Schuhe geschlüpft war, eilte ich die Treppen hinunter, in der linken Hand meinen morgigen Kaffee.

The ContractTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang