17.hechelnde Hunde und Schlägertypen

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(Ich liebe diesen Sketch irgendwie und bei dem laufen musste ich an dieses Kapitel denken, wobei die Beiden aus meiner Stufe, dass am Tag der offenen Tür besser rübergebracht haben- ein Klassiker)

Sarah

"Wie lange laufen wir noch?" fragte ich hechelnd und stützte mich halb an einer rauen Hauswand ab, während Raven kein Stück außer Atem wirkte.

"Wir laufen gar nicht! Ich laufe und du läufst mir wie ein hechelnder Hund hinterher Pumuckl, verdreh mal nicht die Tatsachen. Außerdem sind w- bin ich greade erst losgelaufen, wir sind noch nicht mal wirklich um die Ecke gebogen. Peinliche Kondition hast du!"

Ich wurde wenn überhaupt möglich noch roter und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

Greade erst angefangen?!

Ich.würde.verrecken...

"Du treibst nicht greade viel Sport oder?" sprach der Dunkelhaarige mich überraschenderweise knapp hundert Meter an und ich nickte nur unfähig vor lauter Atmen auch nur ein einfaches ja hervorzubringen.

Ich erwartete etwas wie "Sieht man" oder "Würde dir vielleicht ganz gut tun", doch stattdessen verfiel Raven wieder in sein allbekanntes Schweigen und so gerne ich mich auch zu Wort gemeldet hätte, ich konnte nicht mal einen ganzen Satz in Gedanken ausformulieren, geschweige denn aussprechen.

Schulsport war schon grausam, aber das hier? Das war praktisch Folter- und ich zog sowas auch noch freiwillig durch. Vielleicht wäre ich mit einer Shades of Grey Beziehung besser bedient? Ebenfalls viel Folter aber eindeutig weniger Bewegung- heiße Kerle allerdings versprachen beide Foltervarianten.

"Du hast gleich die Hälfte geschafft Pumuckl, siehst aber aus als wärst du schon einen ganzen Marathon gelaufen und nicht erst zwanzig Minuten"

Wieder zuckte ich zusammen bei dem plötzlichen Erklingen seiner Stimme und schaffte es sogar erschöpft meine Daumen nach oben zu heben, ehe ich meinen Körper wieder weiter zwang, einem Kollaps immer mehr entgegen.

Mir kam es vor als wären wir schon Stunden unterwegs und als ich mich umsah erkannte ich überrascht, dass wir anders als ich gedacht hatte stadteinwärts gelaufen waren, immer tiefer in die finstersten Bezirke hinein, um die ich alleine vermutlich einen riesen Bogen gemacht hätte.

Wir lebten in keinem angesehenen Viertel, wurden von vielen anderen Reichen belächelt und auch durch meinen Onkel hatte ich schon die ein oder andere gruselige Ecke kennengelernt, aber das -und die angsteinflößenden Typen die uns entgegenkamen- übertraf alles.

Ohne es wirklich zu merken war ich näher an Raven gerückt und kaute heftig auf meiner Lippe herum, und wurde noch nervöser, als ich bemerkte wie der Dunkelhaarige sich mehr als deutlich anspannte.

Unruhig musterte er die Kerle, die nicht weit von uns entfernt waren und sich genau in unsere Richtung bewegten, einen finsteren Gesichtsausdruck auf dem Gesicht und alle mit einem Baseballschläger bewaffnet.

"Normalerweise müsste ich dir wohl nicht sagen, dass du jetzt lieber die Fresse halten solltest Sarah, aber da du dich scheinbar gerne mit finsteren, angsteinflößenden Kriminellen anlegst sage ich es lieber doch nochmal: Kein Wort von dir!" raunte Raven ohne seine Lippen wirklich zu bewegen und ich erschauderte.

Er hatte mich Sarah genannt. Er nannte mich nie Sarah. Scheiße, die Sache schien wirklich ernst zu sein!

Fieberhaft versuchte ich mich an das zu erinnern, was meine Eltern und praktisch jedes andere männliche Wesen in meiner Umgebung mir immer wieder versucht hatte einzubläuen, nämlich wie man sich in solchen Situationen, auch wenn ich nicht wusste was das hier für eine Situation darstellte, verhalten sollte.

Dauerhaft hatten sie versucht mir Selbstverteidigungstricks zu zeigen, doch alles was zurückblieb, war das Bild meines stöhnenden Dads, der von meiner Mum zu Fall gebracht worden war.

Diese Szenen hatten mich als achtjährige damals so sehr geprägt, dass ich beschlossen hatte, dass Selbstverteidigung nichts für mich sei, wenn dabei schon mein großer starker Dad ablooste, wie würde ich wohl abschneiden?

Und genau diesen Beschluss bereute ich jetzt zutiefst. Mit schwitzigen Händen und rasselndem Atem joggte ich den Typen praktisch in die Arme und war nicht sonderlich überrascht, als sie mich oder ehr Raven stoppten.

Reflexartig hatte der Dunkelhaarige sich vor mich geschoben und schien die Männer sogar zu kennen, denn er begrüßte sie mit Namen und auch sie schienen ihn zu kennen.

"Wo ist unsere Kohle Prinzessin? Jack (Jep ihr kennt ihn bereits ihr Slab-Leser) ist ein sehr ungeduldiger Mann Castello, das weißt du doch!" Sie klangen bedrohlich und eine Gänsehaut breitete sich an meinem ganzen Körper aus.

Welche Kohle?

"Ich habe sie leider nicht in meinem Sport BH stecken Jungs, aber ich bringe sie bis spätestens nächste Woche vorbei" versuchte Raven zu scherzen, doch ich merkte, dass sogar er Angst vor den Beiden hatte.

"Nicht nächste Woche Kleiner- Jetzt! Du bist schon eine Woche im Verzug und letzten Monat waren es sogar zwei! Wo bleibt unser Geld? Wo die Zinsen?" fragte der größere von Beiden und trat einen Schritt auf uns zu.

Er roch nach irgendeinem billigen Parfüm und hatte, wenn ich mich nicht täuschte, nicht mehr alle Zähne im Mund und auch die Nase sah bereits mehrfach gebrochen aus, so windschief wie sie aus seinem Gesicht ragte

"Ich sagte doch ihr kriegt das Geld!" beharrte mein Freund und sogar ich wusste, dass das die falsche Antwort gewesen war.

Ruckartig klammerte ich mich an Ravens Hand und drückte meine Nägel in seine Haut. Ich hatte Angst, zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich tatsächliche wirkliche Angst- panische Angst.

"Was hältst du von einem kleinen Kunstwerk auf dem Gesicht deiner kleinen Freundin Castello, damit du das Geld nicht wieder vergisst?" Ich zuckte zusammen und Raven drängte sich noch weiter vor mich, um den beiden schmierigen Kerlen die Sicht zu verdecken.

"Lasst sie in Frieden, sie hat nichts damit zu tun. Das ist eine Angelegenheit die nur mich betrifft!" Noch ehe der Dunkelhaarige mit dem hübschen Gesicht seinen Satz wirklich beenden konnte wirbelte einer der Baseballschläger durch die Luft und krachte in seinen Bauch.

Erschrocken keuchte er auf, während ich wie erstarrt war unfähig auch nur irgendwas zu tun. Wieder und wieder landete das massive Holz auf Raven, traf Bauch, Gesicht und Rippen und immer weiter sackte der Dunkelhaarige zusammen, bevor er schließlich, nach einer schier unzählbaren Anzahl von Schlägen endgültig zu Boden ging.

Geschockte taumelte ich einen Schritt zurück, während die beiden Männer noch einige weitere Male auf den wehrlosen Jungen am Boden einschlugen, ehe sie ihn an seine Schulden erinnerten und genauso schnell verschwanden wie sie aufgetaucht waren.

Raven hatte nicht die geringste Chance gegen die Beiden gehabt, war nicht einmal wirklich dazu gekommen sich zu wehren und lag nun regungslos vor mir.

Wie in Trance kniete ich mich neben ihn und rief immer wieder, mal lauter, mal leiser seinen Namen und drehte ihn auf die Seite. Rasselnd und unregelmäßig ging sein Atem und ich versuchte mit aller Gewalt bei klarem Verstand zu bleiben, während der Dunkelhaarige, dessen Gesicht an einigen Stellen angeschwollen und aufgeplatzt war immer weiter in die Bewusstlosigkeit glitt...

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Rums !

Jep auch das war von vorneherein geplant :D

Was haltet ihr von dem Kapitel? Was glaubt ihr wird Sarah jetzt tun? Was wird Raven tun??

ALG Nicki


She wants a BadboyWhere stories live. Discover now