16.Freundschaft und Sport

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Sarah

"Ich brauche deine Hilfe!" verkündete Nathan und ich schwieg erst einmal, unsicher was er von mir wollte. "Meine Eltern feiern bald ihre Silberhochzeit und wollen dafür eine große Feier organisieren, und ich würde gerne Kathi fragen ob naja...ob sie mich begleiten würde, aber ich weiß nicht wie"

Erleichtert seufzend stupste ich Nathan an und grinste. "Wenn es nur das ist...Ihr seid Freunde, frag sie einfach den Gefallen wird sie dir schon tun" Verlegen schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und schien nach Worten zu suchen.

"Nicht so..."

"Was meinst du mit nicht so?"

"Ich will sie...naja, ich will sie um ein...ein Date bitten" Ich stoppte und schaute meinen besten Freund entgeistert an.

Bitte Was?! Nie, und zwar wirklich noch nie hatte Nathan auch nur Andeutungen gemacht, dass er in Kathi mehr sah wie eine Freundin und jetzt wollte er sie nach einem Date fragen?

Nicht das ich es nicht fantastisch finden würde, wenn meine beiden besten Freunde ein Paar werden würden, aber ich kannte Kathi, sie war nicht der Typ für was ernstes, während Nathan der wohl treuste Kerl zwischen Himmel und Erde war.

Bisher hatte er nur zwei Beziehungen gehabt, die Beide nicht an ihm gescheitert waren, denn er hatte einem anderen Mädchen nicht mal hinterhergeschaut, während seine Freundinnen ihn beide Male irgendwann betrogen hatten.

Und jetzt Kathi? Kathi, die dauerhaft flirtete? Kathi, die alle paar Wochen einen Neuen hatte? Kathi, die nie etwas ernst nahm außer Mode, Freundschaft und Aussehen?

"Ein Date? So ein richtiges echtes Date mit allem drum und dran?" fragte ich sicherheitshalber nochmal nach und Nathan nickte stockend.

"D-das...das...das heißt du magst sie...also-"

"Ja..."

Ich schluckte, das war...nicht gut. Ich liebte Kathi, sie war nicht umsonst meine beste Freundin, sie hatte ein gutes Herz war witzig und hübsch, aber Nathan verdiente kein gebrochenes Herz...

"Ich weiß, dass es hoffnungslos ist, aber...Ich will mich nicht dauerhaft fragen, was gewesen wäre wenn" Er klang niedergeschlagen und unsicher, so gar nicht wie mein Nathan, und das beunruhigte mich umso mehr.

"Wie lange schon?"

Er zuckte nichtssagend mit den Schultern und ich wusste sofort, dass er sie schon länger mochte, vielleicht sogar schon viel länger. Nathan war der Typ Mensch, der sich Hals über Kopf so ernst verliebte, dass es einem beinahe Angst machte.

Er liebte. Er liebte mit Herz und Seele, mit Haut und Haar und allem was er hatte.

"Ach Nathan" Tröstend nahm ich den schieren Riesen in den Arm und ich spürte, wie er seinen Kopf an meiner Schulter vergrub. Ich war nie wirklich verliebt gewesen, hatte mir jede Schwärmerei für irgendwelche Männer, die ich sowieso nie erreichen würde, verboten und das alles aus genau diesem Grund:

Liebe tat verdammt weh!

Sie frisst dich von innen auf, nimmt immer wieder kleine Stücke von dir und zerstört dich mit jedem Tag ein bisschen mehr. Nie wollte ich meine Kontrolle so verlieren wie eine verliebte Frau es tat und nie wollte ich den Schmerz spüren, von dem so viel geschrieben wurde.

"Sie ist..."

"Ja das ist sie...aber jetzt komm, wir haben noch Unterricht. Du musst zu Politik und ich zu Sport, auch wenn ich das liebend gerne schwänzen würde" versuchte ich ihn aus seiner Starre zu lösen und zog ihn den mittlerweile nicht mehr ganz so leeren Schulgang runter.

She wants a BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt