Kapitel 1

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Als diese Geschichte began, stand ich vor einem Supermarktregal. In meinem Mund befand sich ein Blaubeerkaugummi und ich hörte gerade die neusten Charts aus dem Radio. Dafür habe ich nicht viel Zeit, also warum nicht während eine Einsatz? "Maglen, Musik aus!", motzte mich mein Einsatzleiter an. Ich zog mein Samsung Handy aus der Tasche und drückte auf Pause. Normalerweise würde ich mit Jim eine lange Diskussion führen und ihm sagen, dass das alles Tarnung ist, aber nun ja auf einem Einsatz ist das eher negativ. Um ihn wenigstens ein bisschen zu ärgern tippte ich über mein Handy eine Nachricht. Sekunden später schnaubte Jim in meinen Ohrlautsprecher. Ich grinste, meine Nachricht lautete: Klappe halten, muss mich konzentrieren! Sag nichts! Ich wusste das auch er grinste, auch wenn das hier eine ernste Sache war, schließlich ging es hier um einen Supermarkt. Auf die Sache mit den Supermärkten ist man schon früh gekommen, so in den 70er. Allerdings wirklich umgesetzt wurde sie erstmals 1981...eine lang währende Tradition, die es stets zu pflegen gilt, würden meine großen Brüder sagen. Um es zu erklären, es gibt zwei Gruppen von Geheimagenten, die ausgebildet werden: Das FBI und die CIA. Man könnte denken, die Namen wären vollkommen unkreativ und nur abgeguckt, aber tatsächlich haben die Gründer die Organisationen nach ihren ersten Schülern benannt, Filibus, Bartholomäus und Ingeborg sowie Cecilia, Ingor und Axel. Diese Menschen sind in unserer Organisation wohl für immer verewigt. Ich gehöre dem FBI an. Wir werden in denselben (oder dengleichen?) Städten ausgebildet und kommen nach bestandener Abschlussprüfung in dieselbe Organisation. Dann sind wir so jemand wie James Bond oder Miss Undercover nur in Real-Live. Die Sache mit den Supermärkten wurde als eine Art Training erfunden. Es werden in einer Stadt je nach größe Supermärkte umgebaut, Personal, das sich nicht über ständig herinströmende Jugendliche beklagt, eingestellt, Überwachungszentralen eingerichtet und vor allem die Posten besetzt. Um es schwieriger zu machen werden die Supermärkte am ersten Januar jedes Jahres vertauscht, verlegt und neu erbaut. Die Aufgabe der Schüler ist es, möglichst viele Supermärkte der gegnerischen Organisationen zu übernehmen. Diese Art von Training wird von den Schülern selbst organisiert und solange nichts ernstes passiert, tolerieren unsere Lehrer es, da sie es selbst gespielt haben. Es werden also in unserem Fall 30 Supermärkte pro Jahr vertauscht und übernommen. Zurzeit befinden sich 19 in unserem Besitz und wir waren gerade dabei die Sicherheitsvorkehrungen des Zwanzigsten zu überprüfen. Meine Aufgabe waren die feindlichen Agenten, während meine Kollegen Findus und Damien sich die Lagerräume und Kassen vornahmen. Ich musste herausfinden, wer bzw. ob es überhaupt feindlich Agenten gab und sie möglichst unauffällig dazu zu bringen sich möglichst auffällig zu verraten. Eigentlich sollte ich hier mit meiner Freundin stehen, aber die hat sich ein Bein gebrochen und da es bei uns generell eine weibliche Minderheit gibt, wurde von Jim kein passender Ersatz gefunden. Also stand ich alleine vor dem Kühlregal und wartete bis ein feindlicher Agent (feindlich ist die bezeichnung der Gegner während eines Einsatz und NUR dann) durch mein herrumlungern auf mich aufmerksam wurde. Offenbar waren sie in diesem Supermarkt sehr aufmerksam, denn schon nach Exakt drei minuten zwanzig sekunden und 55 millisekunden kam ein 'Mitarbeiter' auf mich zu.

Young Spys: Auge in AugeWhere stories live. Discover now