Unerwartet

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MIA'S SICHT:

"Also gut. Liam, ich bring dich gleich zum Flughafen. Und danach müssen wir aufräumen!" Zu viert hatten wir fast den ganzen Kühlschrank geleert und dabei komplett die Zeit vergessen. In zwei Stunden startete Liams Flug nach London und Caros Eltern waren auch schon auf dem Heimweg von ihrem Wochenendtrip. Ich wäre gerne mit zum Flughafen gekommen, doch ich wusste, dass ich es Caro schuldig war in ihren Haus für Ordnung zu sorgen. Immerhin sah es eigentlich nur meinetwegen derart chaotisch aus. Also würde Caro alleine fahren, Lena und ich konnten dann schon anfangen aufzuräumen. "Okay danke. Ich geh kurz meine Sachen holen." Liam stand auf und verließ die Küche. Sofort lehnten Lena und Caro sich in meine Richtung. "Was läuft jetzt zwischen euch? Und wieso habt ihr draußen geschlafen?", fragte Lena neugierig. Auch Caro nickte zustimmend. "Du bist uns mehr als eine Erklärung schuldig." Ich verdrehte die Augen. "Was da 'läuft' weiß ich selbst nicht. Es ist... kompliziert." Das war es in der Tat. "Komm schon, Mia. So kompliziert kann es nicht sein. Er hat dir seine Jacke geliehen, das sagt mehr aus als du denkst." Lächelnd zeigte Lena auf die Jacke, die ich noch immer trug. Erschrocken stand ich auf. "Die... sollte ich ihm wohl zurück geben. Ich bin gleich wieder da." Schnell lief ich die Treppe hoch. Die Tür zum Gästezimmer war nur angelehnt. Liam packte die paar Sachen die er dabei hatte in seine Tasche und sah überrascht auf, als ich die Tür hinter mir schloss. "Mia." Etwas wehmütig zog ich die Jacke aus und hielt sie ihm hin. "Die solltest du nicht vergessen." Er nahm die Jacke und zog sie sich zögernd über. "Danke", murmelte er, ohne mich anzusehen. Unschlüssig stand ich ihm gegenüber. "Wir sehen uns dann vielleicht nächstes Wochenende, würde ich sagen." Er nickte, sah mich jedoch weiterhin nicht an. "Rede mit deinen Eltern. Und dann sag mir Bescheid, damit ich die Flüge buchen kann." - "Du musst das nicht machen, wir kriegen das auch selbst hin.", protestierte ich sofort. Jetzt sah er mich endlich an. Und er lächelte. "Ich weiß, darum geht es nicht. Es ist nur so... Ich hatte schon kein Geschenk für dich. Da kann ich jetzt nicht erwarten, dass du so viel Geld ausgibst, nur weil ich dich zu mir nach London einlade. Also betrachte es einfach als nachträgliches Geburtstagsgeschenk." Hatte es überhaupt einen Sinn, ihm zu widersprechen? Er würde seinen Willen so oder so durchsetzen. "Meinetwegen.", stimmte ich mürrisch zu. Mein Tonfall schien ihn zu amüsieren, sein Lächeln wurde breiter. "Perfekt. Dann sehen wir uns hoffentlich in einer Woche." Er ging an mir vorbei zur Tür, doch dort hielt er inne. "Oh, bevor ich es vergesse..." Im nächsten Moment stand er direkt vor mir, hob mein Gesicht mit einer Hand vorsichtig an und legte seine Lippen für etwas eine Sekunde sanft auf meine. Dann fuhr er mit seinem Zeigefinger zärtlich über meine Wange. "Bis dann." Und so ließ er mich zurück. Mit brennenden Lippen, Schwindelgefühl und einem Kopf, der zu zerbersten drohte.

Ich wusste nicht was gerade geschehen war. Oder wieso es geschehen war. Als ich unten die Haustür zufallen hörte, stand ich immer noch mitten im Raum, unfähig mich zu bewegen.

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interessante ideen... ;)

noch sag ich dazu nichts, aber es wird noch 'aufgelöst'! :)

I want you to stay..Where stories live. Discover now