»Chapter ➂➁

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Samstag, den 21. April 2012

Blinzelnd öffnete ich am nächsten Morgen meine Augen, als jemand behutsam eine Haarsträhne aus meinem Gesicht strich.

,,Guten Morgen", raunte Louis, ,,tut mir leid, wenn ich dich aufgeweckt habe."

,,Nein, hast du nicht", log ich und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ich näherte mich ihm und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeule, worauf ich einen Kuss drückte. Ich sah auf und strich langsam mit den Fingern über seine Brust. Louis platzierte einen Kuss auf meinen Haaransatz. Eine Weile lagen wir im Bett, die Bilder von gestern Nacht tauchten in meinem Kopf auf.

Louis' gestrige Küsse und Berührungen bereiteten mir noch jetzt eine Gänsehaut auf meinem Körper und ein wildes Kribbeln in meinem Bauch. Wir waren noch nie so eng verbunden gewesen, dass mein Kopf sich eine Pause gegönnt hatte und sich für einen Augenblick ausgeschaltet hatte. Nur Louis, ich und unsere Gefühle waren für einander präsent gewesen.

Es war eher ein spontanes Ereignis gewesen. Wir hatten nichts Alkoholisches getrunken. Es war einfach passiert, obwohl wir uns zuvor zerstritten waren.

Ich bereute nichts, sogar der Hintergedanke des Vertrags verschaffte mir kein schlechtes Gewissen. Ich liebte Louis. Ich vertraute ihm. Doch der Gedanke, ihm die Wahrheit zu sagen, kam mir entgegen.

Er sollte die Wahrheit meines Vertrags wissen.

Es würde an ihn liegen, falls er mir verzeihen würde oder nicht. Wir könnten unsere Beziehung sowieso nicht aufgeben bis zu dem Ablauf des Vertrags im nächsten Jahr. Wir waren so in meinem Vertrag verwickelt, dass es keinen Ausweg geben würde.

,,Wie dein Gesichtsausdruck mir verrät, bist du mit deinen Gedanken beschäftigt. Du bereust es aber nicht?" Louis biss sich verklemmt auf seine Unterlippe, weswegen ich schmunzeln musste.

,,Nein, keine Angst. Ich bin nur erstaunt, was nach einem halben Jahr passiert ist. Ich meine, wir sehen uns seltener und sind nur noch auf Skype oder per Handy erreichbar. Ich vermisse langsam unsere Drive-In-Dates und den Filmabend bei euch."

,,Ja, der Filmabend fehlt mir auch, weil Harry immer auf dem Boden sitzen muss. Leider hat er schnell gecheckt, dass es Kissen und Decken gibt, sodass er es nicht so ungemütlich hat." Ich kicherte. ,,Glaubst du, wir können unsere Routine wiederbeleben, wenn diese Tour zu Ende ist?"

Schlagartig veränderten sich Louis' Gesichtszüge und er blickte an die Decke. ,,Ich weiß, dass wir letztes Jahr viel einfacher hatten. Aber One Direction wird von Zeit zu Zeit immer beliebter, weshalb das Management schon fleißig das Programm nach dieser Tour plant. Ich kann dir nichts versprechen, ob es einmal wie früher wird." Er seufzte und schaute mir in die Augen: ,,Ich hätte dich vorwarnen müssen, dass ein Musiker als Freund nicht einfach ist."

,,Ich werde damit abfinden müssen. Hauptsache wir haben uns." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und schloss die Augen, um die letzten Minuten mit Louis zu genießen, ehe er abgeholt wurde.

,,Ach ja, wegen unseres Streits habe ich völlig vergessen, dass Lottie und Fizzy uns heute besuchen werden." Fertig bekleidet saß er neben mir auf dem Bett und kratzte sich am Nasenbein.

,,Ehrlich? Ich freue mich schon, die beiden wiederzusehen. Es fühlte sich eine halbe Ewigkeit an seit unserem Besuch." Ich versuchte wirklich mich zu freuen, aber es gab einen Haken. Lottie schien mich nicht besonders zu mögen.

,,Ich weiß, dass Lottie und du keinen guten Draht zueinander habt. Ich habe es dir noch nicht erzählt, aber Lottie hat das alte Foto von Hannah und mir in meinem Zimmer geschmuggelt und die neuen Fotos in ihrem Zimmer versteckt. Sie hat mir nach einer Woche gebeichtet, da sie sich so schlecht gefühlt hat."

The ContractWhere stories live. Discover now