Isabella und Louis

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Nervös und hektisch kam ich im Manor an. Die Elfen wuselten durch die Flure und sprachen miteinander, aber ich verstand nichts. Ich selbst eilte zu meinem Flügel, den ich mit Hermine teilte. Schon vom Weiten, hörte ich meine Onkel miteinander sprechen, genau wie meinen Bruder.

Meine Mutter war nicht zu sehen, als ich die letzten Stufen hinter mir ließ.

„Lucius, gut dass du da bist.", begrüßte Hyperion mich. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, hörte ich Hermine: „VERDAMMT! WO IST LUCIUS?".

Ich zuckte förmlich zusammen als ich ihren Schrei hörte. „Sie hat Schmerzen, sie will nicht auf den Arzt hören. Er meinte es ist schon so weit, dass sie pressen soll, aber sie meinte, sie wird erst anfangen, wenn du da bist.", informierte mich mein Onkel Brutus.

Ein nervöses Schlucken konnte ich mir nicht verkneifen, langsam öffnete ich die Tür. Aus dem Schlafzimmer kamen wieder Schreie: „NEIN! ICH WARTE NOCH!".

„Bitte Hermine, wir müssen anfangen. Sie müssen anfangen.", „Nein... er... Lucius muss hier sein. Ich kann nicht...", „Sch... ich bin hier, er wird bald kommen, aber du musst jetzt pressen, mein Kind.", versuchte meine Mutter sie zu beruhigen aber es gelang ihr nicht.

Ein schmerzverzerrter Laut kam dann noch.

Hermine!

Schnell überbrückte ich die letzten Meter ins Schlafzimmer. Da lag sie, ihre Haare klebten an ihrem Gesicht und Nacken vom Schweiß, die Laken waren alle auf Seite und sie presste die Beine zusammen.

Dr. Curt stand neben ihr, versuchte ihr zu sagen, dass sie nicht länger warten kann. Meine Mutter hielt ihre Hand und Melinda tupfte ihr den Schweiß von der Stirn. Zwei Heilerinnen standen in einer Ecke und warteten auf ihr Zeichen.

„Hermine, bitte...", flüsterte meine Mutter noch einmal, aber sie schüttelte nur den Kopf. „Ich bin hier, Liebling.", kam ich den anderen zuvor, ließ meinen Umhang auf den Boden fallen und nahm den Platz meiner Mutter an Hermines Seite ein.

Ihr feuchtes Gesicht blickte zu mir, als ich nach ihrer Hand griff. „Lucius... ich...", „Sch... schon gut, ich bin hier. Du schaffst das, Liebes. Okay?", sagte ich sanft, drückte ihre Hand und sie nickte.

Dann ließ sie ihre Beine locker und es begann.

Dr. Curt positionierte sich vor dem Bett, während die Heilerinnen Hermines Beine anwinkelten und Laken verteilten.

Ich würde ein neues Bett kaufen, niemals würde ich hier noch einmal mit ihr Sex haben. Mist, jetzt sollte ich wirklich nicht über Sex nachdenken. Meine kleine Prinzessin brauchte mich jetzt.

„Okay, es sieht alles gut aus. Atmen Sie schön gleichmäßig, Hermine und dann pressen Sie.", wies der Arzt sie an.

Sie nickte wieder nur leicht und versuchte ruhiger zu atmen. Ich spürte wie ihr Körper sich anspannte, als sie wieder schrie und mir meine Hand fast zerquetschte. Dass sie so viel Kraft hatte, hätte ich ihr nicht zugetraut.

„Immer schön weiter pressen, Hermine.", redete der Arzt weiter, „Ich hasse dich, Lucius.", rief sie mir zu, als sie wieder laut aufschrie. „Nehmen Sie das nicht ernst, Lord Malfoy. Alle Frauen sagen das.", versicherten mir die Heilerinnen mit einem mitfühlenden Lächeln.

Ihre Schmerzen schienen unerträglich gewesen zu sein, ich hätte ihr gerne geholfen. Irgendwas getan. „Ich liebe dich, mein Engel.", flüsterte ich ihr zu, aber sie funkelte mich nur böse an: „Ich werde nie wieder mit dir schlafen!".

Ich schluckte, nie wieder? Ich hoffte wirklich sie meinte das nicht ernst.

Dann geschah alles ganz schnell, ich bekam es nicht einmal richtig mit. Viel zu sehr war ich auf Hermine fixiert. Immer wieder sagte ich hier, wie sehr ich sie liebte und wie gut sie alles machte. Ich hatte einfach das Gefühl, dass das genau das Richtige war, was sie brauchte.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt