»Chapter ➁➆

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Samstag, den 10. März 2012

Heute war meine Familie dran. Ich wusste schon, dass der Besuch nicht normal ablaufen würde, wie vor einer Woche (wir vergaßen für einen Augenblick den Regenkuss).

À propos Regenkuss, niemand, der von meinem Vertrag Bescheid wusste, kannte meine derzeitigen Gefühle zu Louis.

Zwischen Max und mir war noch Eiszeit, die hoffentlich bald aufgetaut war, denn in letzter Zeit war ich fast durchgedreht, da ich meinen besten Freund seit Wochen nicht mehr in meiner Gegenwart hatte.

Harry hatte ich diese Woche gar nicht zum Gesicht bekommen, nur, wenn ich auf YouTube ging, um für das neuste One Direction Video zu schwärmen. Auch Louis konnte ich die ganze Woche nicht sehen, weil er und die Jungs sich auf die kommende Tour vorbereiten mussten.

Als Letztes gab es noch das Management. Seit dem Beziehung-Vertrag kommunizierten wir gelegentlich per Telefon, da das hohe Risiko bestand, dass einer der Jungs mich dort sehen könnte, deshalb wurde das Management auf meinem Handy als »Verrücktes Huhn« abgespeichert (natürlich mit einem Huhn-Emoji).

,,Ich warne dich vor, dass meine Familie ein Tick anders ist, hauptsächlich meine Mutter", prophezeite ich und schloss die Autotür zu. Augen verdrehend nahm Louis unser Gepäck aus dem Kofferraum und schloss kurzerhand den Wagen mit seinem Autoschlüssel.

,,Sagen wir einfach, dass man meine und deine Familie nicht miteinander vergleichen kann. Zum Beispiel bist du Einzelkind und ich werde von Zwergen mit Glitzerspangen umzingelt." Kichernd küsste ich kurz seine Lippen und drückte auf die Türklingel, dabei musste ich heimlich schmunzeln. Am Anfang war es komisch, ihn zu küssen, obwohl wir das seit einigen Monaten taten. Doch seit einer Woche waren unsere Küsse anders; mehr Gefühle waren in meinen Küssen aufgetaucht.

,,Eleanor! Schön dich wiederzusehen", begrüßte meine Mutter, die natürlich chic angezogen war, und gab zwei Küsse auf meine beiden Wangen. Währenddessen setzte Louis meine Reisetasche auf den Boden ab, um seine rechte Hand freizubekommen, und streckte sie freundlich aus. Verdutzt lächelte meine Mutter ihn an und schüttelte anschließend Louis' Hand.

,,Ich bin Louis", stellte sich Louis räuspernd vor und griff wieder nach meiner Reisetasche. ,,Louis", wiederholte Mum leise und sah mich mit einem besonderen Blick an, der Wir-müssen-reden-Blick. Gehemmt presste ich meine Lippen aufeinander, woraufhin meine Mutter vorschlug, auf die Veranda zu gehen.

,,Wir werden kurz in mein Zimmer gehen", gab ich ihr Bescheid und führte Louis in mein Zimmer im ersten Stockwerk.

,,Pepper", lächelte ich vor Freude und strich über das weiche Fell des Hundes. ,,Du hast einen Hund?", fragte Louis verwundert und setzte das Gepäck auf dem dunklen Laminatboden ab.

,,Ja, habe ihn an meinen 15. Geburtstag bekommen." Ich nahm Pepper in den Arm und wandte mich Louis zu, sodass er die Gelegenheit bekam, ihn zu streichen.

,,Ein Vorteil als Einzelkind ist, dass man ein Haustier bekommen kann." Ich konnte seine Aussage nicht bestätigen, aber als Einzelkind hatte man schon einige Vorteile.

,,Elliechen!", riefen meine Großeltern in Chor, als Louis, Pepper und ich die beheizte Veranda betraten.

,,Elliechen wie süß", neckte Louis mich flüsternd, woraufhin ich ihn warnend funkelte. Nachdem ich Pepper auf den Marmorboden abgesetzt hatte, umarmte ich meine Großeltern.

,,Wir haben dich vermisst", murmelte Granma mir ins Ohr und küsste einmal meine Wange. Nach fast zwei Jahren konnte ich meine liebste Großmutter umarmen und ihr meine Sorgen erzählen.

The ContractWhere stories live. Discover now