Kapitel 45

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Daniels POV

Als ich aufwachte war mein erster Gedanke: Alissa hat mir gesagt, dass sie mich liebte.
Und wir hatten miteinander geschlafen, was mich noch mehr auf hochlaune brachte. Nicht ,das dass mein Ziel gewesen wäre, aber jetzt liebte ich sie noch mehr. Das musste ich Weichei nur jetzt noch über die Lippen bringen.

Sie hat sich so gut angefühlt. Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass sie mir doch nach dieser ewigen Zeit noch verziehen hat und dann haben wir sogar miteinander geschlafen. Es war anders als mit allen Mädchen davor. Es war das beste mal, das ich je hatte. Weil ich sie liebte. Für die anderen Mädchen hatte ich früher nie Gefühle. Sie waren nur ein Mittel zum Zweck.

Wäre es nicht Montag morgen, hätte ich mit meinem Mädchem noch ausgiebig im Bett gekuschelt. Ohmann, was ich schon wieder dachte. Aber mir wäre es nicht mal peinlich, ihr sowas zu sagen.
Jedenfalls musste ich mich jetzt mit dem Duschen beeilen und sie noch mal kurz rüber um ihr Schulsach zu holen.
Ich gab ihr einen kurzen Kuss, sie lächelte und ging dann schnell zu sich rüber.

In meinem Zimmer trafen wir uns wieder. Ich nahm ihre Hand und zusammen gingen wir runter frühstücken. Mein Vater war schon arbeiten, meine Mutter saß am gedeckten Tisch.
Als wir uns nebeneinander setzten, starrte sie auf unsere Hände. "Seit wann hältst du händchen?" fragte sie mich abfällig. Ich warf ihr einen scharfen Blick zu. Warum musste sie auch noch ihre Feindseligkeit so offen zeigen?!

Ich spürte genau, wie Alissa sich unwohl fühlte, weil sie merkte, dass sie bei meiner Mum nicht erwünscht war. Dafür hasste ich meine Mum.
Ich legte die andere Hand, die nicht mit ihrer verschränkt war, auf Alissas Oberschenkel und versuchte mich zusammen zu reißen. "Mum das ist meine Freundin, von der ich euch erzählt habe."
Alissa grüßte sie höflich und streckte ihre Hand aus, aber meine Mum war so ungerührt und ergriff sie nicht.
"Ja, dich hab ich schon mal gesehen...." meinte sie kalt und sah zu mir. Ich erwiderte ihren Blick genauso.

"Ich dachte ich hätte mich deutlich genug ausgedrückt, dass Mädchen in meinem Haus verboten sind."
Eingeschüchtert warf mir mein Mädchen einen Blick zu. "Wenn du willst kann ich auch gehen und drü-"
"Nein, du bleibst hier. Du bist mehr als erwünscht, meine Mutter kann das nur nicht so zeigen."

Es machte mich rasend vor Wut, dass sie ihr Missfallen so deutlich Alissa zeigte Das fand ich nicht ok. Letztes mal hielt sich das wohl noch in Grenzen, weil sie wegen Schulsach da war.
Mein Baby fühlte sich total unwohl, also aßen wir schnell und ich zog sie mit mir vom Stuhl.

Ich spürte die scharfen Blicke von meiner Mum. "Sie ist anders Mum. Etwas besonderes. " sagte ich ernst, drückte Alissas Hand kurz und ging mit ihr zu meinem Auto.
"Ich glaub deine Mum mag mich nicht..." murmelte sie traurig und stieg ein.
Ich seufzte und malte mit den Kiefern. "Das ist nicht deine Schuld. Sie ist immer zickig und übertreibt in Sachen Mädchen. Sie dachte, du wärst eins der früheren Mädchen von mir..."
Langsam beugte ich mich zu ihr rüber. "Aber lass dir jetzt dadurch nicht die Laune verderben....weißt du nämlich..."

"Was denn?" wisperte sie und ich bemerkte zufrieden genau, wie ihr Atem flacher wurde und sie auf meine Lippen starrte. Ich grinste und wurde wie ein Magnet von ihren weichen, perfekten Lippen angezogen.
"Ich finde dich unglaublich sexy und unwiderstehlich..."

Ich wollte sie küssen, wurde von ihr aber lachend weg gedrückt. Ich schob schmollend meine Unterlippe vor.
"Du bist so ein egoistischer, selbstsüchtiger und vorallem selbstverliebter Arsch..." Frustriert schüttelte sie den Kopf und ich verkniff mir ein Grinsen.
"Aber du liebst mich."
"Stimmt..." hauchte sie nur noch, als meine Lippen ihre berührten. Dann bewegte ich meinen Mund und brachte gierig die Zunge ins Spiel. Ich stöhnte wohlig auf. Sie konnte so gut küssen.
Am liebsten hätte ich ihren heißen Atem tief in mir aufgesogen und das von heute Nacht so oft wie möglich wiederholt.

Alissas POV

Vorlauter knutschen und händchenhalten wären wir fast ohne Alan los gefahren und hätten ihn vergessen. Daniels und meine Lippen mussten sich aber leider trennen, als Alan mit verschränkten Armen neben dem Beifahrerfenster stand und frustriert stöhnte. "Bitte hört auf euch die Zunge in den Mund zu schieben, ich kotz gleich! Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, meine Schwester und meinen Bro so zu sehen..."

Meine Wangen wurden rot, während Daniel nur noch breiter grinste. So wie den ganzen Morgen schon. Ich glaube, ihm hat heute Nacht mindesten genauso gut gefallen wie mir.

"Wie ich sehe habt ihr euch wieder vertragen..." redete Alan weiter und stieg hinten ein. Dann sah er mich prüfend an. "Ich weiß aber nicht, ob ich das jetzt ganz so toll finden soll. Wo warst du heute Nacht Alissa?"
"Oh mann" stöhnte ich auf.
"So ungern ich sowas zu dir sage weil es erschütternd ist-auch wenn ich nur annähernd daran denke- aber bitte sagt mir, dass ihr verhütet habt...ihr wisst hoffentlich, dass..."

Blitzschnell hatte ich mich nach hinten gebeugt und meinem Bruder den Mund zu gehoben. Ich war kurz davor im Boden zu versinken und mir war das schon peinlich genug, da musste Alan uns nicht noch aufklären.

Nachdem Alan verstummte, als Daniel meinte, das wird uns natürlich darum gekümmert hatten, schlug ich meinem Freund fest auf den Arm.
"Hör-endlich-auf-so-bescheuert-zu-Grinsen!"
Ihn schien es nicht einmal annähernd peinlich zu sein mit Alan über sowas zu reden, aber er wusste wahrscheinlich einfach nicht wie das war, da er keine Geschwister hatte.
"Ich bin halt glücklich" raunte er mir ins Ohr und strich meine nackten Arme auf und ab und bescherte mir damit eine Gänsehaut.

Ich drückte mein Gesicht in seine Schulter und atmete seinen köstlichen Duft ein.
"Ich auch..."
"Mein Gott, können wir jetzt bitte endlich los fahren!?" nörgelt Alan hinten herum.
Daniel drückte mir einen Kuss auf die Schläfe, lachte und startete den Motor.

Händchenhaltend und breit grinsend liefen Daniel und ich durch die Schule.
In der ersten Pause saß ich mit meinen Freundinnen bei dem schönen Wetter draußen auf der Bank.

"Sag mal habt ihr heute eure Hände überhaupt schon mal los gelassen?" fragte Maya halb spaßig, halb ernst.
"Nein!" antwortete ich glücklich.
Jess musterte mit großen Augen mein Gesicht. "Wow. Bist du so froh, weil ihr euch wieder vertragen habt? Oder...OH MEIN GOTT!! Habt ihr es getan!? "

"Pssst!" wies ich sofort zurecht, aber mein Grinsen war Antwort genug.
Maya lachte. "Wer deutlich hinsieht bemerkt auch deine Augenringe, dass du nur wenig geschlafen hast. Hast wohl eindeutig zu wenig Stunden Ruhe abbekommen..."
Verträumt starrte ich in die Luft.
"Moment mal, das heißt ihr habt euch versöhnt und danach hast du gleich die Beine für ihn breit gemacht?" fiel Jess erschrocken ein.
"Nein so was das nicht. Es ist mitten in der Nacht passiert und ich liebe ihn."
"Hast du ihm denn das auch schon gesagt?" seufzte Holly.

"Ja!" Nichts und niemand konnte mir heute noch den Tag verderben.
Mit riesen Augen sahen sie mich an. "Wow unsere kleine Alissa ist uns deutlich voraus..." meinte Maya beeindruckt.
"Und wie war er?" löcherte Jess mich aufgeregt.

"Wie war wer? Ich? Umwerfend." hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir. Daniels Hände lagen auf meinen Schultern. "Stimmts Baby? Du hast ziemlich oft meinen Namen gestöhnt und ich hab an meiner Schulter immer noch kr-" Ich erstickte sein peinliches Gerede mit einem Kuss, in den er wohlig hinein seufzte. "Also so will ich immer unterbrochen werden..." murmelte er.

"Awwww! Er hat sie Baby genannt! Die zwei sind so süß! " hörte ich im Hintergrund Jess zu Maya quieken. Ehrlich gesagt hätte ich es früher kitschig gefunden so genannt zu werden, aber aus Daniel's Mund klang alles super.

Chris hatte mich immer nur Alissa genannt, worüber ich jetzt auch froh war. Im Nachhinein war mir klar, dass ich ihn nie nur ansatzweise geliebt hatte. Denn das was ich jetzt mit Daniel hatte zeigte mir, wie sich echte, starke Liebe anfühlte.

Daniel piekste mich lachend in die Seite um mich aus meinen Gedanken zu holen und schenkte dann Jess ein charmantes Lächeln.
Fasziniert beobachtete ich ihn und fragte mich immer wieder, wie aus diesem Vollidioten nur jemand werden konnte, der mich nach wie vor manchmal nervte, aber mich auch immer wieder überraschte und erstaunte. Jemand, den ich liebte. Und wie.

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt