Kapitel 30

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Unschuldig lächelte er mich an. Ich nahm seine Hand da weg und in meine. Stattdessen wollte ich ihm einen Wangenkuss geben, besann mich aber gerade noch rechtzeitig eines besseren. Alle aus unserer Klasse konnten uns sehen.

Nachdem wir fertig abgeschrieben hatten, sollten wir selbst ein Gedicht analysieren und hatten eine freie Arbeitsphase.

Daniel beugte sich zu mir rüber. "Wie wäre es, wenn wir heute in der Mittagspause nicht in die Mensa gehen, sondern zu zweit alleine wo anders essen? Dann haben wir zwei ruhe von den anderen....."
Ich lächelte begeistert. "Gerne. Das ist eine hervorragende Idee."

"Ich gehe heute mittag mit Daniel wo anders hin essen.." klärte ich meine besten Freundinnen 2 Stunden später, auf dem Weg in die Sportumkleidekabinen, auf.
"Ok" Jess nickte.

"Läuft da was bei euch?" fragte mich Maya.
Ich wich ihrem Blick aus und murmelte nur: "Könnte sein..."
Sie schauten mich prüfend an, sagten dann aber zum Glück nichts mehr, als wir die Umkleide betraten.

Heute waren die letzten zwei Stunden, des 'Projektes' wo die Jungs unsere Art Trainer sein sollten. Wenn ihr mich fragt, war das ganze nicht sehr arg sinnvoll.

Frau Lücke war aber nett und erkundigte sich nach meinem Arm, aber mit dem war schon längst wieder alles in Ordnung.
Dann verzogen Daniel und ich uns in die Geräteräume und setzten uns nebeneinander auf einen Mattenwagen.
"Also ich hab heute nicht sonderlich Lust Sport zu treiben, wie siehts mit dir aus?" fragte ich lustlos.

"Mmmmh, also ich schon. Aber eine bestimmte Art von Sport. Da verbrennst du eh mehr...." gegen Ende hin murmelte er nur noch, legte einen Arm um meine Taille und zog mich an sich. Seine Lippen streiften meine Schläfe.
Schmunzelnd neigte ich meinen Kopf und berührte mit meinen Lippen seine.

Es war ein unschuldiger Kuss, aber Daniel machte schnell etwas anderes daraus.

Ich kicherte. Schwer atmend lösten wir uns wieder voneinander.
"...du bist so unanständig!"
"Das gefällt dir doch..." flüsterte er mit einer rauen Stimme an meinem Hals...
"Wenn Frau Lücke kommt..."
"Tut sie nicht.." meinte er überzeugt, stand auf, griff hinter sich nach meinen Beinen und zog mich auf seinen Rücken. Lachend schlang ich von hinten die Arme um seinen Hals und beobachtete ihn, wie er mich huckepack weiter nach hinten in den Schatten in die Ecke des Raumes trug.
Ich liebte es jetzt schon von ihm getragen zu werden.

Er ließ mich wieder runter, drehte mich blitzschnell zu ihm um und presste mich an die kühle Wand.
Wir knutschen ziemlich heftig herum, bis wir beide unbedingt wieder Luft brauchten.
Er grinste vom einen Ohr zum Anderen und legte seine Wange an meine. Ich erschauderte und schloss die Augen.

Wir machten noch etwas weiter herum, wurden von Frau Lücke aber zum Glück nicht erwischt. In der Mittagspause verabschiedete ich mich von meinen Freundinnen.

"Viel Spaß..." zwinkernd sah mir Maya nach, wie ich zum Schuleingang ging.
Dort wartete schon Daniel lässig an die Wand gelehnt, mit einer Zigarette in der Hand. Als er mich sah, machte er sie aus und seine Augen leuchteten.

Ich dachte eigentlich immer, Daniel wäre nicht so der Händchen halten Typ, aber auch da hatte ich mich wohl geirrt.
Seine Hand passte perfekt zu meiner kleineren, als wir nebeneinander zum Chinesen liefen. Daniel war es egal gewesen, wohin wir essen gingen, aber der Chinese war nur um die Ecke und ich liebte die gebratenen Nudeln mit kleinen Frühlingsrollen.

Als wir unser Essen hatten, entschieden wir uns bei dem schönen Wetter in den Park zu gehen und dort die Nudelbox zu essen.
"Man, warum hast du nur heute diesen Rock angezogen...." knurrte Daniel auf einmal und betrachtete mich von der Seite.

"Wieso?" fragte ich unschuldig und verkniff mir ein Grinsen. "Bringe ich dich da auf falsche Gedanken? "
"Ja! Du machst mich mit diesem kurzen Stoffetzen ziemlich scharf..." beschwerte er sich, aber es war ihm anzusehen, wie er meine Beine musterte, dass es ihm eigentlich gefiel.
Ich gab ihm einen kurzen Wangenkuss, dann setzten wir uns nebeneinander in den Rasen.
"Hast du Lust am Freitag Abend mit in die Disco zu gehen?" fragte er mich.
"Nur mit dir?"

"Mein Cousin Marco kommt auch noch mit, aber der bleibt sowiso bei seiner Schwester. Wir zwei können wenn wir dort sind uns aus dem Staub machen..."
"Das klingt super...."

"Wir können noch öfters auf Partys dann gehen oder wir könnten auch einfach nur nochmal essen gehen, wenn dir das lieber ist..."
"..wir?" fragte ich mit großen Augen nach. Dieses winzige Wort hatte er gerade ziemlich oft benutzt.
"Ja, wir." meinte er lächelnd und sah mir in dir Augen.
"Und ...was meinst du damit?" fragte ich vorsichtig nach.

"Gemeinsam. Du und ich. Absofort." Überrascht sah ich ihn an. Hieß das gerade wirklich das, was ich dachte??? Und meinte er es wirklich ernst...?

"Oder willst du nicht meins sein?" Hakte er nach, nachdem ich lange Zeit nichts gesagt hatte. Meine Gedanken rasten.
Daniel der Bad Boy, der jede nur einmal im Bett hat, wollte eine Beziehung mit mir!!!
Dann fiel mir zum Glück wieder ein, dass er immer noch auf ein Lebenszeichen von mir wartete.
"Und wie ich will." flüsterte ich und küsste ihn stürmisch.

Auf dem Rückweg konnte ich mein Glück immer noch kaum fassen. Aber langsam schleichten sich auch Bedenken ein.
"Aber bist du dir echt sicher? Denkst du das schaffst du? " hakte ich nach.
"Ich werde mir so viel Mühe geben, wie ich kann..."

"Ich meine....in einer Beziehung ist man ehrlich, treu und du kannst mich nicht wie eines deiner Spielzeuge behandeln. Ich meine es ernst und ich hoffe für dich, dass du das mit mir auch tust..."
"Darüber bin ich mir in klaren. " sagte er ernst. "Das einzige was ich will, bist du...."
Mein Herz tat einen freudigen Hüpfer und als er mich küsste, spürte ich, wie ernst er es mit mir meinte.

Und dann kam ERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt