Kapitel 56

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Am Morgen konnte ich dieses mal zum Glück so lange neben Daniel liegen, wie ich wollte, da heute ein freier Tag war. Ich ging nur noch mal zu mit rüber um mich um zu ziehen, dann gingen wir mit meinen besten Freundinnen und seinen Jungs frühstücken.

Jess war total faul und wollte es ausnutzen und sich nochmal ins Bett legen. May hingegen wollte unbedingt mit mir am Strand entlang gehen und mir von einem braun gebrannten Typen von der Party erzählen.
Also verabschiedete ich mich widerwillig von Daniel und gab ihm einen Kuss.

Er streichelte meine Wange und lächelte mich an.
"Wir sehen uns später" sagte ich noch und ging dann mit Maya barfüßig am Strand entlang.
Geduldig hörte ich ihr zu und gab ab und zu ein Kommentar ab, aber meine Gedanken waren längst wieder bei Daniel.
Als sie endlich fertig geschwärmt hatte konnte ich es kaum erwarten zurück zu den Hütten zu kommen.

Dort angekommen lief ich gleich zu der Hütte meines Freundes, aber nur Jonathan machte mir auf.
Er kam mir zuvor und sagte: "Daniel ist gerade nicht da. Der ist irgendwo draußen", bevor ich nur meinen Mund auf machen konnte.

Seufzend ging ich wieder zu meinen Freundinnen und dachte an Zuhause. Was wohl Molly gerade tat? Es war ziemlich seltsam, so ohne Hund, wenn Zuhause ständig jenand um deine Beine herum tänzelte und einen freudig begrüßte.

Das Klavier spielen vermisste ich auch, aber zurück wollte ich eigentlich nicht. Hier war es wunderschön und jahrelang würde ich mich noch daran erinnern, dass Daniel mir hier zum ersten Mal gesagt hatte, dass er mich liebte.

In dem Moment, wo ich verträumt Löcher in die Luft starrte, klopfte es. Ich sprang auf und öffnete ruckartig die Tür. Ich grinste Daniel entgegen.
Er umschloss mit einer Hand meine Taille und küsste mich.

"Komm mit. Ich hab was gefunden." Er verschränkte unsere Finger miteinander und ich rannte ihm lachend nach. Was in dem Sand gar nicht so einfach war. Das änderte sich aber sowieso schnell, als wir in den Dschungel liefen.
"Was denn?" fragte ich gespannt und versuchte nicht allzu laut nach Luft zu schnappen.

Keine Ahnung ob Daniel es bemerkte, aber er verlangsamte seine Schritte und sah mich von der Seite an. "Wirst du dann sehen"
Ich hasste solche Antworten. Aber ich musste mich noch wohl oder übel gedulden und ließ mich von Daniel mitten durch den Urwald ziehen. Wir liefen nicht mal auf einem Trampelpfad, abgesehen davon, dass wir sowieso gar nicht alleine im Dschungel unterwegs sein dürften. Von jedem anderen Junge hätte ich mich aber eh nicht quer durch den Dschungel schleifen lassen, aber Daniel vertraute ich blind.

Händchenhalten liefen wir nebeneinander her, dann lichteten sich die Bäume etwas und vor mir erstreckte sich eine glitzernde Wasserfläche. Ein Wasserfall plätscherte in den See. Er war etwa 10 Meter hoch und vermutlich war der kleine See durch das Wasser, dass herunter floss, entstanden.
"Wow...es ist toll hier" Beeindruckt sah ich mich um.

"Na, Dusche gefällig?" Daniel zog mich zu dem Wasserfall und schuckte mich kurzerhand darunter. Ich quiekte vor Überraschung auf. Das Wasser war recht kalt, was aber bei den Außentemperaturen eine willkommene Abkühlung war.
Nur ein paar Sekunden später waren meine Haare und meine Klamotten klittschnass. Daniel kam auch unter den Wasserfall und betrachtete mich schmunzelnd. Ich schloss meine Augen und ließ das Wasser auf mich prasseln.

Als ich meine Augen wieder öffnete, waren Daniels Augen direkt vor meinen...
Sie waren so wunderschön....
Außerdem war es sehr romantisch, nur wir, ganz alleine mitten im Dschungel unter einem Wasserfall....

Eine Weile sahen wir uns einfach nur tief in die Augen, dann küsste Daniel meine Nasenspitze und ich kicherte.
Schnell wurde er wieder ernst und streichelte mit den Fingerspitzen meine Wange. "Ich habe es dir nicht oft genug gesagt, dabei wollte ich es dir bei jeder Gelegenheit sagen. Ich liebe dich."
Mein Grinsen konnte breiter bald nicht mehr werden. Mein Herz war vor Freude sowiso schon fast vor dem Kollaps.

Daniel legte sanft seine Lippen auf meine.
Schnell wurde der Kuss heftiger und er vergrub seine linke Hand in meinem Haar, mit der rechten streichelte er meinen Hals.
Das Wasser floss immer noch über unsere Köpfe, aber ich registrierte es gar nicht mehr.

Keuchend holten wir beide Luft und Daniel stoppte mit seinen Lippen knapp vor meinen.
"Mmmhhh...Du siehst so heiß aus...."
Mit einem kurzen Blick sah ich grinsend an mir hinunter. Die nassen Klamotten klebten an meinen Körperkonturen.
Ich fuhr mit meinen Händen durch sein nasses, schwarzes Haar. "Du siehst aber echt auch nicht schlecht aus..."
Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.

Seine nassen Haare standen in alle Richtungen ab, was aber irgendwie total süß aussah und sein Oberkörper war perfekt zur Schau gestellt. Keine Ahnung ob er extra ein weißes T-shirt angezogen hat, weil er das geplant hatte, aber der Ausblick auf seinen muskulösen Oberkörper war einfach wie immer faszinierend.
Er sah einfach nur hammer aus.

Leider schien er das natürlich zu wissen.
"Nicht schlecht? " hakte er empört mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.
"Ja, ganz passabel" gab ich gleichgültig zurück und trat auf die Seite, unter dem Wasserfall hervor.
"Ganz passabel? Achja...?" Er kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Hüften. Ich schluckte, riss mich aber zusammen. Jetzt bloß nicht nachgeben.

"Ja..." sagte ich mit fester Stimme, die aber schnell versagte, als ich seinen warmen Atem an meinem Hals spürte.
Er kam meinen Lippen immer näher, aber ich grinste frech, ging ein paar Schritte zurück und machte einen Knoten in mein Top.
Mir entging nicht, dass sein Blick sofort auf meinem freien Bauch lag.
"Komm wir gehen zurück! " lachend drehte ich mich um und machte mich auf den Rückweg. Zumindest in die Richtung, wo ich zu wissen glaubte, dass es da lang ging.

Ich hörte Daniels Schritte hinter mir. Ich drehte mich kurz lächelnd zu ihm und sah dann wieder nach vorne. Fast wäre ich gegen ein Blatt einer rießen Pflanze gelaufen, aber gerade noch rechtzeitig konnte ich es mit der Hand wegschieben.

Auf einmal durchzuckte mich ein kurzer Schmerz in meinem Finger. "Au!" Ich hatte wohl meinen Finger an dem Blattrand geschnitten. Es blutete, brannte aber nur ein bisschen. Fast so, als wenn man sich an einem Papier geschnitten hätte.

Sofort war Daniel zur Stelle und begutachtete meinen Finger. "Was ist passiert? Tuts arg weh?" fragte er besorgt.
Ich wollte schon abwinken, dass alles ok sei, aber mit einem Blick in sein Gesicht überlegte ichs mir anders. Seine Gesichtszüge waren ganz sanft, besorgt und fürsorglich pustete er tatsächlich auf die Wunde! Das war so süß!

"Es tut schon ziemlich weh..." schwindelte ich und beobachtete ihn lächelnd. Er war so lieb!
"Keine Sorge, ich kümmere mich drum, ich hol gleich ein Pflaster! " Er machte Anstalten mich in Brautsyle hoch zu nehmen, aber ich nahm seine Hand und zog ihn vorwärts. "Daniel mein Finger blutet. Laufen kann ich deswegen schon noch!" sagte ich schmunzelnd.

Bei dem Rückweg lief Daniel noch schneller als auf dem Hinweg und vergewissert sich immer mit einem Blick zu mir, dass es mir noch gut ging. Keine Ahnung ob er dachte, dass ich wegen einem kleinen Schnitt gleich ohnmächtig werden könnte.

Bei den Hütten angekommen küsste mich Daniel kurz und rannte dann zur Lehrerhütte und versicherte mir, dass er gleich zurück sein würde.
Seufzend sah ich ihm nach. Er hatte sich in den letzten Wochen einfach so verändert. Mehr als nur Positiv. Er war so süß...
Ich hatte einfach den besten Freund, den's gab.

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt