Kapitel 53

1.2K 108 6
                                    

Zayn POV.

"Los jetzt Niall."

Dieser kleine raffinierte ire. Er wusste genau, das wir los mussten.

"Niall, du geht's da hin. Keine Widerrede. Beweg dich endlich, verdammt."

Er gab keinen Ton von sich. Es war Einfach nur still im Bad.

Mit einem seufzen drückte ich die Klinke runter. Zu meiner Verwunderung öffnete sich die Tür.

Es war leer. Nur der Duschvorhang war zugezogen.

Langsam bewegte ich mich darauf zu und zog mit einem Ruck den Vorhang beiseite. Was ich da sah, zerbrach mir fast das Herz.

Der kleine blonde saß dort und hatte die Arme um die Beine geschlungen, das Gesicht in den Knien vergraben. Seine Schultern vibrierten bei leisen Schluchzern.

"Oh, Niall!"

Ich hockte mich neben ihm in die Dusche und legte meine Arme um ihn. Wie so oft in letzter Zeit. Mit leichten Fingern Stich ich über seine Arme und zog ihn an mich, sodass er an meine Brust schluchzte.

Er tat mir echt leid. Seit diesem Tag ließ Liam ihn links liegen. Wie eigentlich jeden anderen auch. Für ihn schien nichts mehr zu existieren außer irgendwelche schlampen und Leute die ihm auf die Nerven gehen vermöbeln. Er hatte sich innerhalb von Sekunden so sehr verändert, dass  er nicht mehr mit seinem früheren Ich vergleichbar ist.

Aber das ist alles nur Fassade. An Kleinigkeiten lässt sich das erkennen. Er tut so, als würde er Niall nie bemerken, aber immer wenn er ihn sieht verkrampft sich sein Kiefer und seine Finger zucken. Er ist gut um verbergen. Aber nicht gut genug.

Aber wenn ich mich doch irre und Niall etwas falsches erzähle, wird er am Ende vermutlich noch mehr verletzt als jetzt. Hoffnung kann einen Menschen zerstören. Und Niall war ein solcher Mensch.
Man ihm leicht Hoffnung machen und sie ebenso schnell wieder in tausend Stücke zerschlagen.

Seine Finger verkrampften sich in meinem Shirt, während er sich langsam wieder beruhigte. Er atmete einmal tief durch. Ich lockerte meine Umarmung und löste mich von ihm. Er sah mir kurz in die Augen, bevor er den Blick wieder senkte und sich aus der Dusche stemmte.

Ich ging ihm hinterher und beobachtete ihn beim Zähneputzen. Mechanisch bewegte er sich und drehte sich schließlich zu mir um. Ich hielt ihm seinen Anzug hin und half ihm beim anziehen. Meinen hatte ich schon an.

Kurz darauf saßen wir in meinem Auto und ich versuchte uns sicher durch den samstags Verkehr zu bringen. Ihr glaubt gar nicht, was das für eine Herausforderung an einem solchen Tag ist.

Letzt endlich schaffte ich es dann doch dem LKW in letzter Sekunde auszuweichen und Niall und mich halbwegs heile ans Ziel zu bringen. Mit zittrigen Knien stieg ich aus und schüttelte einmal meinen ganzen Körper um das Zähneklappern loszuwerden, bevor ich Niall quasi von seinem Sitz zog und auf Harry und Louis zu bugsierte. Bei dem Anblick musste ich doch etwas Lächeln. Louis zerquetschte schon fast Harrys Hand, während dessen arm um seiner Schulter lag.

"Weise Entscheidung." Waren meine ersten Worte zu den beiden.

Louis guckte mich verwirrt an.

"Hä?"

Die Antwort wollte ich haben, denn au nialls Gesicht erschien ein kleines, wirklich nur ein kleines schmunzeln.

"Die Krawatte weg zu lassen. All die Jahre, wenn du mal einen Anzug tragen musstest, hast du vorher Stunden lang mit der Krawatte gekämpft, bevor das dann einer von uns übernommen hat. Und wenn sie dann saß hast du alles wieder zerstört, indem du alle paar Minuten daran rumgezogen hast."

"Bedank dich bei Harry. Er hat meine Krawatte entführt und vergraben."

Dieser protestierte natürlich.

"Hab ich gar nicht. Ich hab sie lediglich zur Seite gelegt und dich überzeugt, das sie dir nicht gut tut."

"Akzeptiert."

Ein Glück konnte Louis noch Witze machen. Sonst würde das hier den kompletten Bach runter gehen. Nicht nur den halben, sondern den ganzen.

"Hey."

Ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir.
"Gina, was machst du denn hier?"

"Ich dachte, ich unterstütze euch ein bisschen. Hallo Louis. Und ihr zwei müsst wohl Niall und Harry sein."

Die zwei nickten und gaben Gina jeweils die Hand. Niall sagte gar nichts, aber Harry schon.

"Hallo. Ich bin Harry und da Zayn es gerade gesagt hat, musst du Gina sein."

Er lächelte und sie lachte glockenhell zurück.

"Ja die bin ich. Übriges Zayn. Dahinten ist noch jemand für dich da."

Ich drehte mich um und entdeckte Perrie. Doch das Lächeln, das sich anbahnte verschwand so gleich wieder, als ich den Grund sah, wieso sich Niall neben mir plötzlich zusammenkrampfte.

---------------------------------------
Lange her. Ich weiß. Tut mir auch total leid, das ich im Moment so wenig Zeit habe. Ich freue mich über eure ganzen lieben tollen Kommentare

All These Little Things Where stories live. Discover now