Letzte Stunden

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MIA'S SICHT:

Nachdem wir uns eine Zeit lang über alle möglichen belanglosen Dinge unterhalten hatten, schlug Liam vor einen Film zu gucken. Da wir noch einige Stunden vor uns hatten und ich mittlerweile wieder hellwach war, stimmte ich zu. "Dann lass uns aber ins Wohnzimmer gehen, da ist der Bildschirm größer." Ich nickte nur und folgte ihm ins andere Zimmer. In der Tat war der Fernseher riesig. Liam ließ sich auf das breite Sofa fallen und klopfte auf den freien Platz neben sich. Lächeln setzte ich mich, sodass nur eine schmale Lücke zwischen uns blieb. Wir entschieden uns für einen Actionfilm von dem ich noch nie zuvor gehört hatte, von dem Liam jedoch in den höchsten Tönen sprach. Ich beschloss mich auf ihn zu verlassen. Zu recht, wie sich bereits nach den ersten zehn Minuten zeigte. Der Film besaß genau die richtige Menge an Spannung, gepaart mit vielen lustigen Stellen. Irgendwann mitten im Film fiel mir auf, dass Liams Arm hinter mir auf der Rückenlehne lag. Es mochte Versehen oder Gewohnheit sein, meinen Herzschlag beschleunigte es trotzdem. Zögernd rückte ich näher an ihn heran und lehnte mich an seine Schulter. Aus dem Augenwinkel sah ich wie seine Mundwinkel sich kaum sichtbar hoben. Wenig später spürte ich seine Hand auf meiner Schulter. Sein Arm lag jetzt nicht mehr auf der Lehne, stattdessen hatte er ihn um mich gelegt. Ich musste ebenfalls lächeln, konzentrierte mich dann jedoch wieder auf den Film.

LIAM'S SICHT:

Von dem Film den ich vorgeschlagen hatte, bekam ich praktisch nichts mit. Aber den kannte ich sowieso schon auswendig. Viel mehr lag meine ganze Aufmerksamkeit auf Mia. Zuerst hatte ich Angst gehabt, dass es sie stören würde wenn ich ihr meinen Arm um die Schultern legen würde. Fast eine halbe Stunde lang hatte ich hin und her überlegt. Erst an sie sich an mich lehnte, traute ich mich. Offensichtlich hatte sie nichts dagegen, denn ich konnte sehen wie sie lächelte. Den Rest des Filmes über beobachtete ich sie einfach nur. Immer wieder entwich ihr ein leises Lachen, teilweise zuckte sie jedoch auch erschrocken zusammen. Jedes mal wenn das geschah, verstärkte ich meine Umarmung etwas, zog sie näher an mich heran. Bei dem Gedanken daran, dass dies die letzten Stunden waren die ich jemals mit ihr verbringen würde, zog sich mein Herz zusammen. Konnte ich dieses Mädchen wirklich einfach gehen lassen?

I want you to stay..Where stories live. Discover now