Schlaflosigkeit

6K 196 48
                                    

Montag... ich hatte einfach nur schrecklich geschlafen.

Ohne Lucius neben mir, fühlte ich mich nicht mehr wohl und dann auch immer diese Schmerzen, wenn die zwei Rabauken begannen, mitten in der Nacht Fußball mit meinen Organen zu spielen.

Jetzt hatte ich das Frühstück verschlafen, hatte schlechte Laune und war auch noch zu spät zu Kräuterkunde.

Ich versuchte so schnell wie es ging durch das Schloss zu laufen, niemand hatte mich geweckt... wenigstens hatte ich das von Harry erwartet. Schließlich tat ich das für ihn auch immer, wenn er verschlief.

„Ah, Mrs... Verzeihung. Lady Malfoy, Mr. Potter sagte mir bereits, dass sie etwas später kommen.", begrüßte mich Professor Sprout mit einem ehrlichen Lächeln. Harry lächelte mich auch an, als ich mich zu ihm umwandte. Neville winkte mich freudig zu ihm und ich machte mich einfach auf.

Ging nicht auf Professor Sprout ein, setzte mich gleich neben Neville und legte mein Buch auf den Tisch vor mir. Ich wollte den Tag jetzt einfach nur hinter mich bringen.

Merlin, ich würde gleich einschlafen. Das war nicht normal, ich sollte wirklich nachher zu Severus gehen, vielleicht kann er mir helfen.

Denn wenn die nächsten Nächte genau wie die heutige Nacht ablaufen, dann würde ich das niemals überleben. „Alles okay, Mine?", flüsterte mir mein Tischnachbar zu, nahm mir das Werkzeug ab – das ich zum Umgraben der Pflanze brauchte – und schaute mich aufmerksam an.

„Willst du zum Krankenflügel? Du bist ganz bleich.", kam die Stimme neben mir noch einmal an mein Ohr. „Nein... ich bin nur müde, nichts weiter. Aber danke, Neville.", sagte ich leise und gähnte einmal ausgiebig.

Ich war wirklich müde, todmüde, um es genau zu sagen. Severus würde sicher was einfallen, was mir helfen würde beim Schlafen. „Bist du sicher?", fragte er noch einmal nach und ich nickte.

Außerdem spürte ich, dass jemand mir ein Loch in den Rücken brannte, mit den Augen. Als ich mich umdrehte, erkannte ich, dass Harry derjenige war.

Natürlich, er machte sich auch Sorgen. Seine Augen bohrten sich in die meinen und es war, als könnte ich ihn in meinen Gedanken hören: „Alles gut?"

Es überraschte mich sogar etwas, bis er leicht lächelte.

Idiot! Er war in meine Gedanken eingedrungen! Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, nur um danach einfach wieder nach vorne zu sehen. Mir fehlte einfach die Kraft, jetzt sauer auf ihn zu sein.

- Freitag, Zaubertränke -

Zwanghaft versuchte ich mich auf den Trank vor mir zu konzentrieren. Severus ging gerade die Reihen durch, schaute über die Schultern der einzelnen Schüler.

Bis jetzt war er bei mir noch nicht angekommen, aber ich wusste, dass mein Trank nicht dem Standard entsprach, den meine sonst hatten. Auch wenn wir uns jetzt gut verstanden und ich ihn auch ein wenig als Vaterfigur sah – je nachdem, wie er mit mir sprach – war mir klar, dass er mich vor den anderen Schülern nicht anders behandeln würde.

Davor hatte ich nämlich Angst, denn wenn er mich anschreien würde, dann würde ich weinen. Hundertprozentig!

„Was haben wir denn hier?", schnalzte seine Stimme auch schon in meinen Nacken. Ich erstarrte und im nächsten Augenblick fiel mir eine Zutat aus der Hand direkt in den Kessel. Schnell schloss ich meinen Augen und wartete auf die Explosion, die folgen würde, aber nichts geschah.

Langsam öffnete ich meine Augen wieder, mein Kessel war leer und es herrschte Stille, naja, das Zischen der Feuer unter den Kesseln war noch zu hören, genau wie das Blubbern.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt